Nach "innerer Kündigung": So gelingt die Rückkehr
Die "innere Kündigung" bezeichnet einen mentalen Rückzug des Arbeitnehmers aus dem Arbeitsverhältnis, resultierend in einer deutlichen Reduzierung des Engagements. Mit geeigneten Strategien ist eine Überwindung des Zustandes möglich.
Unzufriedenheit und Gleichgültigkeit bestimmen Arbeitsalltag
Arbeitnehmer, die ausschließlich "Dienst nach Vorschrift" betreiben, gehen lediglich den Pflichten nach, welche ihr Arbeitsvertrag unbedingt verlangt. Wer sich außerdem auch mental aus der Arbeit zurückzieht und sein Engagement noch stärker verringert, hat dafür oft eine Vielzahl an Gründen - in vielen Fällen liegen enttäuschte Erwartungen der Entwicklung zugrunde. Brisante Themen, in denen sich derartige (innere) Diskrepanzen ergeben können, sind beispielsweise verwehrte Aufstiegschancen, fehlendes Feedback, Leistungsdruck, ausbleibende Gehaltsanpassungen oder Konflikte rund um den Urlaub. Sehen sich Arbeitnehmer subjektiv einer Perspektivlosigkeit der eigenen Karriere oder des Unternehmens insgesamt ausgesetzt, sinkt die Bereitschaft, aus Eigenmotivation heraus Leistung zu erbringen und es erfolgt die "innere Kündigung". Dabei wird nicht offiziell und rechtlich gekündigt, sondern Mtarbeitende schließen gedanklich mit dem Arbeitgeber ab.
Neue Perspektiven ermöglichen Rückkehr zu altem Engagement
Arbeitnehmern, welche an diesem Punkt angelangt sind und ihr eigenes Engagement auf das Nötigste beschränken, fällt es oftmals schwer, diesem Zustand wieder zu entfliehen. Dennoch gibt es Strategien und Möglichkeiten, den Weg zurück zu mehr Eigeninitiative und Motivation zu finden. Betroffene sollten sich zuerst darüber im Klaren sein, worin der persönliche Grund der "inneren Kündigung" liegt.
Wenn Arbeitnehmer prinzipiell noch vom Arbeitgeber und dessen Weg überzeugt sind, aber das Arbeitsklima sich negativ auf sie auswirkt, sollte das Gespräch mit Kollegen und Vorgesetzten gesucht werden, selbst wenn in einem belasteten Verhältnis zum Chef die Ursache der "inneren Kündigung" liegt. Entweder können Diskrepanzen überwunden oder neue interne Möglichkeiten, beispielsweise in anderen Abteilungen des Unternehmens, geschaffen werden.
Fehlt das Vertrauen in die Unternehmensphilosophie in Gänze oder liegen unüberwindbare Diskrepanzen im Miteinander beim alten Arbeitgeber vor, so sollte folgerichtig auf die "innere Kündigung" eine ordentliche Kündigung folgen. Ein Arbeitgeberwechsel kann zu einem neuen Maß an Motivation und Engagement führen, sofern sich Arbeitnehmer im neuen Umfeld wertgeschätzt fühlen und Möglichkeiten sehen, sich gewinnbringend ins Unternehmen einbringen und sich selbst besser entfalten zu können. Aber nicht immer ist ein Arbeitgeberwechsel gleichbedeutend mit einer Lösung des Problems. Sollten Frust und Stress Arbeitnehmer über einen längeren Zeitraum und verschiedene Arbeitsumfelder hinaus begleiten, so kann auch eine Auszeit vom Berufsalltag und externe Hilfe neue Perspektiven aufzeigen.
N. Lorenz / Redaktion finanzen.net
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