Mehr Benutzerfreundlichkeit: Apple macht Kontenkündigung direkt von der App aus zur Pflicht
Apple gibt eine neue Richtlinie vor, an die sich App-Entwickler ab Anfang 2022 zu halten haben: Ab dann muss es bei Apps mit Nutzerkonten möglich sein, das Konto direkt innerhalb der Anwendung zu kündigen.
Werte in diesem Artikel
• Nutzerkonten müssen von der App aus gekündigt werden können
• Vorgabe soll den Nutzern das Leben erleichtern
• Kontoleichen sollen vermieden werden
Kündigung des Nutzerkontos innerhalb der App wird zum Muss
Der US-amerikanische Tech-Gigant Apple führt eine neue Regelung für Apps ein, die auf dem unternehmenseigenen virtuellen Marktplatz App Store veröffentlicht werden: Ab dem 31. Januar 2022 sind die Entwickler von neu im App Store erscheinenden Apps dazu verpflichtet, die Kündigung eines, innerhalb der Anwendung anlegbaren Kundenkontos, ebenfalls direkt in der App für die Nutzer möglich zu machen. Apple beschränkt diese Vorgabe jedoch darauf, dass die Kündigung lediglich von der App aus initiiert werden können muss, eine Weiterleitung auf andere Websites ist im weiteren Kündigungsverlauf dennoch möglich.
Nichtsdestotrotz stellt diese Neuerung eine klare Aufwertung der Benutzerfreundlichkeit dar. Wie golem.de erklärt, ist ein integriertes Kündigungs-Feature nämlich bislang in nur wenigen Apps vorhanden, die Nutzer müssen sich stattdessen durch die Websites des App-Herstellers klicken und mühsam nach den Kündigungsoptionen suchen. Für Apps, die vor dem Inkrafttreten der neuen Richtlinie im App Store bereitgestellt werden, gilt das Erfordernis des Kündigungs-Features zwar noch nicht, doch WinFuture zufolge müssen die Entwickler ihre App spätestens bei der Einreichung einer neuen Version mit der neuen Funktion ausgestattet haben.
Apple will Kontoleichen vermeiden
Die zwingende Erfordernis, dass die Kündigung von Benutzerkonten direkt innerhalb der Apps vorgenommen werden kann, bringt gleich mehrere Vorteile für die Nutzer mit sich. Dass man aktuell noch die meisten Anwendungen einfach löschen kann, ohne sein Nutzerkonto zu kündigen und somit eine sogenannte Kontoleiche zurückbleibt, führt golem.de zufolge auch bei kostenlosen Mitgliedschaften zu einer nachträglichen Überflutung mit nervigen, unerwünschten Werbe-Emails. Apple setzt dabei nicht nur darauf, solche Nutzer zu unterstützen, die ein bewusstes Account-Management betreiben, vielmehr will das Unternehmen laut WinFuture ganz generell mehr App-Nutzer zur Beendigung von Mitgliedschaften verhelfen, anstatt die Apps schlicht zu löschen und noch mehr Kontoleichen zurück zu lassen.
Ein weiterer Kniff, den die Hersteller gerne anwenden und der den Entwicklern durch die neue Vorgabe aus der Hand genommen wird, ist laut hardwareLUXX die absichtlich komplizierte und schwer nachzuvollziehende Gestaltung der Kündigungsoptionen bei Apps, die einen Abo-Service oder ein Konto voraussetzen. Indem Apple die Kündigung innerhalb der App zum Pflichtprogramm macht, werden derartige Praktiken enorm erschwert.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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