Markt für Küchengeräte kann in Zeiten der Pandemie glänzen
Geschlossene Restaurants, Kontaktbeschränkungen, Hygienevorschriften: die COVID-19-Pandemie wütet weiter in nahezu unaufhaltsam-scheinender Manier durch viele Bereiche unserer Gesellschaft. Doch nicht alle Branchen leiden unter Umsatzeinbußen.
Neben bekannten Pandemie-Profiteuren wie dem Online-Handel oder dem Lebensmitteleinzelhandel kann auch der Markt für Küchengeräte stark gestiegene Verkäufe verzeichnen. Das teilte das Marktforschungsinstitut GfK auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Steigerung um fast 20 Prozent
Vor allem im Mai und Juni konnten manche Bereiche ein starkes Plus verzeichnen, so die GfK. Wie eine Sprecherin der GfK ausführt, liege das vor allem daran, "dass es während des ersten Lockdowns und kurz danach eine starke In-Home-Orientierung bei den Konsumenten gab." Diesbezüglich äußerte der Geschäftsführer des Handelsverbandes Technik (BVT) Steffen Kahnt gegenüber der dpa, dass die zwei Lockdowns sowie der immer stärker werdende Trend hin zum Homeoffice die deutschen Konsumenten derzeit dazu veranlassen, ihr Urlaubsgeld innerhalb der eigenen vier Wände zu investieren. "Gekauft werde zurzeit alles, was das Leben und Arbeiten zu Hause angenehmer mache".
Durch diese Fokussierung der Verbraucher auf das Eigenheim soll der Markt für Küchengeräte im ersten Halbjahr 2020 laut der GfK um 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen sein. Das stimmt mit der derzeitigen Bewertung des Marktes durch den Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) überein. Der Verband erwartet für das Gesamtjahr 2020 ein Umsatzplus von 10 bis 12 Prozent bei Elektro-Haushalt-Kleingeräten.
Verkaufsschlager der Winterzeit stehen noch bevor
Zumal die Verkäufe von Raclette- und Fonduegeräten noch bevorstehen, die seit Jahren in den Monaten November und Dezember am stärksten ausfallen. Für diese Winterzeit wird mit einem verstärkten Verkauf dieser Geräte gerechnet, wie die GfK mitteilt. Und das, obwohl die Verbraucher bei Raclette- und Fonduegeräten bereits im ersten Halbjahr häufiger zuschlugen als noch im Vorjahr. Diesbezüglich verzeichnete das Mietportal "Erento" schon Ende Oktober erhöhte Leihzahlen bei Gastronomiegeräten - wie etwa für Raclette und Fondue. Während hier im vergangenen Jahr für den Zeitraum vom 20. Dezember bis Neujahr rund 1.390 Geräte gemietet wurden, sind bereits jetzt für denselben Zeitraum in diesem Jahr über 2.500 Stück gebucht. Einen derart hohen Anstieg habe das Portal zuvor noch nie verzeichnen können.
Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net
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