Patentanmeldung für Apple AirPods mit Hörgeräte-Technik

Apple hat hohes Innovationsniveau

Schon seit Jahren ist Apple Vorreiter für neue Technologien und Innovationen und wird von renommierten Business Magazinen immer wieder auf die Top-Platzierungen gewählt. In dem jährlich veröffentlichten Top-50-Ranking der innovativsten Unternehmen der Welt, hat die Fast Company - eine Zeitschrift mit Schwerpunkten in Technologie, Business und Design - Apple im Jahr 2017 nach fünf Jahren wieder auf Platz Eins gewählt.

Einführung der kabellosen Apple AirPods

Grund dafür ist unter anderem die Einführung der ersten Generation von Apple AirPods am Ende von 2016. Die Kopfhörer sind im Gegensatz zu herkömmlichen Kopfhörern kabellos und ermöglichen die Benutzung über eine Verbindung mit Bluetooth-fähigen Geräten. Im April 2019 wurde die zweite Generation von AirPods auf den Markt gebracht, die sich vor allem durch die Möglichkeit des induktiven Ladens und die Sprachsteuerung von der ersten Generation unterscheidet.

Aktive Geräuschunterdrückung durch AirPods Pro

Die im Oktober eingeführten AirPods Pro - die dritte Version der Kopfhörer - weisen jedoch einen erheblichen Unterschied zu den beiden Vorgängermodellen auf. In einer Pressemitteilung von Oktober 2019 beschreibt Apple das neue Modell, das sich nicht nur durch seine Wasserdichte auszeichnet, sondern vor allem auch durch seine aktive Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling).

Diese liefert einen ungeahnten Vorteil für Menschen mit Hörschwäche. Die AirPods im sog. Live Listening Modus ermöglichen es, starke Hintergrundgeräusche auszuschalten und damit die Konzentration auf den Gesprächspartner zu lenken. Durch die Abkapselung von Außengeräuschen erfüllen bereits die AirPods Pro laut Apple eine ähnliche Funktion wie ein Hörgerät.

Neue Apple AirPods basieren auf Knochenleitungstechnologie

Ein Hörgerät ersetzen könnten laut AppleInsider - eine News-Website über die neuesten Entwicklungen und Innovationen von Apple - auch die zukünftigen Apple AirPods, die auch in Bekanntmachungen von Apple selbst bereits angekündigt wurden. Die neuen AirPods basieren laut der News-Plattform auf sogenannter Knochenleitungstechnologie, einer Technologie, die auch in Hörgeräten für Menschen mit Außen- oder Mittelohrschäden angewendet wird. Patentanmeldungen aus den Jahren 2014 und 2015 weisen darauf hin, dass kabellose Kopfhörer mit Knochenleitungstechnologie bereits seit Jahren von Apple untersucht werden.

Funktionsweise der Knochenleitung

Bei der Knochenleitung werden AppleInsider zufolge Außengeräusche in drei Kategorien unterteilt, die Hoch-, Mittel-, und Niedrigfrequenzen. Die Mittel- und Niedrigfrequenzen werden komprimiert, zusammengefügt und unter Verwendung der Knochenleitung über den Schädel des Benutzers geleitet. Die Hochfrequenzen werden nach wie vor über die Luft geleitet, da bei ihnen die Knochenleitung nicht möglich ist.

Vorteile der Knochenleitungstechnologie

Diese Funktionsweise führt dazu, dass die Gehörgänge des Nutzers frei sind. Dadurch wird es möglich, Geräusche der Umgebung gleichzeitig mit dem Audio vom Gerät zu hören. Dies hilft zum Beispiel Radfahrern, die während dem Musikhören noch die Geräusche des Straßenverkehrs wahrnehmen sollen.

Außerdem ist diese Technologie nützlich in Fällen, bei denen Schäden am Ohr vorliegen, was den normalen Gebrauch von Kopfhörern unmöglich macht.

Die News-Website nennt außerdem einen weiteren Vorteil in ihrer Veröffentlichung: Die Knochenleitung macht eine nicht luftbasierte Übertragung der Töne möglich, wodurch zum Beispiel auch die Funktionsweise der Lautsprecher unter Wasser gewährleistet werden könnte.

Nachteile der Knochenleitungstechnologie

Allerdings lassen sich auch einige Nachteile bei den auf Knochenleitung basierten AirPods finden. Die Knochenleitung ist der News-Website zufolge nur fähig, bei hohen Frequenzen zu arbeiten. Da das menschliche Hörvermögen jedoch zwischen 20 und 20.000 Hertz liegt, verschlechtert sich die Audioqualität in höheren Hertz-Bereichen laut AppleInsider zunehmend.

Außerdem kann der benötigte Kontakt mit dem Kopf bei dieser Technologie dazu führen, dass der Benutzer an den Schläfen "gekitzelt" wird, was auf Dauer den Tragekomfort deutlich mindern würde.

Um diese Nachteile zu umgehen, schlägt Apple vor, die Knochenleitungstechnologie teilweise durch die herkömmliche Luftleitungstechnologie zu ergänzen, um mögliche Nachteile zu kompensieren.

Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net