Profit während der Corona-Krise: Online-Supermarkt Picnic muss expandieren
Wenige Unternehmen profitieren von der Corona-Krise, der Online-Supermarkt Picnic ist jedoch einer der Profiteure. Die Aufträge verdoppelten sich zuletzt, sodass die Kapazitäten schnell überlastet waren. Innerhalb kurzer Zeit eröffnete Picnic daraufhin ein zweites Logistik-Center.
Picnic profitiert von Lockdown
Die Corona-Pandemie zwingt die Menschen, wenn möglich das eigene Haus nicht zu verlassen. Die globale Wirtschaft leidet massiv unter dem Lockdown, Unternehmen kämpfen um die Existenz und in zahlreichen Branchen brechen die Umsätze signifikant ein.
Doch aus der Corona-Krise kristallisieren sich auch vereinzelt Gewinner heraus. Zu ihnen zählt der Online-Supermarkt Picnic. Das Unternehmen vertreibt Lebensmittel im Internet und liefert diese mittels Elektro-Vans aus.
Die Nachfrage nach dem Service von Picnic ist in den vergangenen Wochen so signifikant gestiegen, dass das Unternehmen binnen 14 Tagen expandierte und im Nordrhein-Westfälischen Herne ein weiteres Logistik-Center eröffnete.
Bis zu 1.000 neue Mitarbeiter
Das Unternehmen verbuchte über 100 Prozent mehr eingehende Aufträge in den vergangenen Wochen. Dies führte im Umkehrschluss dazu, dass zunächst die Kapazitäten des Unternehmens den Bedarf nicht mehr decken konnten und 200 zusätzliche Arbeitskräfte von Picnic eingestellt werden mussten.
"Mit den deutlich gestiegenen Kapazitäten werden wir mehr Kunden in unseren bisherigen Liefergebieten beliefern", kündigt Frederic Knaudt, Mitbegründer von Picnic, im Interview mit Eurotransport an.
Die Angestelltenzahl wird sich mit dem neuen Lagerhaus in Herne nun nochmals erhöhen, langfristig wird mit 1.000 Mitarbeitern geplant.
Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda beurteilt die Expansion im Gespräch mit Vision Mobility wie folgt, "Picnic ist ein echter Glücksfall für Herne. […] Neue Formen des Einkaufs sind gerade jetzt besonders gefragt. In unserer Strategie zur wirtschaftlichen Erneuerung der Stadt passt diese Ansiedlung hervorragend. Bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze in einer zukunftsgerichteten Branche setzen ein starkes Signal im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit […]."
Die Unternehmenskapazität wurde mehr als verdoppelt
Dementsprechend wurde Picnic von der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen tatkräftig unterstützt, sodass das neue 15.000 Quadratmeter große Lager innerhalb weniger Tage betriebsbereit zur Verfügung stand.
"Wir sind begeistert von der pragmatischen und effizienten Zusammenarbeit mit der Stadt Herne, die die Dringlichkeit erkannt hat. Unser erstes Telefonat mit dem Oberbürgermeister Frank Dudda ist exakt 14 Tage her. Heute beginnt unser Team von 125 Mitarbeitern in Herne bereits mit der ersten Auslieferung", erzählt Knaudt.
Bisher wurden alle Bestellungen im 10.000 Quadratmeter Logistik-Center in Viersen (Nordrhein-Westfalen) bearbeitet. Hier wurden Lebensmittel abgepackt und anschließend ausgeliefert. Die neue Lagerhalle in Herne erweitert die Kapazitäten des Unternehmens um mehr als das Doppelte.
Außerdem wird Picnic nun als einziges deutsches Unternehmen auch an Sonntagen liefern, so können die über 80.000 Kunden bestmöglich bedient werden.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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