Die Tops und Flops der internationalen Fonds-Branche
Ein gelungener Start ins neue Jahr: Bei den €uro-FondsNoten im Januar gibt es mehr Aufsteiger als Absteiger. Einer der Gewinner ist der DekaFonds, das Flaggschiff der DekaBank.
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von Jörn Kränicke, Euro am Sonntag
Die Zahl kann sich sehen lassen: 3414 Fonds erhalten inzwischen eine FondsNote. Die von €uro am Sonntag, €uro und FondsConsult ermittelte Bewertung zeigt, wie ein Fonds langfristig gegenüber der Konkurrenz und einem Vergleichsindex abgeschnitten hat. Leider beweist sie, dass viele der am Markt angebotenen Fonds nicht überzeugen können. Immerhin 1192 Fonds sind mit den schlechten Noten 4 oder 5 bewertet, 1050 Fonds nur mit der durchschnittlichen Note 3.
1172 Fonds schafften hingegen mit Note 1 oder 2 ein überdurchschnittliches Ergebnis. Tendenz leicht steigend: Im Januar gab es mehr Auf- als Absteiger (81 zu 74 Fonds). Auch bei den erstmals bewerteten Fonds überwogen positive Ergebnisse. Elf Fonds erhielten Note 1 oder 2. Nur drei Fonds mussten sich mit schlechteren Noten begnügen.
Dass Klassiker noch längst nicht zum alten Eisen gehören, beweist der DekaFonds (ISIN: DE 000 847 450 3). Er wurde wieder auf Note 2 hochgestuft. Das Flaggschiff der DekaBank ist bereits 53 Jahre am Markt. Das 3,3 Milliarden Euro schwere Vehikel wird seit 18 Jahren von Trudbert Merkel gelenkt, der größtenteils in deutsche Standardwerte investiert. Der Manager engagiert sich insbesondere in solchen Titeln, die von der wachsenden Zahl an Konsumenten in den Schwellenländern profitieren. Dank zunehmender Bevölkerungszahl mit steigenden Einkommen finden laut Merkel Unternehmen wie beispielsweise Adidas oder Boss dort beste Absatzbedingungen.
Ebenfalls von Note 3 auf 2 verbessert hat sich der JPM Global Focus Fund (LU 016 834 157 5). Ausschlaggebend dafür war, dass Fondsmanager Jeroen Huysinga im abgelaufenen Jahr wieder den Turbo zugeschaltet hat – nach einem miserablen Jahr 2008. Das brachte ihm einen Zuwachs von rund 50 Prozent ein, womit er 2009 zu den besten globalen Fonds gehörte. Diese tolle Entwicklung verdankt er Nebenwerten wie InterOil oder Rhodia. Unter den Top Ten des Niederländers finden sich jedoch auch Bluechips wie Vodafone. Bemerkenswert: Huysinga erzielte seine Überrendite in 16 von 18 Sektoren. Das spricht für Können und nicht bloß für Glück.
Ausgewählte Fondsbewertungen (PDF)
Unter den Absteigern findet sich mit dem 1990 aufgelegten Fidelity Germany (LU 004 858 000 4) ebenfalls ein Klassiker. Er bekam nur noch Note 4. Managerin Alexandra Hartmann hat wegen der schwachen Performance seit geraumer Zeit auch mit Mittelabflüssen zu kämpfen. Der einstmals milliardenschwere Fonds verwaltet aktuell nur noch 340 Millionen Euro.
Unter den erstmals bewerteten Produkten macht der Pioneer North American Basic Value A € positiv auf sich aufmerksam (LU 022 938 738 5). Manager James Cullen startet sofort mit Note 2. Allerdings ist die gute Note keine wirkliche Überraschung. So hat Cullen mit dem US-Original seit Auflage im Jahr 2000 den S & P 500 und auch den Russell 1000 Value Index in jedem Jahr schlagen können.
Sein Erfolgskonzept basiert auf einer Strategie, die er Value-Investor Benjamin Graham abgeschaut hat: Er analysiert nur die günstigsten Werte des S & P 500. „Dabei achten wir in erster Linie auf das KGV, den Buchwert, die Verschuldung sowie die Dividendenrendite“, erklärt er. Stimmen diese Kennziffern, sucht der Manager nach einem Katalysator, der die Gewinne in den kommenden Jahren antreiben kann. „Hier geht es um Unternehmen, die umstrukturieren werden oder ihre Kosten senken können. Gut ist auch, wenn sie neue Produkte oder Technologien auf den Markt bringen“, erläutert er. Eine Besonderheit des Fonds ist, dass Cullen bis zu 30 Prozent internationale Titel halten darf.