Große Hedgefonds decken sich mit Facebook ein und werfen Apple raus
Im ersten Quartal haben namhafte Hedgefonds überraschenderweise bei Facebook kräftig zugegriffen, dafür aber ihre Apple-Anteile verstärkt aus dem Portfolio geworfen. Damit verhalten sich die Hedgefonds gegensätzlich zu Investment-Guru Warren Buffett.
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Die Frage, ob Facebook nachhaltig Schäden vom Datenskandal um Cambridge Analytica davontragen wird, haben zumindest einige namhafte Hedgefonds nun für sich beantwortet. Sie glauben offenbar, dass dies nicht der Fall sein wird. Denn immerhin haben viele große Hedgefonds im ersten Quartal ordentlich bei Facebook zugegriffen. Darüber geben die sogenannten 13F-Filings Aufschluss, die Hedgefonds mit einer bestimmten Mindestgröße quartalsweise bei der SEC einreichen müssen. Hierbei sind die Fonds verpflichtet, ihre Long-Positionen offenzulegen. Short-Positionen und Wetten auf Rohstoffe und Währungen werden hierbei dort nicht erfasst.
Facebook auf der Kaufen-Liste
Auffällig war im ersten Quartal, dass ausgerechnet Facebook, das zuletzt aufgrund des Datenskandals einiges einstecken musste, ganz oben auf der Einkaufsliste der meisten Hedgefonds stand. Darunter auch einige der sogenannten "Tiger Cubs" - Hedgefonds, die vom legendären Hedgefonds-Manager Julian Robertson gegründet wurden. Diesem gelang mit seinem 1980 gegründeten Hedgefonds Tiger Management das Kunststück, bis 1998 eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 32 Prozent zu erzielen, was ihm unter anderem den Spitznamen "Zauberer der Wall Street" einbrachte. Dies ist einer der Gründe, warum die "Tiger Cubs" unter den Hedgefonds stets besondere Beachtung finden. Umso beachtlicher also, dass beispielsweise Tiger Global, angeführt von Chase Coleman, seinem Portfolio im vergangenen Quartal 2.545.238 weitere Facebook-Anteile hinzufügte. Auch Andreas Halvorsens Viking Global erhöhte um 5,5 weitere Millionen Aktien, wodurch sich der Gesamtanteil von Facebook auf über 9,3 Millionen Aktien insgesamt steigerte. Daneben steigerte auch sein Tiger-Cub-Kollege und Milliardär Rob Citrone von Discovery Capital den Facebook-Anteil in seinem Portfolio um 806.600 weitere Aktien. Damit liegt der Anteil dort nun insgesamt bei 1,37 Millionen Facebook-Aktien. Auch Lone Pine stockte um insgesamt 3,3 Millionen Facebook-Aktien auf.
Auf der Abschussliste: Apple
Überraschend war jedoch, dass die Hedgefonds vermehrt Apple-Aktien aus ihren Depots warfen. 28,6 Millionen Apple-Aktien wurden die Fonds im ersten Quartal insgesamt los, schreibt "CNBC". Appaloosa Management von David Tepper verkaufte sogar seinen gesamten Apple-Anteil von 4,6 Millionen Aktien. "Tiger Cub" Coatue schmiss 2,4 Millionen Apple-Papiere aus dem Portfolio - etwa die Hälfte des Gesamtbestands. "Bloomberg" bemerkte dazu, dass dies seit 2008 die höchste Rate an Apple-Aussteigern unter den Hedgefonds war. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass Börsen-Altmeister und Starinvestor Warren Buffett genau gegenteilig agierte und bei Apple auch im vergangenen Quartal kräftig aufstockte: 75 Millionen Apple-Aktien wanderten ins Portfolio von Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway. Damit beläuft sich der gesamte Anteil dort auf knapp über 239,5 Millionen Aktien im Wert von insgesamt mehr als 44,6 Milliarden US-Dollar.
"Tiger Cubs" oder Warren Buffett: Wer setzt aufs richtige Pferd?
Dass unter den großen Hedgefonds solche Übereinstimmungen herrschen, ist zumindest bemerkenswert. Umso bemerkenswerter, da sie sich, zumindest im Falle von Apple, stark von der Einschätzung von Warren Buffett abheben, die am Markt ebenfalls große Beachtung findet. Wer langfristig aufs richtige Pferd gesetzt hat, wird sich noch herausstellen müssen. Bis dahin bleibt es spannend.
Redaktion finanzen.net
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