Aktien ja, aber anders
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Aktieninvestments erscheinen angesichts sinkender Anleiherenditen derzeit als eine der wenigen attraktiven Anlageklassen.
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Von Hugh Prendergast
Zahlreiche Umfragen belegen, dass deutsche Anleger vor allem eines suchen: Sicherheit. Diese Sicherheit haben die Sparer viele Jahre lang bei Bundesanleihen, Sparbüchern oder Tagesgeldanlagen gefunden. Doch das Problem lautet: Angesichts historisch niedriger Zinsen, die derzeit deutlich unter der Inflationsrate liegen, drohen ihnen mit diesen Anlagen reale Wertverluste. Noch schlimmer: Wenn die Notenbanken mit dem Ausstieg aus ihrer extrem expansiven Geldpolitik beginnen, werden die Renditen steigen und Bundesanleihen zu den Verlierern zählen.
Wo also liegen die Alternativen, um einen regelmäßigen Einnahmestrom zu erwirtschaften, der über der Inflationsrate liegt, ohne dabei allzu große Risiken eingehen zu müssen? Manche Investoren vermuten sie am Rentenmarkt. Diese Anleger setzen auf Unternehmensanleihen bester Bonität, Hochzins-Bonds oder auf Emittenten aus den Emerging Markets. Für manche Anleger mag es zwar durchaus Sinn machen, mit einer flexiblen und breit gestreuten Anlagestrategie, hier ein erhöhtes Kreditrisiko einzugehen, um ein paar Prozentpunkte mehr Rendite zu bekommen. Doch haben die Risiken in diesen Anlageklassen zuletzt auch deutlich zugenommen.
Attraktive Ausschüttungen
Mehr spricht aus unserer Sicht im aktuellen Umfeld für Aktien. Allein die Dividenden sind im Vergleich zu den erzielbaren Erträgen am Anleihemarkt attraktiv. Insgesamt weist zum Beispiel der europäische Aktienmarkt derzeit im Schnitt eine Dividendenrendite zwischen drei und bei knapp 3,5 Prozent auf. Die Dividendenrenditen vieler Unternehmen liegen dabei über den Erträgen, die deren Corporate Bonds abwerfen. Zudem hatten Dividendenzahlungen in den vergangenen 30 bis 40 Jahren einen höheren Anteil an den Erträgen von Aktienanlagen als die reinen Kurszuwächse.
Doch nur Firmen, die in der Lage sind, nachhaltig und langfristig attraktive Ausschüttungen vorzunehmen, eignen sich für diese Strategie. Sie können im aktuellen Umfeld einen regelmäßigen Einnahmestrom liefern und damit ein Ersatz für sichere Staatsanleihen sein. Doch es bleibt eine Unsicherheit: Wenn die Notenbanken beginnen, aus ihrer ultralockeren Geldpolitik auszusteigen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kursschwankungen zunehmen. Und die fallen in aller Regel dann stärker aus als bei Firmenanleihen. Und genau das widerspricht dem Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger.
Mit Covered-Call-Strategien höhere Volatilität ausnutzen
Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist nach unserer Einschätzung die Kombination einer Dividenden- mit einer so genannten Covered-Call-Strategie. Dahinter verbirgt sich der Verkauf von Kaufoptionen auf Aktien. Das hat aus Sicht des Optionsverkäufers einen großen Vorteil: Denn er bekommt dafür eine Prämie, die er sicher vereinnahmt. Dazu kommt ein positiver Nebeneffekt: Bei zunehmender Volatilität steigt auch der Wert der Optionsprämie, wodurch auch wiederum der Einnahmestrom steigt. Wer nun beide Strategien kombiniert, profitiert somit nicht nur von dem regelmäßigen Einnahmenstrom aus den Dividendenzahlungen, sondern bekommt dazu die Prämieneinnahmen aus dem Verkauf der Call-Optionen.
Beim Verkauf der Optionen ist allerdings das Know-how entscheidend. Der Verkäufer muss zum Beispiel wissen, welche Aktien aus einem Portfolio sich für den Verkauf einer Call-Option eignen, wie weit der Bezugspreis der Option über dem aktuellen Kurs liegen sollte und welche Laufzeit er idealerweise wählt. Wer eine solche Strategie nicht selbst umsetzen will, kann als Alternative auf den Pioneer European –Equity Target Income setzen. Das Management dieses Fonds kombiniert beide beschriebenen Strategien und konnte so im vergangenen Jahr 7,3 Prozent ausschütten – ursprünglich geplant waren 6,1 Prozent. In diesem Jahr sollen es sieben Prozent sein. Kursveränderungen bleiben dabei übrigens unberücksichtigt.
Seit 85 Jahren ist Pioneer Investments ein Vorreiter in der Investmentbranche. Das Unternehmen ist weltweit in 26 Ländern präsent, hat über 2.000 Mitarbeiter und verwaltet in seinen Fonds ein Vermögen von rund 160 Milliarden Euro. Pioneer Investments deckt die attraktivsten Anlagemärkte der Welt ab und bietet Investmentlösungen für Privatkunden, institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der europäischen Bankengruppe UniCredit.
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