Dieser Dividendenfonds schlägt den S&P 500 dieses Jahr um Längen
Der Buffalo Flexible Income Fund verlor seit Jahresbeginn weniger als 3 Prozent, während der S&P 500 um annähernd 20 Prozent fiel. Wie ist die gute Performance des Fonds zu erklären?
Werte in diesem Artikel
• Zwei bis drei Prozent Dividendenrendite als Kaufvoraussetzung
• Gedeckte Calls nutzen die Volatilität des Marktes
• Energieaktien für Outperformance verantwortlich
Der Buffalo Flexible Income Fund schneidet im aktuellen Bärenmarkt trotz Inflation, Lieferkettenproblemen und Zinspolitik gut ab. "Unsere Anlagestrategie zielt darauf ab, Renditen für jeden Anleger zu erwirtschaften, der monatliche Erträge mit Kapitalzuwachs benötigt, und wir verwenden viele Methoden, um potenziellen Abwärtsrisiken zu begegnen", wird John Kornitzer auf der Homepage des Buffalo Funds zitiert. Das 1989 gegründete Unternehmen Kornitzer Capital Management verwaltet insgesamt ein Vermögen von bis zu acht Milliarden US-Dollar, inklusive zehn Buffalo-Fonds.
Kornitzers Anlagestrategie
Der 1994 aufgelegte Buffalo Flexible Income Funds verlor seit Jahresbeginn lediglich 2,93 Prozent (Schlusskurs 01.07.2022) und verwaltet ein Vermögen von 455 Millionen US-Dollar mit dem Ziel sowohl Anlagevermögen als auch Kapitalwachstum zu erzielen. Der Fonds kann sowohl in Anleihen als auch in Aktien investieren, ist aber vorwiegend tatsächlich in großkapitalisierte Aktien investiert. Voraussetzung für eine Investition ist eine Dividendenrendite von zwei bis drei Prozent.
Durch gedeckte Calls steigert Kornitzer die Erträge und sichert den Fonds gegen Kursverluste ab. Dabei handelt es sich um eine Dividendenwachstumsstrategie, die gedeckte Kaufoptionen verwendet, um die Volatilität des Marktes zu nutzen. Kornitzer schreibt also gedeckte Kaufoptionen, wenn er die Aktien bereits besitzt. Er verkaufe sie "aus dem Geld" sagt der Investor gegenüber Dow Jones Newswires, sodass er nur dann gezwungen wäre eine Aktie zu verkaufen, wenn die Aktie um mindestens 20 Prozent steige und er sie ohnehin verkaufen oder den Bestand zumindest reduzieren würde.
Aktienauswahl des Buffalo Flexible Income Fund
Zum 31. März 2022 war die größte Position im Portfolio mit 8,49 Prozent die von Microsoft, darauf folgen Chevron mit 4,15 Prozent und Hess mit 3,60 Prozent Anteil.
Im aktuellen Bärenmarkt hat sich Kornitzers Aktienauswahl bewährt. Gegenüber Dow Jones erklärte Kornitzer seine Vorliebe für Unternehmen, die eine 2-3-prozentige Dividende zahlen: "Wenn ich eine Aktie, die 3 % zahlt, 10 Jahre lang halte und die Aktie stagniert, habe ich 45 % meines Geldes zurückbekommen." Eine Ausnahme bildet hier gleich die größte Position im Portfolio: Microsoft, mit einer Rendite von lediglich 0,98 Prozent. Allerdings sei hier laut Kornitzer zu beachten, dass die Rendite der Aktie auf der Grundlage seiner ursprünglichen Kosten derzeit bei über 10 Prozent liege und damit wieder ins Bild passe.
Kornitzer verdeutlicht seine Position auch anhand zweier Unternehmen, die keine Dividendenrendite zahlen und deren Kursentwicklung den Anlegern zuletzt deutliche Verluste brachten: Meta und Carvana.
Beide Aktien sind nach ihrem Höhenflug seit Anfang des Jahres massiv eingebrochen: "Sie sind hochgeritten, runtergeritten und haben nichts bekommen", sagte Kornitzer gegenüber Dow Jones Newswires. Wenn der Umsatz um Hunderte von Millionen steige und die Anleger dabei kein Geld verdienten, dann stimme etwas nicht, führt der Großinvestor weiter aus.
Buffalo Flexible Income Fund: Mit Energieaktien zur Outperformance
Als Grund für die Outperformance seines Fonds in diesem Jahr nennt Kornitzer die 20-prozentige Konzentration auf Energieaktien. Obwohl er seinem aktiven Managementstil getreu in diesem Jahr schon Energieaktien verkauft habe, damit keine Position im Fonds zu umfangreich werde. Die Papiere der folgenden Unternehmen trugen 2022 maßgeblich zur Performance des Kornitzer-Fonds bei: Chevron-Aktien, drittgrößte Position im Portfolio, stiegen seit Beginn des Jahres um fast 24,70 Prozent auf 146,51 US-Dollar. Die Papiere von Exxon Mobil, die im Buffalo Portfolio mit 2,78 Prozent auf Platz 10 vertreten sind, legten sogar um rund 42,9 Prozent auf 87,55 US-Dollar zu. Die Anteile des Erdölkonzerns Hess kletterten um 42,61 Prozent auf 105,39 US-Dollar gen Norden (Schlusskurse 01.07.2022). Der New Yorker Erdöl-Konzern mit einer Marktkapitalisierung von 37,12 Milliarden US-Dollar erhöhte seine Dividende im März 2022 um 50 Prozent. ConocoPhillips-Aktien machen 3,57 Prozent des Portfolios aus. Der texanische Ölriese zahlte dieses Jahr eine konstant gebliebene, reguläre Quartalsdividende. Daneben wird aufgrund steigender Gewinne eine variable Dividende ausgeschüttet, die sich im Vergleich zum Vorquartal mehr als verdoppelt hat. Das Unternehmen konnte im ersten Quartal diesen Jahres seinen Gewinn auf 5,8 Milliarden US-Dollar enorm steigern. Auch die Aktie des Konzerns legte an der Wall Street in diesem Jahr deutlich zu, seit Jahresbeginn um 26,05 Prozent. Am 8. Juni verzeichneten die Papiere ihr vorläufiges Jahreshoch von 122,720 US-Dollar, seitdem ist der Kurs jedoch wieder deutlich gefallen, auf zuletzt 90,98 US-Dollar (Schlusskurs 1.Juli 2022).
Die APA Corporation bildet die sechstgrößte Position im Fonds und konnte im ersten Quartal 2022 ihren Umsatz auf 2,7 Milliarden US-Dollar steigern und damit eine Umsatzsteigerung von 167,51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreichen.
Prognosen zufolge wird der Anteil an Energieaktien am breiteren Markt zukünftig wieder steigen. Die Top Performer im S&P 500 in diesem Jahr seien Energieunternehmen, wie CNN Business berichtet.
Weitere Kaufempfehlungen
Eine weitere Grundlage für den Erfolg des Fonds sei, laut Kornitzer, die Konzentration auf die "richtigen" Pharma-Aktien. Als Beispiel nennt er Eli Lily, eines der größten Pharmaunternehmen weltweit. Seit seinem Gründungsjahr 1885 zahlt das Unternehmen ununterbrochen eine Dividende an die Aktionäre aus und erhöhte diese im Dezember 2021 um 15 Prozent. Die Aktie hat mit einem derzeitigen Kurs von 325 US-Dollar 17,55 Prozent seit Jahresbeginn zugelegt (Schlusskurs vom 1. Juli). Für das dritte Quartal 2022 wird am 9. September eine Dividende von 0,98 Cent pro Aktie ausgezahlt.
Als zukunftsträchtige Branche empfiehlt Kornitzer langfristig die Robotik. Hier böten sich Kaufgelegenheiten nach massiven Kursrückgängen. "Jedes Unternehmen, das die Robotik unterstützt, wird eine glänzende Zukunft haben", sagte er gegenüber Dow Jones. Überall würden Roboter heutzutage eingesetzt. Und wenn niemand eingestellt werde, denn dann könne auch niemand entlassen werden, so Kornitzer gegenüber Dow Jones Newswires.
Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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