Dachfonds: Letzte Hoffnung Argentinien
Weil Argentinien alte Anleihen bedienen könnte, haussiert ein HWB-Fonds. Die Hintergründe.
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von Andreas Höß, Euro am Sonntag
Wer auf die Rennlisten in die Fondsstatistik von Euro am Sonntag blickt, reibt sich verwundert die Augen: Der HWB VeniVidiVici (ISIN: LU0322916437), der lange massive Verlust machte, ist seit Jahresanfang mit rund 25 Prozent Plus der beste Dachfonds in unserer Statistik. Doch woher kommt diese neue Stärke? Von alten Argentinien-Anleihen, die HWB vor der Staatspleite 2001 gekauft und später in seine Fonds gesteckt hat.
Lange war das unproblematisch, die computergesteuerten Trendfolgefonds von HWB waren erfolgreich, die Argentinien-Anteile gering. Doch als die Fonds auf dem Höhepunkt der Eurokrise heftige Verluste machten und Anleger ihr Kapital abzogen, nahmen die schwer verkäuflichen Staatspapiere immer größere Teile der Fondsvermögen ein. Das schlug voll auf den VeniVidiVici durch, der fast ausschließlich in Fonds aus dem eigenen Hause investiert.
Rund 20 Prozent Argentinien-Anleihen hatte er Anfang 2014 im Portfolio - schon damals der Maximalwert, den die rechtliche Aufsicht erlaubt. Seit ein US-Gericht Argentinien im Juni verpflichtet hat, bisher nicht umgetauschte Schuldtitel zum Nennwert zu bedienen, stiegen deren Kurse und damit ihr Gewicht im Portfolio des HWB-Fonds sogar bis auf 42 Prozent. Das hob auch den Wert der Fondsanteile.
Doch werden die Papiere wirklich bedient? "Wir gehen davon aus, dass Argentinien das Geld komplett zahlt", sagt Carsten Salzig von HWB. "Die Fondsanteile könnten sich dann verdoppeln." Den leidgeprüften HWB-Anlegern wäre es zu wünschen.
Garantien gibt es dafür aber keine. Argentinien zeigt sich im Streit mit US-Hedgefonds bisher stur, versucht das zu deren Gunsten ergangene Urteil zu umgehen und hat im Zuge dessen sogar in Kauf genommen, von den Ratingagenturen momentan technisch als zahlungsunfähig eingestuft zu werden.
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