Geschlossene Fonds

Infrastrukturfonds: Gutes Chance-Risiko-Profil

aktualisiert 03.08.11 16:25 Uhr

Unternehmerische Beteiligungen sind als Sachwerteinvestments gerade in Zeiten schwankender Börsenkurse eine sinnvolle Kapitalanlage. Ein Beispiel sind Infrastrukturfonds.

Frank Schuhmann, Gastautor von Euro am Sonntag

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hält die Welt weiter in Atem, nunmehr in Form der aktuellen Schuldenkrise. Einst als sichere Geldanlage geltende Staatsanleihen sind heute ein gewagtes Investment: Der Aufschlag, den Italien an den Finanzmärkten für Kredite zahlen muss, erreichte Anfang Juli 2011 mit 5,5 Prozent eine neue Rekordmarke. Auch in der viertgrößten Euro-Volkswirtschaft Spanien stieg der Risikoaufschlag mit 3,03 Punkten auf ein neues Rekordhoch. Und selbst die USA schwächeln: Das US-Schuldenlimit von derzeit 14.300 Milliarden Dollar wird voraussichtlich am 2. August 2011 erreicht. Dann wäre das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zum ersten Mal in seiner Geschichte zahlungsunfähig.

Angesichts solcher Zahlen suchen Anleger alternative Geldanlagen – konjunkturunabhängig und sicher. Eine Investition in ertrags­orientierte Sachwerte wie etwa ­Immobilien, Flugzeuge oder Infrastruktur bietet ihnen genau dies. Doch um von guten Renditen und vielfach auch von steuerlichen Vorteilen zu profitieren, müssen Anleger nicht gleich selbst Eigentümer werden. Auch eine Beteiligung an einen Geschlossenen Fonds bietet diese Vorzüge. Und das bei geringerer Investitionssumme und deutlich weniger Management-Aufwand für die Anleger.

Projektvielfalt und als
Auftraggeber Vater Staat

Besonders begehrt sind derzeit zum Beispiel Infrastrukturfonds. Die Anleger schätzen hier drei Aspekte besonders. Erstens: die Vielfalt der Beteiligungsmöglichkeiten. Von Straßen, Brücken und Tunneln über Krankenhäuser und Seniorenheime bis hin zur Stromversorgung reicht die Bandbreite der potenziellen Projekte. Zweitens: die regio­nale Diversifizierung. Der Bedarf ist da, sowohl in den Industrienationen als auch in den sogenannten Schwellenländern. Und drittens spricht auch die hohe Sicherheit für ein Investment in Infrastruktur: Anleger finanzieren damit Staatsaufgaben, haben also den Staat als Auftraggeber und somit in der Regel einen sehr solventen Schuldner, der für attraktive Renditen und gute Verzinsungen über eine längere Laufzeit sorgt.


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Infrastrukturfonds sind Beteiligungen mit spezifischem Chancen- und Risikoprofil. Für ein erfolgreiches Investment sollten Anleger unbedingt auf das Konzept achten: Am sichersten ist die Leasingkonstruktion. Das hat Vorteile für beide Seiten: Der Geschlossene Fonds erwirbt das Fondsobjekt und vermietet es mit einer festen Rate über die gesamte Laufzeit an den jeweiligen Betreiber. Dieser muss die Liquidität so nicht auf einen Schlag selbst aufbringen und keine teuren Finanzierungskosten schultern. Er trägt dafür sämtliche Betriebskosten des Objekts, die an den Fonds zu zahlende Leasingrate ist also eine Art „Nettomiete“. Der Fonds erwirtschaftet damit stetige Erträge, die er fast vollständig an die Anleger ausschütten kann.

Chancen im Ausland: Go West
– oder Middle East

Investitionschancen bestehen weltweit: Beispielsweise investiert der Infrastruktur Invest 2 von Hannover Leasing in ein Portfolio mit ­Infrastrukturunternehmen und -anlagen in den Bereichen Energie, Transport sowie Ver- und Entsorgung, vorwiegend in Nordamerika. Auf der anderen Seite erweitert Abu Dhabi seinen Airport Abu Dhabi ­International. 2030 soll der Flug­hafen 40 Millionen Passagiere abfertigen, zuvor werden aber noch rund vier Millionen Kubikmeter ­Beton verbaut. Auch hieran kann sich der Anleger über einen Fonds direkt beteiligen.

Viele Anleger sind von Geschlossenen Fonds überzeugt, das Anlagevolumen in Deutschland beträgt inzwischen rund 200 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In Aktienfonds stecken derzeit rund 240 Milliarden Euro. Schon 2010 verzeichnete dima24.de eine hohe Nachfrage bei Infrastrukturfonds: Sie standen auf Platz 1 der Anlegergunst, gefolgt von Immobilien und Rohstoffen. Die Nachfrage ist also sehr hoch. Anleger, die sich für ­Infrastrukturfonds interessieren, sollten sich deshalb regelmäßig informieren, denn gute Angebote sind selten und rasch platziert.

zur Person:

Frank Schuhmann, Prokurist und
Chefanalyst von dima24.de
Der Betriebswirt und MBA ist seit seit mehr als 20 Jahren in leitenden Positionen von Beteiligungsunternehmen tätig und seit 2009 bei dima24.de.
Dima24.de, ein Online­berater und Beteiligungsspezialist, hat mehr als 165.000 Kunden. Die Unternehmensgruppe betreut ein Anlagevermögen von über 1,84 Milliarden Euro.