Die besten Fonds der Welt (Teil 2)

Das Flaggschiff der französischen Fonds-Boutique Carmignac zeigt der Konkurrenz die Rücklichter. Hohes Know-How und Unabhängigkeit sind zwei Erfolgsfaktoren.

Fonds, die weltweit in Wachstumsunternehmen investieren und dabei eine hohe Flexibilität an den Tag legen, gehören vor allem bei Langfristanlegern zu den bevorzugten Produkten. Der Carmignac Investissement A um den Gründer der gleichnamigen französischen Fondsboutique Edouard Carmignac gehört seit nunmehr über 20 Jahren zu den besten Fonds der Welt.

Seit Auflage im Jahr 1999 erzielte er eine Wertsteigerung von 945 Prozent, wogegen der Vergleichsindex, der MSCI World, im selben Zeitraum nur 89 Prozent geschafft hat. Erfolgsgeheimnis gebe es laut Chefstratege Eric Le Coz keines. Einzig und allein der Verzicht auf komplizierte Derivate zur Absicherung gegen das Gesamtmarktrisiko sei in der Vergangenheit ein Erfolgsfaktor gewesen. Hintergrund dürfte hier sein, dass derartige Absicherungsinstrumente einiges an Zusatzkosten verursachen und damit die ohnehin meist hohen Kosten bei der Fondsverwaltung und dem Fondsmanagement weiter in die Höhe treiben.

Asiens Aufstieg erkannt

Der eigentlich entscheidende Punkt ist meiner Ansicht nach eher die Tatsache, dass Carmignac frühzeitig das Wachstumspotenzial der Emerging Markets erkannt und diese Regionen frühzeitig stark im Fonds gewichtet hat. Bereits 2005 investierte er mehr als ein Drittel des Fondskapitals in Schwellenländer.

Sehr erfrischend ist auch die Unabhängigkeit des Fonds, in dem Sinne, dass Carmignac und Co. nicht den gängigen Trends folgen oder an der Entwicklung bestimmter Indizes kleben, sondern ihren eigenen Weg gehen. Das ist einer der großen Vorteile der Fondsboutique-Struktur. Speziell junge Fondsmanager bei großen Fondshäusern versuchen häufig möglichst wenig Risiko zu gehen und sich möglichst nahe an der Entwicklung der Benchmark zu bewegen, um die eigene Karriere nicht zu gefährden.

Konformität und ein Investitionsstil auf „Nummer sicher“ stehen dort an oberster Stelle - erst recht nach dem Madoff-Skandal und der Finanzkrise. Dabei dürfen Sie aber den Terminus „Nummer sicher“ nicht falsch verstehen. Die Performance von Fondsmanagern wird immer im Verhältnis zur Benchmark betrachtet, aber nie absolut. Das heißt: Verliert der DAX in einem Jahr 35 Prozent ist der Fondsmanager schon „absolut top“, wenn sein Fonds nur 34 Prozent verliert.

Da stellen sich immer mehr Anleger die Frage, wozu es dann eigentlich überhaupt einen aktiv gemanagten Fonds braucht? Hier hebt sich der Carmignac Investissement angenehm ab. Schwerpunkte liegen aktuell bei Gold und Rohstoffen, trotzdem bleibt die Ausrichtung offensiv.

Mein Fazit:

Wenn schon ein aktiv gemanagter Fonds, dann bitte auch einer mit eigenem Charakter und guter Langfrist-Performance. Der Investissement bietet beides.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.