Chancen für Japan
Japans Regierung will Deflation und Defizit bekämpfen. Doch der Yen ist stark. Das spricht für die Werte im Portfolio des Allianz RCM Japanese Equity Mid-Small Cap.
von Jörg Billina, Euro fondsxpress
Neue Besen kehren gut, sagt man. Naoto Kan, seit vergangenen Mittwoch neuer Finanzminister Japans, ist jedenfalls fest entschlossen, das Sprichwort in die Tat umzusetzen: „Ich will die Wirtschaft revitalisieren“, sagte der 63-Jährige. Sein Ziel: Bis 2020 soll das Bruttoinlandsprodukt jährlich um mindestens zwei Prozent zulegen. Gleichzeitig kündigte Kan eine umfassende Reform seines wegen mangelnder Innovation und schwerfälliger Bürokratie heftig kritisierten Ministeriums an. Der Personalwechsel im Reich der aufgehenden Sonne weckt das Interesse der Investoren.
Sollte Kan seine Ziele tatsächlich erreichen, dürfte der Nikkei, dessen Allzeithoch schon 20 Jahre zurück liegt, endlich wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings steht Kassenwart Kan vor einem echten Dilemma. Einerseits liegt die öffentliche Verschuldung mittlerweile bei 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Daher müsste normalerweise ein rigides Sparprogramm aufgelegt werden. Doch andererseits leidet Japans Ökonomie unter Deflation. Nur wenn die Bürger mehr konsumieren und die Unternehmen die Investitionsquote erhöhen, wächst die Wirtschaft. Doch dazu bedarf es staatlicher Anreize, die wiederum den Haushalt belasten würden.
Endlich Erholung?
Trotz der immensen Probleme: Ein Comeback der Wirtschaft und des Aktienmarkts, der im Gegensatz zu anderen Finanzplätzen wie Frankfurt oder New York die Rally des vergangenen Jahres verpasste, ist nicht ausgeschlossen. Vor allem Werte mit geringer und mittlerer Marktkapitalisierung erscheinen aussichtsreich. „Sie leiden wegen ihrer überwiegenden Orientierung auf den Heimatmarkt nicht so stark unter dem derzeit hohen Yenkurs wie Standardwerte“, sagt Koji Nakatsuka, Fondsmanager des Allianz RCM Japanese Equity Mid- Small Cap.
Zudem haben sich viele Firmen in einem Nischenmarkt erfolgreich positioniert und stellen Produkte her, die auch in Krisenzeiten nachgefragt werden. Beispiel Nichi-Iko. „Der Generikahersteller profitiert von den Anstrengungen der Regierung, via Nachahmerprodukten die Ausgaben im Gesundheitswesen zu reduzieren“, weiß Nakatsuka.
China immer wichtiger
Zu den Portfolio-Favoriten des Managers zählt auch Pigeon. Das Unternehmen ist mit einem Marktanteil von 80 Prozent der führende Anbieter von Baby-Milchflaschen in Japan. Auf einen ähnlich starken Erfolg arbeitet das Unternehmen nun in China hin. Immerhin trägt das China-Geschäft bereits 30 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Fazit: Manager Koji Nakatsuka investiert in rund 70 Unternehmen mit geringer bis mittlerer Marktkapitalisierung. Dank eines starken Analyseteams ist er in der Lage, frühzeitig Unternehmen zu ermitteln, deren Wachstumspotenzial noch nicht im Aktienkurs enthalten ist. 2009 erzielte der Fonds gegenüber dem Vergleichsindex eine klare Outperformance. Der Fonds eignet sich als attraktive Beimischung.
Fondsdaten
ISIN: IE 000 255 402 4
Verwaltungsgebühr: 1,75 %
Ausgabeaufschlag: bis zu 5,0 %
Kontakt: www.allianzgi.com