Argentinien entsendet Delegation zu Verhandlungen mit Hedgefonds
Im Streit um alte Anleiheschulden will Argentinien am kommenden Montag die Verhandlungen mit den klagenden Hedgefonds aufnehmen.
Eine Delegation des Wirtschaftsministeriums soll am 7. Juli mit dem von einem US-Gericht eingesetzten Vermittler in New York zusammenkommen, um über die Rückzahlung von 1,5 Milliarden (1,1 Mrd. Euro) fälliger Staatsanleihen zu sprechen, wie die Zeitung "La Nación" am Dienstag berichtete. Argentinien bestehe auf "gerechte, ausgewogene und legale" Bedingungen, um der Forderung nachzugehen, die sich auf ein Urteil des New Yorker Richters Thomas Griesa stützt.
Ein Sprecher der klagenden Hedgefonds hatte am Montag Argentinien eine Blockadehaltung vorgeworfen. "Es gibt derzeit keine Verhandlungen und es hat bislang auch keine gegeben", erklärte Jay Newman, vom New Yorker Hedgefonds NML Capital aus dem Elliott-Imperium des US-Milliardärs Paul Singer.
Argentinien ist am Montag in einen "technischen Zahlungsausfall" geraten, nachdem der Richter die Auszahlung von 539 Millionen Dollar verhinderte, die in New York an andere Gläubiger überwiesen werden sollten. Es gilt noch eine einmonatige Gnadenfrist. Die großen Ratingagenturen haben signalisiert, diese Frist abzuwarten, bevor sie Argentinien als Pleitefall einstufen.
Argentinien konnte indessen am Montag weitere Verpflichtungen über 450 Millionen Dollar bedienen, die nicht unter US-Recht vereinbart worden waren, berichtete die Zeitung "Clarín". Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat für Donnerstag eine Sondersitzung der Außenminister einberufen, um den Fall Argentiniens zu erörtern./jg/hbr/DP/jsl
BUENOS AIRES (dpa-AFX)