Fonds im August: Die Auf- und Absteiger
Ein ehemaliger Note-1-Fonds arbeitet sich stetig zurück an die Spitze. Dort ist Rentenfondsmanager Michael Hasenstab schon angekommen.
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von Jörn Kränicke, €uro am Sonntag
They never come back. Was im Fall von Schwergewichtsboxern gilt, nämlich dass es fast keinem gelingt, seinen verlorenen Titel zurückzugewinnen, ist bei Fonds nicht zwingend der Fall. Bestes Beispiel dafür ist der WM Aktien Global US-$ UI. Er gehört in diesem Monat zu den Aufsteigern bei der FondsNote. Zwar verbesserte er sich nur auf Note 3, doch hat er sich bereits stetig von Note 5 emporgearbeitet.
Vor einigen Jahren trug er noch die Note 1. Nach dem Platzen der Techblase gehörte der Fonds zu den Stars am Markt. Doch seit 2004 schwächelte er. Nun ist er auf dem besten Weg, die Spitzennote in einiger Zeit wieder zu erreichen. Denn 2010 kehrte der Aktienfonds phänomenal zurück. Gut 40 Prozent legte er zu. Kaum ein anderer globaler Fonds war besser.
Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der speziellen Anlagephilosophie. Mithilfe der technisch-quantitativen Analyse suchen die Münchner Manager nach Aktien, die in Vergangenheit und Gegenwart zugleich mit hohen Kurssteigerungen glänzen können. Der Ansatz bezieht die Verhaltensmuster von Anlegern mit ein. Da sich an der Börse laut Managerin Nina Kordes fundamentale Entwicklungen oft verzögert oder verzerrt niederschlagen, investiert sie nur in Unternehmen, deren Leistungen bereits vom Markt honoriert wurden.
Entscheidendes Kriterium hierbei: überdurchschnittliche Wachstumschancen bei fairer Bewertung. Das Zusammenspiel von qualitativer und quantitativer Analyse entscheidet über den Kauf. Ins Portfolio kommen letztlich nur 26 Aktien – alle gleich gewichtet. Die Länder- und Branchenstruktur ergibt sich als Ergebnis der Einzeltitelauswahl. Lediglich die Höchstgrenze von 40 Prozent je Sektor und 50 Prozent je Land wird eingehalten, um eine ausreichende Risikostreuung zu gewährleisten.
Insgesamt 3.658 Fonds wurden im August mit einer €uro-FondsNote bewertet. Nur 311 von ihnen tragen die Bestnote 1. Eine 2 erreichten 1.123 Fonds. Über vier Jahre haben diese Produkte Index und Konkurrenzfonds geschlagen, ohne dabei ein übermäßiges Risiko einzugehen. Diese Produkte sind ihr Geld wert.
Wie zum Beispiel der Templeton Global Bond A acc €-H1, der erstmals bewertet wurde. Templetons Erfolgsgarant Michael Hasenstab hat auf Anhieb Note 1 erobert. Der Fonds ist die währungsgesicherte Eurotranche, auf die hiesige Anleger setzen sollten. Hasenstab, der in diesem Fonds inzwischen knapp 50 Milliarden Dollar managt, verwaltet insgesamt rund 125 Milliarden Dollar.
Das beweist, dass gerade bei Rentenfonds flexible Ansätze abseits des Mainstreams einen unschätzbaren Mehrwert bieten. Denn so hat Hasenstab um US- und PIIGS-Anleihen einen großen Bogen machen können. Stattdessen hat er lieber in Schwellenländer investiert. Und so in den vergangenen drei Jahren im Schnitt fast 13 Prozent Rendite abgeliefert.
Zu den aktuellen Absteigern gehören auffällig viele renommierte Value-Fonds. Etwa der Tweedy Browne Value (Note 2), Davis Value Fund (Note 4), Franklin Mutual Beacon (Note 4), Akrobat Value (Note 2) oder Acatis Aktien Global (Note 2). Das könnte ein Indiz dafür sein, dass Value-Fonds weiter schwere Zeiten bevorstehen und eher opportunistische Strategien punkten können.