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Die sechs populärsten Aktien- und Mischfonds: Fonds-Stars im Krisencheck

07.05.22 22:43 Uhr

Die sechs populärsten Aktien- und Mischfonds: Fonds-Stars im Krisencheck | finanzen.net

In diesen Portfolios arbeiten zweistellige Milliardensummen für Anleger. Wir haben die sechs populärsten Aktien- und Mischfonds genau unter die Lupe genommen.

Werte in diesem Artikel
Fonds

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Aktien

181,72 EUR -0,24 EUR -0,13%

215,70 EUR 1,30 EUR 0,61%

241,20 EUR 1,20 EUR 0,50%

33,78 EUR 0,16 EUR 0,48%

14,74 EUR -0,26 EUR -1,71%

29,21 EUR -0,05 EUR -0,17%

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Rohstoffe

2.598,24 USD 4,13 USD 0,16%

Indizes

19.969,9 PKT -272,7 PKT -1,35%

von Andreas Hohenadl, Euro am Sonntag

Größe zählt. Das gilt auch für einige Vertreter aus der Branche der aktiv verwalteten Publikumsfonds. Denn eine Reihe von Portfolios, die sowieso schon üppig mit Anlagevermögen ausgestattet waren, konnten in den vergangenen Jahren weiterhin eine Milliarde Euro nach der anderen anziehen.

Das beste Beispiel ist der Mischfonds Multiple Opportunities des Kölner Vermögensverwalters Flossbach von Storch. Waren bis zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts bereits fast acht Milliarden Euro in dem populären Portfolio angelegt, darf sich Fondslenker Bert Flossbach mittlerweile um ein Volumen von mehr als 26 Milliarden Euro kümmern. Als ähnlich guter Geldmagnet erwies sich der defensiver aufgestellte Multi-Asset-Fonds DWS Concept Kaldemorgen. Ende 2015 befanden sich in dem 2011 aufgelegten Anlagevehikel bereits gut vier Milliarden Euro. Inzwischen verwaltet der Namensgeber des Fonds, Klaus Kaldemorgen, mehr als 13 Milliarden Euro.

Diese Größe und Bedeutung haben die jeweiligen Fondsmanager durch ihre Erfolge in der Vergangenheit hart erarbeitet, keine Frage. Doch können ihre Portfolios auch in der aktuellen Situation das liefern, was Anleger von ihnen erwarten? Für viele Investoren ist nämlich ein entscheidender Grund, zu einem großen und etablierten Mischfonds zu greifen, das Risiko-Rendite-Profil. Denn diese Fonds mixen ertragreiche, aber riskante Anlageklassen wie Aktien mit defensiveren Wertpapieren wie Anleihen. Idealerweise entsteht daraus ein Portfolio, mit dem Anleger zu einem gewissen Grad an Börsenaufschwüngen partizipieren können, das sie aber in Börsenabschwüngen vor großen Verlusten schützt.

Wie gut das im aktuellen Umfeld - sprich: seit Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs am 24. Februar - funktioniert hat, soll im Folgenden genauer untersucht werden. Mit den Portfolios von Flossbach und Kaldemorgen sowie dem M & G Optimal Income betrachtet die Redaktion drei der volumenstärksten Mischfonds. Aber auch drei reine Aktienfonds, die ebenso zu den volumenstärksten Vertretern ihrer Zunft zählen, sind in der Analyse vertreten: der DWS Top Dividende, der Morgan Stanley Global Opportunity und der UniGlobal.

Geordnet sind die Fonds im Folgenden nach Größe des Anlagevolumens, beginnend mit dem "schwersten". Nicht nur das sehr kurzfristige Abschneiden in der Wertentwicklung wird betrachtet. Wie sich die Fondsriesen in den vergangenen drei Jahren - und damit inklusive Corona-Crash - entwickelt haben, zeigt eine Kursgrafik bei jedem Fondsporträt. Hinterlegt ist diese Linie mit einem DAX- Chart für den gleichen Zeitraum.

Damit kein Missverständnis entsteht: Keines der Portfolios hat das deutsche Aktienbarometer als Vergleichsindex. Der DAX soll einfach einen Vergleich ermöglichen zwischen der Anlage in einem aktiv gemanagten Portfolio und einem direkten Investment in den heimischen Aktienmarkt (etwa mithilfe eines kostengünstigen ETF auf den DAX).

MISCHFONDS - FLOSSBACH VON STORCH MULTIPLE OPPORTUNITIES
Flexibel durch alle Krisen


Dass der Flossbach von Storch Multiple Opportunities ein hervorragender Allwetter-Fonds ist, beweist er in der aktuellen Krise. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar steht das Portfolio mit knapp sechs Prozent im Plus, während der DAX nahe an der Nulllinie notiert.

Fondsmanager Bert Flossbach investiert mit dem Portfolio überwiegend in Aktien von Qualitätsunternehmen aus der ganzen Welt. Je nach Börsenphase sichert er seine Positionen mit Derivaten ab. Zudem hält er im Fonds typischerweise zehn Prozent an physischem Gold. Diese Position dient ihm als Absicherung gegen Extremrisiken. Ein steigender Goldpreis und Kursgewinne bei den im Fonds enthaltenen Goldminen Barrick und Newmont helfen dem FvS Multiple Opportunities auch derzeit. Auf Sicht der vergangenen drei Jahre hat sich die flexible und umsichtige Strategie der Kölner ebenfalls bezahlt gemacht. So konnte der Fonds etwa den Corona-Crash 2020 besser wegstecken als der Durchschnitt seiner Vergleichsgruppe.

Bereits vom Kursrutsch infolge der Finanzkrise hatte sich das Mischportfolio ziemlich rasch erholt. 2007 war die Kölner Vermögensverwaltung von Bert Flossbach und Kurt von Storch mit dem Fonds an den Start gegangen. Heute sind in dem Portfolio mehr als 26 Milliarden Euro investiert. Dazu kommen noch einmal knapp 14 Milliarden Euro, die in der für den internationalen Vertrieb aufgelegten Fondsvariante FvS Multiple Opportunities II stecken. Dort wird die Goldquote über Derivate nachgebildet.

Mit den rund 40 Milliarden Euro Anlagevolumen allein in dieser Strategie sind die Rheinländer zu einem europäischen Mischfondsriesen aufgestiegen, der in den vergangenen Jahren selbst Branchenschwergewichte wie JP Morgan oder Allianz Global Investors abgehängt hat.

AKTIENFONDS - DWS TOP DIVIDENDE
Aktien aus der Stabilitätsecke


Mit 8,8 Prozent Wertzuwachs in der aktuellen Krise bietet der DWS Top Dividende das beste (Kurzzeit-)Ergebnis der untersuchten Fonds. Das kommt nicht von ungefähr. Denn die beiden Fondsmanager Thomas Schüßler und Marcus Poppe setzen auf Unternehmen weltweit, die keine Wachstumswunder sind, sondern sich durch vernünftiges Wirtschaften und planbare Einnahmen auszeichnen.

Besonderen Wert legen sie auf die Nachhaltigkeit und die kontinuierliche Steigerung der Ausschüttungen. Mit diesem eher defensiven Konzept bieten sie eine Anlagelösung für vorsichtigere Investoren. Dividendenaktien schwanken in der Regel weniger stark als der Gesamtmarkt und Aktien ohne Dividende.

Im aktuellen Umfeld mit hoher Inflation und drohenden Zinserhöhungen sind Dividendentitel eine jener Rettungsinseln, auf die sich Anleger flüchten. Denn Dividenden machen über einen längeren Zeitraum einen erheblichen Teil der Gesamtrendite einer Aktie aus. Zudem sind viele dividendenstarke Substanzwerte noch relativ moderat bewertet und haben Aufholpotenzial.

Aktuell kann die Strategie ihre Stärke voll ausspielen. Das gelingt nicht in allen Marktphasen. In den vergangenen Jahren trieben vor allem wachstumsstarke Technologie-Aktien die Börsen, Substanzwerte hatten häufig das Nachsehen. Gerade ein Dividendenfonds mit defensivem Einschlag wie das DWS-Portfolio konnte in einem solchen Umfeld nicht glänzen. Nach dem Corona-Crash etwa blieb der Fonds deutlich zurück. Das ist nun anders.

Mit dem Top Dividende wollte die DWS vor 19 Jahren Anleger an die Börse zurückholen, die das Platzen der Tech-Blase verschreckt hatte. Der Fonds entwickelte sich schnell zum Erfolg und verwaltet heute mehr als 20 Milliarden Euro.

MISCHFONDS - DWS CONCEPT KALDEMORGEN
Der Erfolgsmix des Börsenroutiniers


Wir wollen den Anlegern einen risikoreduzierten Zugang zu den Kapitalmärkten erschließen." So formuliert Klaus Kaldemorgen das Ziel seiner Strategie. Dass die funktioniert, zeigt das Anlageergebnis über die vergangenen zwei Monate: Das fällt besser aus, als wenn man sein Geld einfach in den DAX gesteckt hätte.

Auch langfristig kann Kaldemorgen überzeugen. Auf Sicht von zehn Jahren erzielten Anleger mit seinem defensiven Mischfonds eine Rendite von 4,5 Prozent per annum. Auf diesen Wert kommt das Portfolio auch über die vergangenen drei Jahre, in die der Corona-Crash und aktuell der Ukraine-Krieg fallen.

Seit 1982 arbeitet Kaldemorgen als Fondsmanager für die DWS, verwaltete für die Deutsche-Bank-Tochter unter anderem den DWS Vermögensbildungsfonds I. Der 68-Jährige gilt als einer der profiliertesten Investmentprofis Deutschlands.

Vor knapp elf Jahren wurde ihm eine besondere Ehre zuteil: Seit Mai 2011 managt der gebürtige Essener einen Mischfonds, der seinen Namen trägt. Kaldemorgens Renommee, kombiniert mit der Vertriebsstärke der DWS, sorgten dafür, dass das Volumen des Portfolios rasch wuchs. Aber letztlich ist es die Tatsache, dass Kaldemorgen und sein Team gute Arbeit leisten, die den Fonds über die 13-Milliarden-Euro-Marke befördert hat.

Mit seinem global aufgestellten Mischfonds setzt der Börsenroutinier auf verschiedene Anlageklassen, die er flexibel gewichtet. Zusätzlich nutzt Kaldemorgen Währungsstrategien oder setzt Derivate zur Kursabsicherung ein.

Aktuell liegt sein Schwerpunkt mit einer Nettoquote von rund 40 Prozent auf Aktien. Am höchsten gewichtet hat Kaldemorgen die Deutsche Telekom, den Versicherungskonzern AXA und den Versorger Eon. Mit etwas geringerer Gewichtung folgen die Anteilscheine von Microsoft und Alphabet. Die Goldposition im Portfolio liegt aktuell bei knapp neun Prozent.

AKTIENFONDS - MORGAN STANLEY GLOBAL OPPORTUNITY
Gegenwind für den Wachstumsfonds


Erstklassige Unternehmen mit langfristigem Wachstum, die fallen genau ins Beuteschema von Kristian Heugh. Der Amerikaner sucht für den weltweit anlegenden Aktienfonds Morgan Stanley Global Opportunity die aussichtsreichsten Titel aus. Mit großem Erfolg, wie die herausragende Wertentwicklung des Portfolios über die vergangenen Jahre beweist - auch wenn die Kurse zuletzt deutlich zurückgekommen sind.

Über die vergangenen zehn Jahre erwirtschaftete der Fonds ein Plus von mehr als 320 Prozent oder umgerechnet 15,5 Prozent pro Jahr. Ob es in den kommenden zehn Jahren noch einmal so viel sein wird, ist ungewiss. Schließlich bläst Wachstumswerten derzeit ein kräftiger Wind ins Gesicht. Andererseits lohnt es sich langfristig meist, antizyklisch in Aktien zu investieren, die an der Börse gerade weniger gefragt sind. Heugh, bekennender Fan von Warren Buffett, dürfte sich jedenfalls freuen, derzeit günstig an Wachstumsperlen zu kommen.

Amazon ist eines jener Unternehmen, bei denen Heugh das Wachstumspotenzial noch nicht ausgereizt sieht. Die Aktie des US-Versandriesen befindet sich schon lange in seinem Portfolio. Genau genommen seit 2007, als Morgan Stanley die Anlagestrategie in den USA ins Leben rief. 2010 fand das Konzept dann Eingang in einen Publikumsfonds, der auch Anlegern in Europa zugänglich ist. Seitdem flossen knapp zwölf Milliarden Euro in das Portfolio. 2020 schwoll das Fondsvolumen so stark an, dass Morgan Stanley einen Stopp für neue Anlagegelder verhängte. Dieser formale Soft-Close gilt bis heute, stellt für die meisten Privatanleger aber kein Problem dar, sofern sie über eine deutsche Fondsplattform ordern. Denn diese Plattformen gelten pauschal als "Bestandskunden" und dürfen weitere Anteile kaufen.

MISCHFONDS - M & G OPTIMAL INCOME
Anleiheportfolio in der Defensive


Der M & G Optimal Income setzt unter den vorgestellten Portfolios am wenigsten auf Aktien. Zwar hat Fondsmanager Richard Woolnough grundsätzlich das Recht, bis zu 20 Prozent Anteilscheine von Unternehmen ins Portfolio zu nehmen. Doch diese Quote schöpft der Brite nie voll aus; in der Regel machen Aktien nur um die fünf Prozent im Anlagemix aus, derzeit sind es vier Prozent. Der Fonds ist bei Datenanbietern meist in der Kategorie "defensiver Mischfonds" gelistet, könnte aber ebenso als flexibles Rentenportfolio durchgehen.

Für einen Fonds dieser Kategorie ist die langfristige Wertentwicklung beachtlich: Seit Auflage vor 15 Jahren erzielten Woolnough und sein Team ein Plus von rund 100 Prozent. Die außergewöhnlich gute und stabile Wertentwicklung sorgte auch dafür, dass dem M & G Optimal Income über lange Jahre das Anlagekapital nur so zuströmte.

Mehr als 25 Milliarden Euro war das Portfolio schon einmal groß, mittlerweile befinden sich noch knapp zwölf Milliarden Euro in dem Fonds. Denn in den vergangenen Jahren fiel es Woolnough merklich schwerer, eine ertragreiche und stabile Wertentwicklung hinzubekommen. Insbesondere während des Corona-Crashs sahen Fondsanleger Kursverluste, die sie bei diesem Portfolio in der Vergangenheit nicht gewohnt waren. Zwar konnte Woolnough schnell wieder Boden gutmachen, dennoch steht der Fonds über den Zeitraum der vergangenen drei Jahre mit gut zwei Prozent im Minus.

Auch seit Beginn des Ukraine-Kriegs notiert der M & G Optimal Income in den roten Zahlen. Aktuell befinden sich zu rund 27 Prozent Staatsanleihen im Portfolio, fast zwei Drittel machen Unternehmensanleihen aus. Woolnough und sein Team haben freie Hand, in welche Papiere sie investieren, und agieren sehr flexibel. Doch das glückliche Händchen scheint zu fehlen. Aktuell ist das Milliardenportfolio der Briten keine Kaufempfehlung.

AKTIENFONDS - UNIGLOBAL
Weltweit gut aufgestellt


Er läuft und läuft und läuft. Wenig falsch machen konnten Anleger in den zurückliegenden Jahren mit dem UniGlobal der deutschen Fondsgesellschaft Union Investment. Auf Sicht der vergangenen zehn Jahre erwirtschaftete der globale Aktienfonds einen Wertzuwachs von rund 217 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Rendite von durchschnittlich zwölf Prozent.

Über die zurückliegenden drei Jahre kommt das Portfolio sogar auf eine Wertentwicklung von 16,2 Prozent per annum. Insbesondere nach dem Corona-Crash zeigte der Fonds eine überdurchschnittlich starke Aufwärtsbewegung, die erst Anfang dieses Jahres ein Ende fand. Auch in der durch den Ukraine-Krieg bedingten Krise beweist der Fonds relative Stärke und liegt mit 3,5 Prozent Plus klar vor dem DAX.

Keine schlechte Vorstellung für solch einen Methusalem. 1960 kam das weltweit anlegende Aktienportfolio auf den Markt. Und eine Reihe bekannter Fondsmanager kümmerte sich bereits um die Geschicke des Anlagevehikels. Dazu zählen zum Beispiel Olgerd Eichler, der heute bei MainFirst arbeitet, Christoph Bruns, der mittlerweile bei Loys tätig ist, und André Köttner, inzwischen für die DWS aktiv.

Verantwortlich für den UniGlobal ist aktuell Christoph Niesel. Unterstützt wird er jedoch von einem Team, das sich auch um die anderen Portfolios der UniGlobal-Familie kümmert und damit ein Vermögen von insgesamt 30 Milliarden Euro verwaltet. Grundsätzlich investieren Niesel und seine Kollegen mit dem Fonds in 90 bis 100 Aktien, die meist aus den Industrieländern stammen. Gehalten werden überwiegend Aktien mit hohem Börsenwert. Die derzeitigen Top 3 etwa sind die US-Riesen Apple, Microsoft und Alphabet. Nebenwerte kommen ins Portfolio, wenn diese ein hohes Handelsvolumen haben.




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Bildquellen: Flashpop/Getty Images, Dieter Spannknebel/Getty Images, Finanzen Verlag, Finanzen Verlag, Finanzen Verlag, Finanzen Verlag, Finanzen Verlag, Finanzen Verlag

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