Euro am Sonntag-Tipp

Kleine Werte: An diesen Fonds kommt keiner vorbei!

09.07.16 23:06 Uhr

Kleine Werte: An diesen Fonds kommt keiner vorbei! | finanzen.net

Mit Produkten, die explizit in kleine und mittelgroße Unternehmen investieren, lassen sich ­langfristig hohe Renditen erzielen. €uro am Sonntag stellt empfehlenswerte Fonds vor.

von Christoph Platt, Euro am Sonntag

Wenn ein Underdog gegen einen Riesen kämpft, ist die Sympathie der Massen meist auf der Seite des Schwächeren. Trotz der Erfolgsgeschichte der Isländer ist es im Fußball eher die Ausnahme, dass die Kleinen die Großen schlagen. An der Börse hingegen ist es die Regel. Zwar stehen die Großkonzerne stärker im Rampenlicht, doch die bessere Wertentwicklung zeigen regelmäßig Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe.



Die Indizes belegen das eindrucksvoll. So legte der DAX in den vergangenen fünf Jahren um gut 30 Prozent zu, der MDAX, der 50 mittelgroße Unternehmen aus Deutschland enthält, hingegen um mehr als 80 Prozent. Nicht anders das Bild in den USA: Der 30 Großkonzerne umfassende Dow Jones Industrial bleibt langfristig klar hinter Indizes zurück, die auch kleinere Unternehmen enthalten. Der Einstieg in Nebenwerte zahlt sich also aus.

Die Kehrseite der Medaille: Bei einzelnen Small und Mid Caps können höhere Schwankungen auftreten als bei Large Caps. Das zeigt sich an den Tagesausschlägen. "Ein Nebenwert kann an einem Tag auch mal 20 bis 30 Prozent verlieren", sagt Markus Herrmann, Fondsmanager des Lupus alpha Dividend Champions. "Bei Bluechips sind solche Ausschläge eher ungewöhnlich." Nicht zuletzt deshalb bieten sich für den Einstieg in kleine und mittlere Unternehmen Fonds an, die sich auf der­artige Aktien spezialisiert haben. Sie vereinen in ihren Portfolios einige Dutzend Titel, was das Risiko verteilt.


€uro am Sonntag hat sich diese angesehen und stellt drei Produkte vor, die durch eine sehr gute Wertentwicklung aufgefallen sind. Analysiert wurden Fonds, die auf Nebenwerte aus Deutschland, Europa und den USA setzen. Der Auswertung liegen die Renditeranglisten auf Sicht von drei Jahren zugrunde, relevant war aber auch die kurzfristige Performance. Am Ende hat die Redaktion Fonds ausgewählt, die nicht nur auf Dreijahressicht herausragen, sondern auch seit Jahresanfang eine solide Entwicklung zeigen. Diese Fonds ähneln den Aktien, in die sie investieren: klein, renditestark und - zu Unrecht - nicht im Fokus der breiten Anlegerschar.

Im Bereich deutsche Nebenwerte macht seit zweieinhalb Jahren der MainFirst Germany auf sich aufmerksam. Manager Olgerd Eichler ist ein alter Hase im Fondsgeschäft: Bereits Anfang 2007 kürte ihn der Finanzen Verlag, in dem €uro am Sonntag erscheint, zum "Fondsmanager des Jahres". Damals arbeitete Eichler noch für Union Investment, ehe er Mitte 2007 zur Investmentboutique MainFirst wechselte. Die Leitung des MainFirst Germany übernahm er im August 2013 und krempelte das Portfolio kräftig um.


Der Manager sucht nach Hidden Champions - Unternehmen, die als Weltmarktführer eine Nische erfolgreich besetzt haben. Wichtig ist für Eichler, dass das Unternehmen hochprofi­tabel ist und schnell wächst. "Darüber hinaus bevorzugen wir es, wenn Vorstände oder Familien signifikant an der eigenen Firma beteiligt sind", sagt er. Denn eigentümergeführte Mittelständler seien am langfristigen Erfolg interessiert. "Sie gehen keine kurzfristigen Risiken ein, um Finanzkennzahlen zu optimieren, die Verschuldung ist in der Regel niedriger und die Kommunikation konservativer", hebt er hervor.

Auch wenn er keinen Vorgaben unterliegt, findet Eichler aussichtsreiche Titel zurzeit vor allem in den Branchen IT und Industrie. "Viele der Hidden Champions des deutschen Mittelstands finden sich in diesen Sektoren", sagt er.

Dividendenstarke Small Caps

Auf eine ungewöhnliche Symbiose legt der Lupus alpha Dividend Champions Wert. Fondslenker Markus Herrmann verbindet den Fokus auf Nebenwerte mit der Auswahl dividendenstarker Titel. Aus etwa 1.000 europäischen Aktien filtert er in einem ersten Schritt diejenigen heraus, die eine hohe Kontinuität bei den Dividenden aufweisen und sich stabil entwickelt haben. "Ausgeschlossen werden durch unsere Filter sehr zyklische Unternehmen wie Minenbetreiber oder Autozulieferer", sagt Herrmann. "Aber auch Banken, Versicherungen und Immobilienunternehmen kommen selten in die engere Auswahl, weil sie unsere Anforderungen an das Eigenkapital nicht erfüllen oder zu hoch verschuldet sind."

Auf diese Weise ist das Portfolio sehr defensiv ausgerichtet - auch wenn dies merkwürdig klingt für einen Fonds, der sich auf volatile Nebenwerte konzen­triert. Das führt dazu, dass der Fonds sich weniger extrem entwickelt als andere. "In einem Aufschwung legen wir nicht ganz so stark zu, in einem Abschwung verlieren wir weniger als der breite Markt", erklärt der Manager.

Im Portfolio spielt der Gesundheitssektor die größte Rolle: Rund ein Viertel der Titel stammt von dort. Regional gesehen fällt der hohe Großbritannien-­Anteil auf, der bei 38 Prozent liegt. Herrmann sieht aber keinen Grund, wegen des Brexit-Referendums daran etwas zu verändern. "Zyklische Titel wie Banken, die gerade massiv gelitten haben, halten wir nicht im Portfolio", sagt er. "Wir haben vorher auf defensive Werte aus Großbritannien gesetzt und werden dies weiterhin tun. Hier sehen wir keinen Grund, pessimistisch zu sein."

Manager Christopher Berrier schaut sich dagegen ausschließlich in den USA nach Nebenwerten um. Aus 1.500 bis 2.000 Small Caps sucht er die aussichtsreichsten für den von ihm gelenkten Brown Advisory U.S. Smaller Companies Fund. Rund 70 Titel landen im Portfolio, wodurch der Fonds sein Vermögen etwa doppelt so breit streut wie die beiden zuvor vorgestellten Fonds für deutsche und europäische Aktien.

Wer in US-Nebenwerte einsteigt, setzt weniger auf den Welthandel als vielmehr auf die Stärke der USA. "US-Neben­werte sind weitgehend abgeschirmt vom globalen Handel, rund 80 Prozent der Einnahmen stammen aus den Vereinigten Staaten", erklärt Berrier.

Der Manager kauft kleine Firmen, bei denen er ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet und die er an der Börse für unterbewertet hält. "Dieser Fokus bietet einen gewissen Schutz ­gegen Abwärtsbewegungen, wenn die Märkte sehr volatil sind." Zudem achtet Berrier auf eine gesunde Diversifikation und kombiniert alteingesessene Firmen mit Newcomern, konjunktursensible Unternehmen mit defensiven Titeln.

Für den Erfolg ist eben die richtige Aufstellung entscheidend. Das gilt für die Fondsbranche genauso wie für den Fußball.

Investor-Info

MainFirst Germany
Deutsche Small Caps im Blick

Olgerd Eichler weckte den MainFirst Germany aus seinem Dornröschenschlaf, nachdem er ihn 2013 übernommen hatte. Statt weiter auf deutsche Standardwerte zu setzen, richtete er den Fokus des Aktienfonds auf heimische Small und Mid Caps. Mit Erfolg: Binnen drei Jahren konnte er den Anteilswert beinahe verdoppeln (plus 87,5 Prozent). Die größten Werte im Portfolio sind zurzeit der Mietwagenverleiher Sixt sowie die IT-Dienstleister All For One Steeb und Atoss Software.

Lupus alpha Div. Champions
Europäische Dividendenstars

Rund 30 Nebenwerte aus ganz Europa finden sich im Lupus alpha Dividend Champions. Fondsmanager Markus Herrmann konzen­triert sich auf Firmen, die sehr stabil Geld an die Aktionäre ausschütten. Die Dividendenrendite der Titel im Portfolio liegt bei 2,5 Prozent. Ein hohes Gewicht haben etwa der österreichische Caterer Do & Co Restaurants, der britische Onlinehändler für Biotechprodukte Abcam und der deutsche IT-Dienst­leister Cancom. In den vergangenen drei Jahren legte der Fonds um 58,1 Prozent zu.

Brown Adv. U.S. Smaller Comp.
Nebenwerte aus den USA

Überdurchschnittliches Wachstum, solides Management, starke Wettbewerbsposition - diese Merkmale vereint ein gutes Unternehmen nach Ansicht von Christopher Berrier. Der Manager des Brown Advisory U.S. Smaller Companies hält derzeit unter anderem die Recyc­ling-Firma Waste Connections, den ­Finanzsoftware-Anbieter Broadridge Financial Solutions und den Netzwerkprovider ­Cogent Communications. Auf Dreijahressicht steht ein Plus von 50,6 Prozent.

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Bildquellen: Monkey Business Images / Shutterstock.com, Shawn Hempel / Shutterstock.com

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