Aktien-Stratege Adams: "Bei Trump könnte es volatiler zugehen"
Richard Adams von Columbia Threadneedle erklärt, wie der Markt die beiden Präsidentschafts-Kandidaten einschätzt und welche Folgen ihre Wahl hätte.
Werte in diesem Artikel
€uro am Sonntag: Herr Adams, die Präsidentschaftswahl im November naht. Wie bereiten Sie Ihre Portfolios vor?
Richard Adams: Wir halten es zum jetzigen Zeitpunkt für vernünftiger, vorausschauend zu planen, als sich bereits zu positionieren. Deshalb haben wir verschiedene Szenarien analysiert, was Märkte und Segmente angeht.
Wie könnte der Kapitalmarkt denn reagieren?
Der Republikaner Donald Trump ist eher ein Außenseiter und steht für Unsicherheit. Die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton ist dagegen seit Langem als Politikerin bekannt. Würde sie gewählt, könnte der Markt das leicht einpreisen. Würde Trump Präsident, könnte es volatiler zugehen. Denn Trumps politische Positionen sind in Teilen noch unklar. Bislang hat der Markt kaum auf die Äußerungen dieses Kandidaten reagiert, während Clinton deutlichere Reaktionen hervorgerufen hat.
Hätte Trump als Präsident auch nur einen Vorteil?
Zum Beispiel könnte er eine Steuerreform in die Wege leiten. Die USA haben eines der kompliziertesten Steuersysteme weltweit, und besonders kleine Unternehmen leiden unter einer hohen Steuerlast. Zudem ist Trump eher auf Deregulierung aus, Clinton hingegen könnte die Regulierung vielleicht sogar verschärfen wollen.
Welche Branchen würden denn von einem Präsidenten namens Trump profitieren?
Trump verfolgt protektionistische Ziele. Das könnte Unternehmen belasten, die stark vom internationalen Geschäft abhängen: Techfirmen wie Apple, Facebook und Google, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland machen. Profitieren würden vermutlich Baufirmen sowie Energieunternehmen, besonders solche, die im Segment Öl und Gas aktiv sind.
Wer würde unter beiden Kandidaten leiden?
Trump will das öffentliche Gesundheitssystem, das unter dem Namen Obama-Care bekannt wurde, abschaffen. Das könnte sich negativ auf den Sektor auswirken. Clinton will Medikamente verbilligen, was den Unternehmen ebenfalls zu schaffen machen würde. Ein Tweet von ihr im vergangenen Jahr zu den Preisen von Biotech-Therapien hat damals entsprechende Werte einbrechen lassen. Diese Reaktion lässt den Schluss zu, dass der Markt eher von einem Sieg Clintons ausgeht. Auf Trumps Aussagen hin gab es dagegen keine vergleichbaren Kursausschläge.
Gehen Sie von einer Zinserhöhung der US-Notenbank vor den Wahlen aus?
Vor einem solchen Schritt wird Fed-Chefin Janet Yellen eine klare Bestätigung für ausreichend Inflation haben wollen. Denn die Fed kann viel gegen eine zu hohe Inflationsrate unternehmen, aber wenig gegen Deflation. In jedem Fall dürften die niedrigen Zinsen auf absehbare Zeit anhalten.
Wie investieren Sie im Niedrigzinsumfeld?
Wir suchen im US-Index S & P 500 gezielt nach Unternehmen, deren Dividenden über die Jahre hinweg stetig gewachsen und solide finanziert sind. Die Historie zeigt, dass der eher defensive Charakter solcher Dividendenwerte sich gerade in volatileren Marktphasen auszahlt: So haben entsprechende US-Aktien im Zeitraum 2000 bis 2002, nachdem die Techblase geplatzt war, oder auch 2008 im Zuge der Bankenkrise deutlich besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Das Schöne ist, dass der US-Aktienmarkt in vielen Bereichen solche Dividendenwerte bietet.
Kurzvita
Richard Adams
Der US-Aktienstratege arbeitet seit dem Jahr 2011 für den Fondsanbieter Columbia Threadneedle (siehe "Fonds im Fokus" unten). Davor war er unter anderem bei ING Investment Management tätig.
Investor-Info
Fonds im Fokus
Threadn. American Select
Der American Select der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle setzt auf die Aktien von wachstumsstarken Unternehmen aus den Vereinigten Staaten. Für das Portfolio werden 50 bis 60 Titel ausgewählt. Am höchsten gewichtet sind derzeit die IT-Konzerne Alphabet und Microsoft sowie der Pharmariese Pfizer. Gegenüber dem Vergleichsindex ist die IT-Branche im Fonds stärker vertreten, Unternehmen aus dem Sektor nicht zyklische Konsumgüter haben dagegen einen deutlich geringeren Anteil. Der 2007 aufgelegte Fonds brachte Anlegern in den vergangenen zwölf Monaten eine Rendite von sieben Prozent und in den vergangenen fünf Jahren gab es eine Rendite von rund 17 Prozent per annum. Fazit: Guter Fonds für Wachstumswerte in den USA.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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Bildquellen: Columbia Threadneedle , Jeff Swensen/Getty Images
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