Euro am Sonntag-Fonds-Tipp

€uro FondsNote: Wohldosiertes Risiko im Dezember

16.12.16 12:06 Uhr

€uro FondsNote: Wohldosiertes Risiko im Dezember | finanzen.net

Ein Fonds, der weltweit auf wenig schwankende Aktien setzt, erhält auf Anhieb Note 1. Heruntergestuft wird dagegen ein Euroland-Aktienfonds.

von Ralf Ferken, Euro am Sonntag

Als die Aktienkurse Anfang 2016 massiv fielen, dürften Anleger nervös geworden sein. So verloren Indexfonds für globale Aktien bis Mitte Februar 2016 rund 14 Prozent. Beim Deka-Globale Aktien LowRisk fiel die Bilanz besser aus. Er büßte in dieser Zeit zwar auch ein, aber nur acht Prozent. Kein Zufall. Denn der Fonds soll 30 Prozent weniger Risiko aufweisen als klassische Indizes für globale Aktien. Verantwortlich für das Portfolio ist Sven Thießen.



Er leitet bei Deka Investments das Team für quantitative Aktienprodukte. Seine Modelle filtern Titel heraus, die besonders wenig schwanken und zugleich profitabel sind. Der besondere Clou: Damit konnten Anleger in den vergangenen vier Jahren nicht nur die Risiken senken, sondern auch eine ordentliche Rendite erzielen. Thießen spricht von einer "Low-Risk-Anomalie", die er gezielt nutzen möchte. Für sein gutes Rendite-Risiko-Profil bekommt der Deka-Globale Aktien LowRisk daher auf Anhieb FondsNote 1.

Auch Andrew Lapthorne von Société Générale agiert beim Lyxor ETF SG Global Quality Income systematisch. Für den entsprechenden Index sucht er zunächst bilanz- und ertragsstarke Unternehmen mit über drei Milliarden Euro Börsenwert he­raus. Erst danach achtet er auf die Höhe der Dividendenrendite. Banken und Versicherungen meidet er aus methodischen Gründen. Mit dieser Strategie erreichte der globale Lyxor-ETF auf Anhieb FondsNote 2.


Mit einer 2 bewertet €uro am Sonntag erstmals auch den Nordea US Total Return Bond BP $. Dahinter steckt kein Nordea- Fondsmanager, sondern Jeffrey Gundlach von DoubleLine Ca­pital aus Los Angeles. Neben Ex-Pimco-Legende Bill Gross ist Gundlach der bekannteste Rentenfondsmanager in den USA.

Ein gutes Gespür bewies er in diesem Jahr für die US-Wähler. Beim Barron’s Roundtable im ­Januar 2016 sagte er voraus, dass die Amerikaner Donald Trump im November zu ihrem nächsten Präsidenten wählen würden. Zudem erkannte er im Sommer früh, dass die Renditen für US-Staatsanleihen steigen würden. Nachdem die Renditen für zehnjährige US-Treasuries mittlerweile auf über 2,3 Prozent geklettert sind, hat Gundlach darin jüngst wieder Positionen aufgebaut.


Wieder hoch auf FondsNote 1 ging es für den Portfolio-ETF von db x-Trackers (siehe unten). Wenig Fortune hatten dagegen der First Private Europa Aktien ULM sowie der Fidelity Euro Blue Chip, zwei bekannte Fonds für Europa beziehungsweise Euroland-Aktien. First-Private-Manager Tobias Klein und Fidelity-Managerin Alexandra Hartmann erlebten im Jahr 2016 eine Schwächephase mit rund zehn Prozent Verlust. Die Fonds wurden daher auf Note 3 und 4 he­runtergestuft.

Aufsteiger, Absteiger und Erstbewertungen (pdf)

Investor-Info

dbx Portfolio Total Ret. ETF
Breit gestreute ETF-Lösung

Den Aufstieg auf FondsNote 1 schaffte der vermögensverwaltende ETF von db x-Trackers. Mit ihm investieren Anleger über Indizes weltweit in rund 4.800 Aktien und 2.100 Anleihen. Derzeit hält der Portfolio-ETF 63 Prozent in Aktien und 37 Prozent in Anleihen. Am stärksten ist der MSCI-Emerging-Markets-­Index im Portfolio vertreten. Auf ihn entfallen 16 Prozent. Dann folgt mit 15 Prozent der iBoxx EUR Liquid Corporate, ein Index für Unternehmensanleihen aus der Eurozone.

Fidelity Asian Smaller Comp.
Suche nach Schnäppchen

Ebenfalls mit Note 1 kann sich seit diesem Monat der asiatische Nebenwerte-Fonds von Fidelity schmücken. Das Portfolio wird nach einem Value-Ansatz gelenkt: Fondsmanager Nitin Bajaj sucht kleine bis mittelgroße Firmen in Asien, die an der Börse unterbewertet sind. Mit seiner Auswahl aus einem Universum von 17 000 Titeln war er in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. 2016 kam ihm zugute, dass er China untergewichtet hatte und stattdessen auf indische Firmen setzte.

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