Flexible Mischfonds: Auf der richtigen Schiene

von Ralf Ferken, Euro am Sonntag

Unter den Top-Platzierten in den Rendite­rang­listen finden sich in der Kategorie flexibel anlegender Mischfonds regelmäßig zwei Produkte: WHC Global Discovery und SPSW Global Multi Asset Selection. Beide werden vom Hamburger Vermögensverwalter SPSW Capital gesteuert. Dieser entstand 2015, als sich Achim Plate, Henning Soltau und Robert Suckel (zuvor: SPS Investments) sowie Markus Wedel (zuvor: WH Capital) aufgrund ihres ähnlichen Anlagestils zusammentaten.

Gemeinsam managen sie drei Fonds: Den Single-Hedgefonds SPS Active Value Selection (ISIN: DE 000 A1C 0T0 2), für den es einen Hard Close gibt, es wird kein neues Kapital angenommen. Den Mischfonds WHC Global Discovery (DE 000 A0Y JMG 1), für den es einen Soft Close gibt, er ist für Neukunden geschlossen. Und den Mischfonds SPSW Global Multi Asset Selection, der dank seiner höheren Anforderungen bei Risikomanagement und Liquidität der Titel geöffnet bleiben wird.

Fundamentale Firmenanalyse

"Wir wollen unser eigenes Geld vernünftig anlegen und kein Geld verbrennen", sagt ­Wedel. Beim SPSW Global Multi Asset Selection streben die Manager eine jährliche Rendite von mehr als sechs Prozent an, bei einer Volatilität von fünf bis sieben Prozent. Zum Vergleich: Der WHC Global Discovery strebt eine jährliche Rendite von über acht Prozent an, bei sieben bis neun Prozent Volatilität.

Der Anlagestil von SPSW ist Bottom-up-getrieben. "Wir haben keine Glaskugel, die uns sagt, wo US-Dollar oder Zinsen künftig stehen werden", so Wedel. "Unsere Stärke ist die fundamentale Analyse der Unternehmen und ihrer Produkte." Am liebsten investiert das Team in unterbewertete Firmen, die strukturell wachsen und damit kaum anfällig für konjunkturelle Rückschläge sind. Zudem agieren sie fallweise opportunistisch, etwa indem sie jüngst Auto­zulieferer wie ElringKlinger und Schaeffler kauften.

Meist hält das SPSW-Team weniger als 50 Einzelwerte. "Wenn wir etwas gut kennen und gut finden, dann wollen wir davon möglichst viel haben. Falls nicht, halten wir Cash", so Wedel. Die Fonds investieren überwiegend in deutsche Micro, Small sowie Mid Caps und mischen europäische Nebenwerte bei. "Über diese Unternehmen können wir fast alle globalen Themen ab­decken", sagt Wedel. "Wir könnten aber auch in internationale Large Caps investieren." So hat das SPSW-Team IBM auf seiner Watchlist.

Hohe Anforderungen

Die Top Ten sind in allen drei SPSW-Fonds identisch, aber unterschiedlich gewichtet. Die Anforderungen an sie sind jeweils hoch. "Die Top Ten müssen mindestens das Potenzial haben, sich zu verdoppeln", sagt Wedel.

Das sogenannte Satellite-Portfolio besteht aus Anleihen und Wandelanleihen, beim SPSW Global Multi Asset Selection auch aus Fonds wie dem Bonafide Global Fish. Auf Derivate wird verzichtet. "Wir steuern die Asset Allocation jeweils über die Cashquote", so Wedel.