Starkregenvorsorge für Städte
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Wetterereignisse wie Stürme, Starkregen, Hochwasser sowie Hitzewellen führen auch in Deutschland verstärkt zu immensen Schäden. Das macht Klimaanpassungsstrategien und geeignete Präventivmaßnahmen für Städte und Gemeinden in ganz Europa immer wichtiger.
In den kommenden Jahren und Jahrzehnten rechnen Meteorologen aufgrund des Klimawandels mit immer stärkeren Wetterextremen. Deutschland muss sich auf heftigere und häufigere Stürme, Hitzewellen, Hochwasser und Starkregen einstellen. Für Städte und Kommunen werden geeignete Klimaanpassungsstrategien unerlässlich. Drees & Sommer entwickelt ganzheitliche Lösungskonzepte für die Stadtentwicklung und berät Städte, wie sie sich und ihre Bewohnerschaft vor den Folgen extremer Regenfälle schützen können.
Starkregen schwer kalkulierbar
Wenn es in kurzer Zeit lokal begrenzt intensiv regnet, sprechen Klima-Experten von Starkregen. Ein Wetterphänomen, das vergleichsweise neu ist, denn den Begriff verwenden Meteorologen erst seit 2010. Das Problem liegt dabei nicht an der Regenmenge an sich, sondern dass sie in kurzer Zeit anfällt. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Starkregen, wenn in einer Stunde an einem Ort mehr als 20 bis 25 Millimeter oder binnen sechs Stunden 20 bis 35 Millimeter zu erwarten sind. Umgerechnet auf einen Quadratmeter Fläche sind das 20 bis 35 Liter Regen. Liegen die Regenmengen darüber, erfolgt eine Unwetterwarnung.
Wenn es in kurzer Zeit lokal begrenzt intensiv regnet, sprechen Klima-Experten von Starkregen. Ein Wetterphänomen, das vergleichsweise neu ist, denn den Begriff verwenden Meteorologen erst seit 2010. Das Problem liegt dabei nicht an der Regenmenge an sich, sondern dass sie in kurzer Zeit anfällt. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Starkregen, wenn in einer Stunde an einem Ort mehr als 20 bis 25 Millimeter oder binnen sechs Stunden 20 bis 35 Millimeter zu erwarten sind. Umgerechnet auf einen Quadratmeter Fläche sind das 20 bis 35 Liter Regen. Liegen die Regenmengen darüber, erfolgt eine Unwetterwarnung.
Lebensraum Stadt aufwerten
Wann es stark regnet, lässt sich nicht beeinflussen. Doch Kommunen können sich gegen die verheerenden Auswirkungen wappnen. Das von Drees & Sommer konzipierte Starkregenmanagement erreicht mit einer integrierten Infrastrukturplanung nicht nur einen Überflutungsschutz. Gleichzeitig wertet es den Lebensraum Stadt vielfältig auf. Zusätzlich prüfen die Experten:innen die Projekt-, Risiko- und Kostenstruktur solcher Vorhaben.
Am Anfang steht dabei eine Analyse der Gefahren und Risiken bei großen Wassermengen im urbanen Raum. Als Basis können sogenannte Starkregenkarten dienen - computergestützte Modelle, die sich auf topografische Gegebenheiten sowie die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes stützen und somit Hochwasserrisiken berechnen können. Zudem müssen die örtlichen Gegebenheiten untersucht werden: Wie ist der Zustand der Gewässer? Welche mobilen oder festen Hochwasserschutzmaßnahmen gibt es? Stehen ausreichend Retentionsbecken und Retentionsflächen zur Verfügung, die Wassermassen auffangen können? Sind Rettungswege im Starkregenfall nutzbar, ist die Erreichbarkeit von Feuerwehr und Krankenhäusern gewährleistet? Zentral sind auch die Dichte der Bebauung und die daraus resultierende Anzahl versiegelter Flächen.
Bestehende Hochwasserschutzmaßnahmen können kontraproduktiv sein. Dämme beispielsweise halten zwar das Wasser fern, gleichzeitig drängen sie Wassermassen so stark zusammen, dass sich die Fließgeschwindigkeit erhöht und eine Flutwelle umso verheerender ausfallen kann. Anstatt Wasser abzudrängen, ist es ratsamer, die Städte an die Gegebenheiten anzupassen.
Blau-grüne Infrastruktur verknüpft Grünflächen, Wassermanagement und Technik
Kernstück der Anpassung an die Naturgewalt Regenwasser ist die sogenannte blau-grüne Infrastruktur - sie verknüpft Grünflächen, Wassermanagement und den strategischen Einsatz moderner Technik. Betroffen sind zentrale Leistungen der öffentlichen Hand: Mobilität, öffentlicher Raum, Sicherheit und Biodiversität. Ein Beispiel blau-grüner Infrastruktur stellen Parks dar, die als Freizeitfläche dienen und sich bei Wolkenbrüchen in einen See oder Kanal verwandeln und so auf natürlichem Weg große Wassermengen aufnehmen. Durch eine einzige Maßnahme lassen sich somit Hochwasserschutz, Hitzeschutz, Luftreinhaltung sowie Biodiversität erzielen - gleichzeitig entstehen attraktive Aufenthaltsräume für die Stadtbewohner.
Als Vorreiter einer ganzheitlichen Klimaanpassung gilt die Stadt Kopenhagen, der Drees & Sommer beratend zur Seite stand. Nachdem die Metropole 2011 von Überflutungen in Folge eines Starkregens heimgesucht wurde, reagierte die dänische Hauptstadt 2012 mit einem Cloudburst-Management-Plan, einem Wolkenbruch-Plan. Rund 1,5 Milliarden Euro fließen in den kommenden Jahren in 300 Einzelprojekte. Das Besondere: Überflutungsschutz und Infrastrukturmaßnahmen werden so kombiniert, dass nicht nur die drohenden Überflutungen begrenzt, sondern gleichzeitig positive Effekte auf das Mikroklima, den Wasserverbrauch und die Energiebilanz von Quartieren erzielt werden. Um die Kosten möglichst gering zu halten, verbindet die Stadt einen Teil der Maßnahmen mit ohnehin anstehenden Um- und Ausbauvorhaben im öffentlichen Raum. Die Einwohner profitieren in doppelter Hinsicht: Denn der Starkregen-Schutz geht einher mit einer Aufwertung des Stadtbilds und einer höheren Lebensqualität.
Ein weiteres Projekt, das Drees & Sommer maßgeblich begleitet hat, ist der PHOENIX See in Dortmund. Der künstliche See auf einem ehemaligen Stahlwerksareal ist bei gutem Wetter ein beliebtes Ausflugsziel. Bei Regen wirkt er als Auffangfläche für den Niederschlag der umgebenden Bebauung wie auch als Retentionsraum für die nahe gelegene Emscher.
Städte als Schwämme
Solche Retentionsflächen, wie man sie bislang vor allem in hochwassergefährdeten Gebieten kennt, werden in Zukunft für alle Städte wichtiger und können vielfältige Formen annehmen. Große Plätze oder auch Skaterparks lassen sich in Muldenform anlegen, so dass sich dort Wasser sammeln und dieses später dosiert an das Kanalnetz abgeführt werden kann. Wie ein Schwamm können auch begrünte Flachdächer in innerstädtischen Gebieten wirken. Weitere Bausteine eines Wolkenbruch-Plans können beispielsweise die Lenkung des Wasserflusses durch Wälle oder Einfassungen oder die Vermeidung versiegelnder, wasserundurchlässiger Materialien sein.
Der Klimawandel drängt zur Anpassung
Um das Know-how im Starkregenmanagement zu erweitern, begleitet Drees & Sommer in Gelsenkirchen das Institut für Unterirdische Infrastruktur beim Bau einer Starkregenversuchsanlage: In einer Halle werden auf einer 200 Quadratmeter großen Plattform unterschiedliche Oberflächenmaterialien eingebaut, um zu untersuchen, wie sie sich auf das Fließverhalten von Wasser auswirken und die Folgen von Starkregen vermindern.
Angesichts des Klimawandels sind Städte und Gemeinde gefordert, aktiven Klimaschutz durch eine ganzheitlich Klimaanpassungsstrategie zu ergänzen. Mit einem Wolkenbruch-Plan und einer integrierten Infrastrukturplanung können sie sich erfolgreich für künftige Wetterextreme rüsten und gleichzeitig die Lebensqualität ihrer Bewohnerschaft entscheidend verbessern.
Über den Autor:
Jochen Kurrle ist Infrastrukturberater und Starkregenmanager bei Drees & Sommer. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf Projekten aus dem Bereich Umwelt, Verkehr und Infrastruktur. Der diplomierte Bauingenieur (Universität Stuttgart) ist zudem Experte für technisch-wirtschaftliches Controlling und die Planungsbewertung bei Anlagen der Umwelt und Entsorgungstechnik. Auch verantwortet er das Projektmanagement und die Systemplanung für große Erschließungsvorhaben und Verkehrsanlagen.
Drees & Sommer: Innovativer Partner für Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.
Als führendes international tätiges Planungs- und Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart begleitet Drees & Sommer private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 50 Jahren in allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur – analog und digital. Durch zukunftsweisende Beratung bietet das Unternehmen Lösungen für erfolgreiche Gebäude, renditestarke Portfolios, leistungsfähige Infrastruktur und lebenswerte Städte an. In interdisziplinären Teams unterstützen 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 51 Standorten Auftraggeber unterschiedlichster Branchen. Alle Leistungen erbringt das partnergeführte Unternehmen unter der Prämisse, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Diese ganzheitliche Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“.
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Bildquellen: Drees & Sommer