Sanierung von Schulen muss Schule machen
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Mangel an Schulplätzen, bröckelnder Putz und undichte Fenster - der Sanierungsbedarf an deutschen Schulen ist hoch. Während Zuzüge und Geburtenzahlen stiegen, passierte im Schulbau jahrelang zu wenig. Nun stehen viele Schulträger vor der Frage: Neubau oder Sanierung?
Bevor diese Entscheidung fällt, werden in der Bestandsaufnahme sowohl die Gebäudesubstanz als auch der aktuelle und zukünftige Raumbedarf sowie der Grundriss mit seiner Raumstruktur betrachtet. Moderne Unterrichtskonzepte erfordern andere Raumaufteilungen als dies zur Bauzeit vieler Schulgebäude der Fall war. Im Idealfall wurde die Tragstruktur jedoch vorausschauend geplant, sodass eine Veränderung der Grundrisse möglich ist.
Um ein Schulgebäude optimal auf die Bedürfnisse der Lehrer- und Schülerschaft abzustimmen, ist der intensive Austausch zwischen den Planenden und den späteren Nutzerinnen und Nutzern essenziell. Wo liegt der Schwerpunkt der Schule? Welche Ausstattung wird gebraucht? Wie sehen die internen Abläufe aus? Für ein zukunftsfähiges Konzept arbeiten bei diesen Fragen Pädagogen, Ingenieurinnen, Architekten, Schulpersonal und Verwaltung Hand in Hand.
Neubau-Niveau durch Sanierung erzielen
Klar ist: Wer den Bestand nutzt, schont die Ressourcen. Aus Klimaschutzperspektive ist die Bestandssanierung somit zunehmend die erste Wahl. Schließlich verursacht der Bausektor rund 40 Prozent des weltweiten Treibhausgases und die Hälfte des globalen Abfallaufkommens. Bei der Entscheidung zwischen Neubau und Sanierung geht es deshalb immer auch darum, welche Antworten wir unserer Umwelt geben wollen.
Projektbeispiele zeigen, dass sich Bestandsgebäude durch Sanierungsmaßnahmen und eine Erneuerung der Fassade hinsichtlich der Energieeffizienz auf ein Level hieven lassen, das dem eines Neubaus entspricht. Mit Photovoltaikanlagen, regenerativer Wärmeerzeugung und einer effizienten Anlagentechnik können zudem die Betriebskosten auf das Niveau eines Neubaus gesenkt werden. Der Einsatz kreislauffähiger Materialien reduziert dabei schon heute die Abfallberge von Morgen.
Digitale Planung und alternative Vergabeverfahren als Erfolgsfaktoren
In der Planung setzt Drees & Sommer auf das Building Information Modeling, kurz BIM. BIM bezeichnet eine Methode der vernetzten Zusammenarbeit, die alle relevanten Daten in einem Modell bündelt. Dieses Modell ist ein dreidimensionaler, digitaler Zwilling des späteren Gebäudes mit großer Detailtiefe. Der Planer beschreibt im Modell beispielsweise nicht nur eine Tür, sondern definiert die genauen Maße, Kosten, Lebensdauer des Materials oder dessen Schalldurchlässigkeit sowie betriebsrelevante Informationen. Den digitalen Zwilling mit all diesen Daten anzureichern erhöht zwar zunächst den Planungsaufwand - die Methode birgt jedoch viele Vorteile: Dadurch, dass alle Bauakteure im gleichen Modell arbeiten, sind sämtliche Informationen sofort verfügbar. Und passen verschiedene Entwürfe nicht mehr zusammen, werden diese Kollisionen sofort bemerkt und nicht erst während des Bauprozesses, wo sie zu teuren Zeitverzögerungen führen. Das sorgt für maximale Planungssicherheit und unterstützt die reibungslose Bauausführung.
Nach der Fertigstellung eines mit BIM geplanten Gebäudes können die Daten beispielsweise in das Facility-Management-System des Eigentümers überführt und dort eine Art Betriebssystem zur Gebäudeverwaltung genutzt werden. Wartungsarbeiten, Umbau oder Sanierung - alle Betriebsdaten werden sofort erfasst und erleichtern die Kommunikation zwischen Eigentümer, Betreiber und Dienstleistern.
Maßgeblich zur schnellen Umsetzung trägt außerdem das Vergabeverfahren an Total- und Generalunternehmen bei. Dabei werden keine Einzelleistungen mehr vergeben, sondern eine funktionale Leistungsbeschreibung, die aus einer Hand erbracht wird. Im Idealfall lässt sich auf diese Weise die Zeit von der Planung bis zur Baufertigstellung halbieren.
Über die Autorin:
Anja Könings ist Senior Projektleiterin bei der Drees & Sommer SE. Sie studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Bauwesen an der RWTH Aachen und stieg bereits während ihres Studiums bei Drees & Sommer ein. Dort berät sie Auftraggeber der öffentlichen Hand bei Neubau und Sanierung von Gebäuden für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Zu ihren Schwerpunkten zählen öffentliche Ausschreibungs- und Vergabeverfahren, (Multi-)Projektmanagement und Projektsteuerung sowie die Bedarfsplanung für Schulgebäude.
Drees & Sommer: Innovativer Partner für Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.
Als führendes international tätiges Planungs- und Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart begleitet Drees & Sommer private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 50 Jahren in allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur – analog und digital. Durch zukunftsweisende Beratung bietet das Unternehmen Lösungen für erfolgreiche Gebäude, renditestarke Portfolios, leistungsfähige Infrastruktur und lebenswerte Städte an. In interdisziplinären Teams unterstützen 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 59 Standorten Auftraggeber unterschiedlichster Branchen. Alle Leistungen erbringt das partnergeführte Unternehmen unter der Prämisse, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Diese ganzheitliche Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“.
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Bildquellen: Drees & Sommer