Deutsche AWM CIO View

2015 zählt Diversifikation

08.12.14 11:14 Uhr

2015 zählt Diversifikation | finanzen.net

Die Luft an den Kapitalmärkten wird 2015 dünn, aber sie versiegt nicht.Trotz divergierender Politik bleiben die Zentralbanken unterstützend.

Europas Firmen investieren nicht. Nicht genug jedenfalls in den Augen der EZB, deren Präsident Mario Draghi Europas Regierungen jüngst ermahnte, dem entgegenzuwirken. Ob über Strukturreformen in den schwächeren, oder staatliche Investitionsprogramme in den gesünderen Staaten. Draghis Beobachtung kommt nicht überraschend. Die nachlassende Investitionslust auf beiden Seiten des Atlantiks ist schon länger beobachtbar, sie wird auch durch Gewinnmargen auf Rekordniveau (USA) nicht stimuliert. So errechnete S&P, dass im aktuellen Aufschwung nur 42% des Cash-Flow der US- Firmen in Sachinvestitionen fließen, gegenüber 48% im vorigen Aufschwung und über 50% vor der Jahrtausendwende.* Zusammen mit der verhaltenen Kreditnachfrage könnte sich hier auch die Skepsis gegenüber dem aktuellen Aufschwung ausdrücken. Angesichts der moderaten Wachstumsraten in Europa, des sich nicht in allen Gesellschaftsschichten manifestierenden US-Aufschwungs und der allerorts weiter dümpelnden Inflation ist dies teils nachvollziehbar.

Ebenso nachvollziehbar wie der Wunsch Draghis, die Verantwortung für Konjunkturimpulse an die Politik weiterreichen zu wollen. Denn auch 2015 müssen die Notenbanken Taktgeber bleiben. Aufgrund divergierender heimischer Wachstumsraten jedoch wohl mit unterschiedlichen Vorzeichen. Während Europa und Japan über Niedrigzinsen und Wertpapierkäufe mit Liquidität geflutet werden, dürften in den USA und in Großbritannien die Zügel im kommenden Jahr anziehen. Wann genau die Fed und die Bank of England die Zinswende einleiten werden, ist dabei weniger wichtig. Entscheidend wird sein, dass der Zinserhöhungszyklus moderat ausfallen wird.

"Die USA sollten 2015 Konjunkturlokomotive bleiben."

Dies würde unsere auch für 2015 geltende These des Schildkrötenzyklus - flacher und langsamer, dafür länger anhaltender Aufschwung - stützen. Deswegen sehen wir auch weniger besorgt auf die bereits genannten konjunkturellen Bremsspuren. Allerdings bedingt dieser Zyklus auch, dass die erwarteten Renditen 2015 über alle Vermögensklassen hinweg eher im einstelligen Bereich bleiben, bei gleichzeitig steigender Volatilität. Vor diesem Hintergrund sind für Investoren mit bestimmten Risikoprofilen Dividenden als zuverlässige Ertragsquelle sowie die Währungsallokation wichtige Investment-Komponenten. Man wird das kommende Jahr sein Portfolio aktiv verwalten müssen, um Chancen nicht zu verpassen und Risiken zu senken

Deutsche Asset & Wealth Management

Mit 923 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. Dezember 2013) ist Deutsche Asset & Wealth Management¹ einer der führenden Vermögensverwalter weltweit. Deutsche Asset & Wealth Management bietet Privatanlegern und Institutionen weltweit eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen. Deutsche Asset & Wealth Management steht zudem für maßgeschneiderte Wealth Management-Lösungen und eine ganzheitliche Betreuung wohlhabender Privatanleger und Family Offices.

¹ Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset-Management- und Wealth-Management-Geschäftsbereich der Deutsche Bank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der Deutsche Asset & Wealth Management anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.