Vom Leistungssport zum Fondsmanagement. Markus Kaiser tauschte Eis gegen Kapitalmärkte. - Die Disziplin hat er mitgenommen.
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Markus Kaiser ist Vorstand und Fondsmanager regelbasierter Strategien bei der StarCapital AG.Er verfügt über einen aktiv gemanagten Investmentstil und setzt auf die quantitative Überwachung von Märkten und Fonds sowie auf eine strategische und taktische Vermögensverteilung im Fondsportfolio.
Wie kamen Sie in den Investmentfondsbereich?
Markus Kaiser: Zahlen haben mich schon als Kind begeistert. Zunächst war ich allerdings viele Jahre im Leistungssport als Roll- und Eiskunstläufer aktiv. Nebenbei interessierte ich mich für wirtschaftliche Entwicklungen und verfolgte die Kurse an der Börse. Während meines Studiums in Freiburg bot sich dann Mitte der 90er Jahre die Gelegenheit, aktiv an dem Aufbau einer Vermögensverwaltungsgesellschaft mitzuwirken. Schnell entwickelte sich daraus eine Leidenschaft und so konnte ich zum Ende meiner Sportler-Karriere mein vorheriges Hobby zum Beruf machen.
Treffen Sie Ihre Investment-Entscheidungen eher kopf- oder bauchbasiert?
Kopfbasiert, aus Erfahrung und Überzeugung. Bei Geldanlagen sollte man sich besser nicht von Emotionen leiten lassen. Generell steht Investment-Disziplin für mich an erster Stelle. Diese lässt sich am besten über regelbasierte Investmentprozesse darstellen, daher habe ich systematische Anlagestrategien entwickelt. Dass Disziplin nötig ist, um Erfolg zu erzielen, habe ich bereits während meiner sportlichen Laufbahn gelernt. So profitiere ich von den Erfahrungen aus meiner Zeit als Leistungssportler, die mir heute im Beruf weiterhelfen. Als Sportler muss man lernen schnell wieder aufzustehen, wenn man mal hingefallen ist oder eine Niederlage einstecken musste. Durchhaltevermögen und ein stabiles Nervenkostüm sind auch bei der Kapitalanlage wichtige Voraussetzungen um langfristig erfolgreich zu werden.
Gibt es eine Fehlentscheidung, die Sie nachhaltig geprägt hat?
Fehlentscheidungen gehören auch bei der Geldanlage mit dazu. Das muss man akzeptieren, denn aus Fehlern kann man lernen. Man darf sich davon auch nicht irritieren lassen, denn der größte Fehler ist, wenn man versucht Performance zu erzwingen. Das kann nur schiefgehen. Bei der Entwicklung von Anlage- und Handelsstrategien habe ich immer auch eigenes Geld eingesetzt. Das war sehr lehrreich und hat mir die Bedeutung eines konsequenten Risikomanagements deutlich gemacht.
Von welcher Investmententscheidung schwärmen Sie noch heute?
Ich kann dazu gar keine einzelne Investmententscheidung hervorheben. Im Wesentlichen habe ich in den letzten Jahren regelmäßig in die eigenen Fonds und Produkte investiert. Das macht ja auch Sinn, da ich die Anlagestrategien so konzipiert habe, wie ich auch mein eigenes Geld immer anlegen wollte. Die flexible Anlagestrategie konnte sich insbesondere während der Finanzmarktkrise 2008 auszahlen, als sogar ein kleines Plus erwirtschaftet wurde, während die Aktienmärkte um mehr als 50% an Wert verloren. Die wahre Stärke einer Anlagestrategie zeigt sich also erst in der Krise.
Was sind typische Elemente Ihres Tagesablaufs als Fondsmanager?
Der Tag beginnt frühmorgens mit dem Blick auf die Entwicklung der Kapitalmärkte in Asien und endet mit der Beobachtung der Schlusskurse in New York um 22 Uhr.

Die Zusammensetzung der Portfolios wird laufend angepasst. Dazu werden die Trends in den Anlageklassen wöchentlich auf den Prüfstand gestellt und die sich daraus ergebenen Käufe und Verkäufe über ETFs regelbasiert umgesetzt.
Mal ergeben sich mehr, mal weniger Transaktionen, je nachdem wie sich die Kapitalmärkte entwickeln. Neben allen anderen Tätigkeiten, wie Gespräche mit Anlegern, Vertriebspartnern und der Presse, steht die Marktbeobachtung immer an erster Stelle.
Aktives oder passives Fondsmanagement?
Ich bin ein großer Fan passiver Indexfonds, allerdings nur im Rahmen einer aktiven Anlagestrategie. Passive Indexfonds und ETFs sind ideale Bausteine für eine vermögensverwaltende Strategie, denn sie bieten einen kostengünstigen und effizienten Marktzugang. Aktives Fondsmanagement bleibt aber unerlässlich, da sich an den Finanzmärkten immer mal wieder Krisen einstellen, die zu schmerzhaften Verlusten führen können. Daher gilt es über eine aktive Risikosteuerung die Verluste in Abwärtsphasen so gering wie möglich zu halten, um langfristig auskömmliche Renditen zu erzielen und in steigenden Märkten gute Renditen abgreifen zu können. Die Vermeidung extremer Kursverluste über aktives Management für mich die höchste Priorität.
Gibt es andere Berufsbilder, von denen sich ein Fondsmanager etwas abschauen kann?

Ein aktiver Fondsmanager kann nicht nur von einem Dirigenten lernen, wie man zwischen den leisen defensiven Tönen zu den lautstarken offensiven Instrumenten wechselt, sondern auch von einem Fußballtrainer. Wie in der Vermögensverwaltung kommt es bei einer Fußballmannschaft auch auf das Zusammenspiel von Strategie und Taktik an. Hat eine Mannschaft sich bspw. einen guten Vorsprung erspielt, dann gewinnt die Defensive mit zunehmender Spieldauer an Bedeutung. So auch bei der Kapitalanlage. Ist ein Vermögen erst einmal erwirtschaftet, dann gewinnt die Sicherung eine viel größere Bedeutung als beim Vermögensaufbau.
Welche Bücher können Sie empfehlen?
Lesen kann generell nicht schaden, wobei ich inzwischen ein großer Fan von Hörbüchern geworden bin. Mein Buchtipp für Anleger ist "Das Spiel der Spiele" von Jesse Livermore, dem König der Spekulanten. Er machte Millionen und verlor alles. Hier kann man lernen, worauf es bei der Kapitalanlage ankommt und welche Fehler man vermeiden sollte.
Welche allgemeinen Investitions-Irrtümer ärgern Sie?
Die Euphorie für Kryptowährungen war ein gutes Beispiel dafür, wie schnell Anleger von der Gier erfasst werden können. Viele Anleger trauen sich seit Jahren nicht weg von ihrem Sparbuch, obwohl es keine Zinsen mehr gibt. Aktien werden noch immer als sehr risikoreich angesehen, obwohl sie langfristig eine der ertragsreichsten Anlageformen sind. Stattdessen durften wir in den letzten Jahren einen Boom bei Kryptowährungen erleben. Geblendet von den starken Kurszuwächsen sprangen viele Anleger noch auf den Zug auf. Wie sich zuletzt herausstellte kamen die meisten Anleger dabei wieder einmal zu spät.
Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an den STARS-Fonds von StarCapital?
Wir verstehen uns ganz klar als aktive Portfoliomanager und agieren unabhängig von Benchmarks. Unser Leitspruch "Das Ganze sehen, die Chancen nutzen" zeigt auf, dass wir die Kapitalmärkte ganzheitlich betrachten. Bei uns stehen vermögensverwaltende Anlagelösungen im Vordergrund. Die Besonderheit der regelbasierten STARS Fonds ist die Kombination von passiven und aktiven Managements. Wir nutzen die kostengünstigen ETFs für eine aktive Asset Allokation. Der Name ist Programm, so steht STARS für: "Systematische Trend-, Allokations- und Risiko-Steuerung".
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Bildquellen: IPConcept, IPConcept, IPConcept