Heute an später denken
Nachhaltiges Investieren ist "erwachsen" geworden. Bedarf es in diesem Kontext einer Spezifikation des Begriffs, um Klarheit (auch für die Investoren) zu schaffen?
Nachhaltiges Investieren ist "erwachsen" geworden. Bedarf es in diesem Kontext einer Spezifikation des Begriffs, um Klarheit (auch für die Investoren) zu schaffen?
Nachhaltigkeit ist zunächst ein Sammelbegriff, unter dem verschiedene gleichnamige Investmentansätze zusammengefasst werden. Eine darüber hinausgehende Systematisierung einzelner Nachhaltigkeitsfonds etwa nach bestimmten ESG-Kriterien oder speziellen Anlagegrundsätzen erscheint mitunter schwierig, da die Trennlinien diesbezüglich nicht immer eindeutig zu ziehen wären. Daher bleibt es vor allem die Aufgabe der Fondsgesellschaften, ihre Nachhaltigkeitsfonds dem Anleger transparent zu machen und gegenüber anderen Produkten abzugrenzen. Klar sein sollte vor allem, in welcher Weise ein Fonds soziale und ökologische Kriterien sowie die Grundsätze der Corporate Governance berücksichtigt, ob er dabei gezielt auf bestimmte Themen setzt und welche Selektionsverfahren angewandt werden. Dies stellt schon im Vorfeld sicher, dass Fondskonzept und Anlegerinteresse zusammenpassen, so dass künftige Enttäuschungspotentiale verringert werden.
In den Industriegesellschaften ist dieser Nachhaltigkeitsgedanke (weit) verbreitet - wie sieht der Status quo diesbezüglich in den Schwellenländern aus?
Wie der Name schon sagt stehen Schwellenländer auf der "Schwelle" zu mehr Wohlstand. Der Fokus ist zumeist deutlich stärker auf Wachstum als auf Nachhaltigkeit gerichtet. Allerdings zeigt das Beispiel China recht anschaulich, das hier vor allem aufgrund der Umweltprobleme ein Umdenken im Gange ist. In Großstädten lässt sich an manchen Tagen nicht mehr ohne Mundschutz auf die Straße gehen und Atemwegserkrankungen bei Kindern haben deutlich zugenommen. Deswegen beginnt jetzt auch ein großes Gegensteuern der Regierung: mehr erneuerbare Energien, weniger Kohlekraftwerke, mehr Energieeffizienz, weniger Autos in den Innenstädten. Aus Sicht der Nachhaltigkeit erweisen sich in manchen Schwellenländern auch Arbeitsrechtsverstöße als Problem. Beispiele hierfür sind die Textilindustrie in Kambodscha oder Bangladesch, aber auch die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern für die IT- Industrie. Dieser strukturelle Nachteil der Schwellenländer in Sachen nachhaltiges Wirtschaften bedeutet jedoch nicht, dass man dort nicht ebenfalls sozial und ökologisch handelnde Unternehmen finden kann.
Nach welchen Kriterien investieren Sie und welche Branchen schließen Sie kategorisch aus?
Der Pioneer Funds - Global Ecology investiert in Aktien von Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, umweltfreundliche Produkte und Technologien entwickeln und sich auf die Erhaltung einer sauberen Umwelt konzentrieren. Mit Hilfe der unabhängigen Research-Agenturen oekom research und MSCI ESG Research analysieren wir das globale Investmentuniversum entlang der von uns präferierten Nachhaltigkeitsthemen sowie anhand unserer Ausschlusskriterien. Keinesfalls ins Portfolio gelangen Unternehmen, die Menschen- oder Arbeitsrechte verletzen oder Kinderarbeit zulassen. Außerdem investieren wir nicht in die Branchen Rüstung, Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Pornografie und Militär.
In einem weiteren Schritt filtern wir mittels quantitativer Analyse die attraktivsten Unternehmen heraus, die dann noch mal einem fundamentalen Check unterzogen werden. Am Ende steht ein Portfolio mit 60 bis 90 Titeln, von denen wir sowohl aus Sicht der Nachhaltigkeit als auch mit Blick auf die Ertragslage überzeugt sind. Dass wir mit diesem Ansatz auf einem guten Weg sind, zeigen verschiedene Auszeichnungen. So gewann der Pioneer Funds - Global Ecology erst zu Beginn des Jahres wieder zwei renommierte Auszeichnungen: den "Deutschen Fondspreis" sowie den €uro Fonds Award. Zudem erhielt er erneut das europäische Transparenz Logo des europäischen Forums für nachhaltiges und verantwortungsvolles Investieren (Eurosif).
Geht nachhaltiges Investieren zu Lasten von Rendite?
Inzwischen gibt es verschiedene Studien, die zum dem Schluss kommen, dass Nachhaltigkeit nicht automatisch eine Renditebremse sein muss. Im Gegenteil: Aus Sicht des Risikomanagements führen nachhaltig gemanagte Fonds vielmehr häufig zu stabileren Ergebnissen. Letztlich hängt das Renditepotential aber immer vom einzelnen Fonds und dessen Konstruktion ab. Grundsätzlich aber gilt: je strenger die Auswahlkriterien, umso kleiner das Investmentuniversum, umso geringer die Diversifikation, umso schlechter das Risiko/Rendite-Profil.
Breit aufgestellte Nachhaltigkeitsfonds mit einem großen Investmentuniversum können diese Nachteile allerdings umgehen und gute Renditen erwirtschaften. Nehmen Sie den zum Beispiel unseren Global Ecology, der in den letzten zehn Jahren durchaus auch turbulente Börsenphasen miterleben musste. In diesem Zeitraum konnte der Fonds mittel- bis langfristig immer gute Ergebnisse liefern und eine bessere Wertentwicklung aufweisen als z.B. der breite, globale Aktienmarkt.
Mit welchen Argumenten lassen sich nachhaltige Investmentprodukte verkaufen?
Nachhaltige Investments sind mehr als ein Feigenblatt zur Beruhigung des Gewissens. Vor allem zwei Gründe sprechen für sie. Zum einen lenken nachhaltig orientierte Investoren, das Kapital in solche Unternehmen, die mit ihrer Forschung und ihren Produkten einen aktiven Beitrag zur Lösung drängender ökologischer Probleme leisten. Der notwendige Fortschritt im Umweltschutz kann sich nur vollziehen, wenn das Kapital entsprechend allokiert wird. Zum anderen lassen sich mit nachhaltigen Investments stabilere und risikoärmere Portfolios aufbauen. Denn Unternehmen, die sich ökologisch oder sozial schädlich verhalten, können heute schnell einen Reputations- sowie einen Vermögensschaden erleiden, der sich in fallenden Kursen auswirkt. Denken Sie zum Beispiel an BP, dessen Börsenwert sich im Zuge der DeepHorizon Katastrophe im Golf von Mexiko halbiert hat. Oder nehmen Sie Tepco, das für den Betrieb der japanischen Atomanlage in Fukushima verantwortliche Unternehmen, dessen Börsenwert nach dem Atomunfall ebenfalls dramatisch gesunken ist.
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www.ertrag-in-sicht.de
Alle Angaben - soweit nicht anders angegeben - Stand 24.03.2014. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung oder Finanzanalyse dar, sondern geben lediglich eine zusammenfassende Kurzdarstellung der Ansichten des Fixed-Income-Teams. Die Fonds von Pioneer Investments erhalten Sie bei Banken, Versicherungen und Anlageberatern. Der Verkaufsprospekt und die wesentlichen Anlegerinformationen, die für den Anteilserwerb allein maßgeblich sind, sind als Druckstücke kostenlos erhältlich in Deutschland bei der Pioneer Investments Kapitalanlagegesellschaft mbH, Arnulfstr. 124-126, 80636 München. Die in der Vergangenheit erzielten Erfolge sind keine Garantie für die zukünftige Entwicklung einer Anlage. Soweit nicht anders angegeben, beruhen die in diesem Dokument enthaltenen Ansichten auf Recherchen, Berechnungen und Informationen von Pioneer Investments. Diese Ansichten können sich jederzeit ändern, abhängig von wirtschaftlichen und anderen Rahmenbedingungen. Es gibt keine Gewähr, dass sich Länder, Märkte oder Branchen wie erwartet entwickeln werden. Investitionen beinhalten gewisse Risiken, darunter politische und währungsbedingte Risiken. Die Rendite und der Wert der zugrunde liegenden Anlage sind Schwankungen unterworfen. Dies kann zum vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt aufmerksam, bevor Sie investieren. Dieser enthält auch weitere Risikohinweise. Dieses Dokument ist kein Verkaufsprospekt und stellt kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anteilen in Ländern dar, in denen ein solches Angebot nicht rechtmäßig wäre. Außerdem stellt dieses Dokument kein solches Angebot an Personen dar, an die es nach der jeweils anwendbaren Gesetzgebung nicht abgegeben werden darf. Pioneer Investments ist ein Markenname der Unternehmensgruppe Pioneer Global Asset Management S.p.A.
Seit 85 Jahren ist Pioneer Investments ein Vorreiter in der Investmentbranche. Das Unternehmen ist weltweit in 26 Ländern präsent, hat über 2.000 Mitarbeiter und verwaltet in seinen Fonds ein Vermögen von rund 160 Milliarden Euro. Pioneer Investments deckt die attraktivsten Anlagemärkte der Welt ab und bietet Investmentlösungen für Privatkunden, institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der europäischen Bankengruppe UniCredit.
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Bildquellen: Pioneer Investments, Pioneer Investments, Pioneer Investments