SJB FondsEcho. Fidelity Asian High Yield Fund
Renditen. Attraktiv.
Die globale Niedrigzinsphase dauert an, die erwartete und von den Märkten bereits eingepreiste erste US-Zinserhöhung lässt weiter auf sich warten. Damit bleibt für Anleiheinvestoren die Aufgabe bestehen, in einem Umfeld rekordtiefer Leitzinsen konkurrenzfähige Renditen bei einem angemessenen Risiko zu erwirtschaften.
In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die in Hartwährung begebenen, überwiegend in US-Dollar nominierten Unternehmensanleihen aus dem asiatischen Raum. Als Ausgleich für den Umstand, dass die meisten der anleiheemittierenden Firmen kein Investment-Grade-Rating besitzen, winken dem Anleger deutlich höhere Zinszahlungen. So liegt die aktuelle Rendite der im Fidelity Asian High Yield Fund enthaltenen Anleihen bei beachtlichen 7,6 Prozent, wobei sich das durchschnittliche Rating der Emittenten bei BB- befindet.
Geographische Schwerpunkte der Auswahl von Hochzinsanleihen asiatischer Unternehmen sind China, Indien und Singapur. Doch auch in Indonesien, Macau oder Sri Lanka findet Fidelity-FondsManager Bryan Collins attraktive Investmentgelegenheiten. Anleihenexperte Collins verwaltet den Fonds von Hongkong aus und verfügt über eine 15-jährige Investmenterfahrung. Die wichtigsten Argumente, die aktuell für ein Engagement in asiatische Hochzinsanleihen sprechen, umreißt er wie folgt: Der asiatische High-Yield-Sektor befinde sich derzeit in einer technisch guten Verfassung, da die kontinuierliche Nachfrage nach soliden Ertragsquellen für Unterstützung sorge. Der Renditevorsprung, der aktuell mit asiatischen Hochzinspapieren gegenüber Anleihen aus den klassischen Industrieländern erzielt werden könne, sei - auch unter Betrachtung des höheren Risikos - attraktiv, da die asiatischen Emittenten solide Kennzahlen bei Umsätzen und Erträgen aufweisen. Und zuletzt erwartet Marktstratege Collins bei Hochzinsanleihen aus Asien vergleichsweise niedrige Ausfallraten im Vergleich zu Europa und den USA - ein weiterer Pluspunkt unter Stabilitätsaspekten.
Der Fidelity Asian High Yield Fund A Acc USD (WKN A0MMKR, ISIN LU0286668453) wurde im April 2007 aufgelegt und weist aktuell ein FondsVolumen von umgerechnet 2,49 Milliarden Euro auf. FondsWährung ist der US-Dollar, als Vergleichsindex wird der BofA ML Asian Dollar Corporate High Yield Index verwendet. Die jüngsten Performancezahlen überzeugen: Seit Jahresbeginn hat der asiatische Anleihenfonds um +7,31 Prozent auf Eurobasis zugelegt, über fünf Jahre ergibt sich eine Wertentwicklung von +45,77 Prozent in Euro. Wie sieht die Anlagestrategie von FondsManager Collins im Detail aus?
FondsStrategie. Unternehmensanleihen. Selektiert.
Der Fidelity Asian High Yield Fund strebt hohe laufende Erträge bei gleichzeitigem Kapitalwachstum an und investiert schwerpunktmäßig in auf US-Dollar lautende Hochzinsanleihen von Unternehmen, die ihren Sitz bzw. ihre Hauptgeschäftsaktivitäten in Asien haben. Mindestens 70 Prozent des Portfolios setzen sich aus hochverzinslichen Anleihen von Emittenten mit einem Rating unterhalb des Investment-Grade-Niveaus zusammen, wobei der Fonds auch in Anleihen vom chinesischen Festland sowie in ausgewählte Staatsanleihen investieren kann. Bei der Auswahl der Emittenten wird von FondsManager Bryan Collins auf eine breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen geachtet, so dass ein effizientes Risikomanagement und eine gute Diversifikation des FondsPortfolios gewährleistet sind. Großen Wert legt der Marktexperte zudem auf die Analyse der Einzeltitel nach dem Bottom-up-Prinzip sowie die Due-Diligence-Prüfung und Bewertung der Emittenten. Angesichts des asymmetrischen Charakters der Erträge im High-Yield-Bereich werde so eine angemessene Liquidität und Streuung innerhalb des stark diversifizierten Portfolios sichergestellt, wie Collins betont. Um die dem Markt für Hochzinsanleihen in Asien innewohnenden Konzentrationsrisiken besser steuern zu können, werden bestimmte emittenten- und branchenbezogene Einschränkungen beachtet. Im Rahmen seines aktiven Portfoliomanagements bevorzugt Collins Emittenten mit vergleichsweise guter Bonität, deren Anleihen ein hohes Maß an Sicherheit bieten, und setzt so seine Strategie um, attraktive risikobereinigte Erträge zu erzielen. Die Verwendung fundamentaler Kreditanalysen und der Einsatz quantitativer Modelle runden die Portfoliokonstruktion ab. Welche Schwerpunkte legt Collins bei der Sektoren- und Titelallokation?FondsPortfolio. China. Bevorzugt.
In der Länderallokation des Fidelity Asian High Yield Fund liegt die Volksrepublik China mit 29,0 Prozent Anteil am FondsVermögen klar auf Platz eins. Dahinter folgt Indien, das 15,0 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des asiatischen Anleihenfonds befindet sich Indonesien mit 12,0 Prozent des FondsVolumens. High-Yield-Papiere aus Hong Kong haben bei FondsManager Collins einen Portfolioanteil von 9,0 Prozent, Anleihen von US-Unternehmen mit Tätigkeitsschwerpunkt in Asien decken 8,0 Prozent der FondsBestände ab. Staatseigene Unternehmen aus China besitzen einen Anteil von 6,0 Prozent im Rentenportfolio des Fidelity-Fonds, in Singapur sowie in Macau ist Marktstratege Collins mit jeweils 5,0 Prozent gewichtet. Kleinere Bestände in Sri Lanka (3,0 Prozent) sowie auf den Philippinen (1,0 Prozent) runden das Länderportfolio ab.Welche Sektorengewichtung nimmt der Fidelity-Fonds vor? In der Branchenallokation liegen Immobilientitel mit 22,0 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Finanzwerte bringen es auf einen Anteil von 18,0 Prozent, deutlich geringer ist der Sektor der Basisindustrie mit 8,0 Prozent im Portfolio vertreten. Cashbestände und asiatische Staatsanleihen machen derzeit 7,0 Prozent des FondsVermögens aus, genau wie der Konsum- sowie der Energiesektor. Etwas schwächer ist die Gewichtung bei Freizeittiteln (6,0 Prozent) sowie bei Versorgern (5,0 Prozent). Das Engagement im Bereich der von Technologieunternehmen emittierten Anleihen liegt bei 4,0 Prozent, Hochzinspapiere aus diversen Sektoren komplettieren mit 6,0 Prozent die Branchenstruktur des Fonds. Als Beispiele für attraktive Emittenten mit solider Kapitalstruktur nennt Fondsmanager Collins den indonesischen Versorger Perusahaan Listrik Negara, den indischen Rohstoffkonzern Vedanta Resources oder den aus Macau stammenden Konzern Melco Crown, der Spielcasinos in der ehemaligen portugiesischen Kolonie betreibt.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Asian High Yield Fund dem Barclays Capital Bond Composite Global als Vergleichsindex gegenübergestellt, einem weltweit gestreuten Index für Unternehmens- und Staatsanleihen. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,82 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,79 gleichfalls deutlich aus. Damit liegt die Parallelität der Kursverläufe auf einem hohen Niveau, die Kursbewegungen von Fonds und SJB-Vergleichsindex verlaufen überwiegend synchron. Dies findet seinen Niederschlag in der Kennzahl R²: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,67, über ein Jahr geht R² auf 0,62 zurück. Damit haben sich mittelfristig 33 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 38 Prozent. FondsManager Collins hat demnach mit seiner Auswahl an asiatischen Hochzinspapieren seine Unabhängigkeit vom globalen Anleihenmarkt kurzfristig gesteigert - ein Umstand, der das Investmentprodukt auch unter Diversifikationsaspekten interessant macht. Der Tracking Error fällt mit 4,55 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat aus und illustriert, dass der Anleihenstratege keine hohen aktiven Risiken in seinem Fonds eingeht. Welche Schwankungen hat das asiatische Rentenportfolio aufzuweisen?
FondsRisiko. Schwankungen. Geringer.
Der Fidelity Asian High Yield Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 7,96 Prozent auf, die noch unterhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der Barclays Capital Bond Composite Global Index mit 8,22 Prozent zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr kann der Asienfonds mit den geringeren Schwankungen als der globale Anleihenindex aufwarten: Jetzt beträgt die "Vola" des Fidelity-Fonds 10,40 Prozent, während die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Schwankungsbreite von 10,91 Prozent an den Tag legt. Mit seinen prinzipiell niedrigeren Volatilitätszahlen kann das FondsProdukt den Wettbewerb um die bessere Risikostruktur gegenüber der Benchmark klar für sich entscheiden - in beiden untersuchten Zeithorizonten ist die Schwankungsanfälligkeit des Portfolios geringer. Was trägt die Beta-Analyse zur FondsBewertung bei?Das attraktivere Risikoprofil des Fidelity-Produktes manifestiert sich auch in dem unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,81 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum steigt die Risikokennzahl auf 0,82 an, liegt damit aber weiter klar unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte auf Dreijahressicht bekräftigt das positive Szenario aus FondsPerspektive: In 29 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume war das Fonds-Beta geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert und nahm einen Betrag von 0,45 im Tief an. Dem stehen lediglich sieben Einjahresperioden gegenüber, in denen die Wertschwankungen des High-Yield-Fonds über denen der Benchmark lagen und das Beta Werte zwischen 1,08 und 1,14 erreichte. Die in der großen Mehrheit niedrigeren Schwankungen machen deutlich, dass das Fidelity-Produkt über eine attraktive Risikostruktur verfügt - die von FondsManager Collins ausgewählten asiatischen Hochzinsanleihen schwanken im Mittel geringer als der breite weltweite Anleihenmarkt. Welche Renditen kann der Asienexperte so erzielen?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 28. September 2015 hat der Fidelity Asian High Yield Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +28,96 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +8,85 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performance, deren Qualität im Kontrast zum Barclays Capital Bond Composite Global als ausgewählter SJB-Benchmark noch deutlicher wird: Der weltweit diversifizierte Rentenindex verzeichnet im selben Zeitraum eine nur gut halb so hohe Gesamtrendite von +15,75 Prozent auf Eurobasis bzw. ein Ergebnis von +5,00 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr muss der Fidelity-Fonds dem Barclays-Referenzindex knapp den Vortritt lassen. Mit einer Wertentwicklung von +13,93 Prozent in Euro erzielt jener die bessere Performance als das Hochzinsprodukt mit +12,72 Prozent. Da der längerfristig erzielte Renditevorsprung weit größer ausfällt und zudem stärker zu gewichten ist, kommt dem Fidelity-Produkt der Gesamtsieg in der Kategorie "Rendite" zu. Das mit seinem Anleihenportfolio generierte Performanceplus von über dreizehn Prozentpunkten in drei Jahren demonstriert, wie erfolgreich die aktive Titelauswahl von Asienexperte Collins ist.Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Fidelity-Produktes im Vergleich zum globalen Bondmarkt zeigt sich auch an dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 0,38 liegt. Auf Jahressicht befindet sich die Renditekennzahl mit 0,13 gleichfalls im positiven Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass es dem High-Yield-Fonds mit großer Regelmäßigkeit gelang, die SJB-Benchmark zu schlagen. In 34 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds eine Outperformance zum Barclays-Referenzindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,32 in der Spitze. Ganze zwei Intervalle warten mit einem negativen Alpha in Höhe von zutiefst -0,12 auf und bestätigen so das erfreuliche Szenario aus FondsPerspektive. Die fast durchgängig erzielte Mehrrendite geht mit den unterdurchschnittlichen Schwankungen des Portfolios eine attraktive Symbiose ein und sorgt dafür, dass der Fidelity-Fonds ein überzeugendes Rendite-Risiko-Profil besitzt. Bekräftigt wird dies durch die im letzten Dreijahreszeitraum verzeichnete positive Information Ratio von 0,81.
SJB Fazit. Fidelity Asian High Yield Fund.
Hochzinsanleihen asiatischer Unternehmen können insbesondere durch ihre risikoadjustierten Erträge überzeugen und sind so ein wertvolles Element für alle Investoren, die für die fortgesetzte Niedrigzinsphase eine renditestarke Depotbeimischung suchen. Kapitalkräftige Firmen aus Asien bieten auch unterhalb des Investment-Grade-Sektors USD-Anleihen mit attraktiven Zinskoupons und belohnen die gesteigerten Risiken mit deutlich höheren Renditen. Bei der erfolgreichen Titelselektion innerhalb dieses Segments tut sich FondsManager Brian Collins mit seinem Fidelity Asian High Yield Fund hervor.Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.