SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. DNB Scandinavia.

11.01.16 10:27 Uhr

SJB FondsEcho. DNB Scandinavia. | finanzen.net

Stabilität. Vorhanden.

In einer Zeit zunehmender Rückschlagsgefahr an den internationalen Aktienmärkten sollten sich Investoren auf stabile Börsen besinnen, die auch bei global fallenden Märkten mit vergleichsweise geringen Kurseinbußen aufwarten. In diese Kategorie ist zweifelsohne der skandinavische Aktienmarkt einzuordnen, der FondsAnlegern nicht nur eine stabile politische Lage, sondern auch ein gut funktionierendes Wirtschaftsumfeld sowie eine unternehmerfreundliche Politik bieten kann.
Weitere Wettbewerbsvorteile für Skandinavien sind die bestens ausgebildeten Arbeitnehmer, ein flexibler Arbeitsmarkt sowie die Offenheit für neue Technologien. Da ist es kein Wunder, dass viele der weltweit führenden Unternehmen ihre Heimat in den skandinavischen Ländern haben und sich die dortigen Aktienmärkte als attraktive Alternative für stabilitätsorientierte Investoren anbieten. Die besondere Expertise, um einen ganz auf die nordischen Länder spezialisierten Aktienfonds erfolgreich zu managen, findet man vor allem bei den Anbietern aus der Region - so bei der in Norwegen beheimateten FondsGesellschaft DNB. Der DNB Scandinavia Retail A (WKN 987767, ISIN LU0083425479) wurde im Januar 1998 aufgelegt und investiert in skandinavische Aktien jeglicher Marktkapitalisierung und aus allen Branchen. Wie FondsManager Kjell Morten Hjørnevik betont, wurden zuletzt besonders im Technologiesektor sowie in der Finanzbranche überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Weniger stark entwickelten sich hingegen Industriewerte wie der schwedische Autobauer Volvo. Auch bei einer zur Schwäche neigenden Weltkonjunktur sieht Marktexperte Hjørnevik in den nordischen Ländern interessante Investitionsmöglichkeiten bei global aufgestellten Unternehmen wie dem Bekleidungskonzern H&M, dem Pharmaunternehmen Novo Nordisk oder dem Windanlagenbauer Vestas. Ein weiteres Plus Skandinaviens tritt zudem in der längst noch nicht abgeschlossenen EU-Staatsschuldenkrise hervor: Dank einer behutsamen Finanzpolitik und der niedrigen Staatsverschuldung können die nordischen Länder globale Konjunkturabschwünge besser überstehen.
Der DNB Scandinavia hat den Euro als FondsWährung, besitzt ein FondsVolumen von 72,43 Millionen Euro und nutzt als Benchmark den VINX Capped SEK Index Net. Die langfristige Wertentwicklung des Skandinavienfonds macht die Qualität des Fonds sehr deutlich: Im letzten Zehnjahreszeitraum erzielte das DNB-Produkt eine Rendite von +7,02 Prozent p.a., über fünf Jahre konnte ein jährliches Plus von +5,87 Prozent auf Eurobasis erwirtschaftet werden. Wie sieht die Investmentstrategie von FondsManager Hjørnevik im Detail aus?

FondsStrategie. Bewertung. Analysiert.

Der DNB Scandinavia strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs durch Investitionen in Unternehmen aus der nordischen Region an. Das Anlageuniversum umfasst die skandinavischen Länder Schweden, Finnland, Dänemark und Norwegen, wobei die Ländergewichtung je nach Markteinschätzung variieren kann. Auch bei der Titel- und Sektorenauswahl ist FondsManager Kjell Morten Hjørnevik frei und nicht an die Allokation der Benchmark gebunden. Hjørnevik ist seit 2008 Portfoliomanager innerhalb des Nordic-Equity-Teams von DNB und besitzt einen BA in Business Administration von der Norwegian School of Economics and Business Administration. Der Marktstratege favorisiert derzeit dänische Standardwerte und erwartet insbesondere für den Gesundheitssektor im nordischen Markt weitere Zugewinne, während er bei Versorger- und Telekommunikationsaktien die Risiken auf der Unterseite sieht. Trotz sich abschwächender globaler Wachstumsprognosen sieht Hjørnevik nordische Aktien gegenüber Anlagealternativen aus dem Bereich der niedrig verzinsten Rentenpapiere immer noch günstig bewertet. Die längerfristigen Aussichten für nordische Aktien beurteilt der Stratege weiter positiv, auch im Hinblick darauf, dass die skandinavischen Aktienmärkte den MSCI World seit 1970 um durchschnittlich 3,6 Prozent p.a. übertroffen haben. Hjørnevik hebt hervor, dass sich Aktien langfristig im Einklang mit der Ertragskraft des Unternehmens entwickeln. Da die Märkte in regelmäßigen Abständen auf Nachrichten oder Ereignisse reagieren, gebe es gewisse Zeiten, in denen bestimmte Einzeltitel gemessen an ihrem langfristigen Ertragspotenzial über- oder unterbewertet sind. Der Skandinavienexperte versucht nun, in seinem DNB-Fonds unterbewertete Titel überzugewichten und zugleich überbewertete Titel in ihrer Gewichtung herunterzufahren. Um Themen, Sektoren und einzelne Länder zu identifizieren, die innerhalb des skandinavischen Aktienuniversums besonders attraktiv erscheinen, bedient sich Hjørnevik eines Top-down-Ansatzes. Dieser bildet den Hintergrund für die Titelauswahl, die auf einer fundamentalen Bottom-up-Analyse beruht. Wie ist das Portfolio des DNB-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Schweden. Favorisiert.

Die Aktien im Portfolio des DNB Scandinavia sind zu 43,44 Prozent in Schweden beheimatet, das den geographischen Fokus des nordischen Fonds bildet. Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt Dänemark, wo 29,10 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien aus Norwegen nehmen 10,55 Prozent des FondsVolumens ein, in Finnland sind 6,98 Prozent des Portfolios investiert. Wertpapiere von Firmen aus Großbritannien mit einem starken Skandinavienbezug (3,46 Prozent) runden das Länderportfolio ab. Bei der Sektorengewichtung des DNB-Fonds liegen Industriewerte mit einem Anteil von 23,05 Prozent auf dem ersten Platz. Knapp dahinter befinden sich die Finanzdienstleister, die 21,63 Prozent vom FondsVolumen einnehmen. Auf Platz drei der Branchenallokation liegt das Gesundheitswesen mit 14,63 Prozent, dem mit Novo Nordisk auch die am stärksten gewichtete Einzelposition des Fonds entstammt. Der Sektor zyklischer Konsumgüter nimmt 11,74 Prozent des FondsVermögens ein, Technologietitel decken 8,05 Prozent der FondsBestände ab. Durchschnittlich stark gewichtet innerhalb des Portfolios ist der Bereich nicht-zyklischer Verbrauchsgüter mit 7,86 Prozent, gefolgt von Telekommunikationstiteln (4,82 Prozent) sowie Rohstoffwerten (3,95 Prozent). Energietitel (3,26 Prozent) sowie Immobilienaktien (1,00 Prozent) komplettieren die Portfoliostruktur des Fonds. Unter den aktuell 44 Einzelwerten sind neben den skandinavischen Banken (Nordea Bank, Danske Bank) besonders die Industrietitel stark vertreten; derzeit favorisiert Hjørnevik den schwedischen Maschinenbauer Atlas Copco sowie die dänische Vestas Wind Systems.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Der DNB Scandinavia wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI Nordic Countries EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre befindet sich die Korrelation mit der Benchmark mit 0,91 auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,88 ähnlich stark ausgeprägt. Damit verläuft die Kursentwicklung von Fonds und Index weitgehend parallel, in der folgenden Analyse sind aussagekräftige Alpha- und Beta-Werte zu erwarten. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,83, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,77 an. Demnach haben sich mittelfristig 17 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 23 Prozent. FondsManager Kjell Morten Hjørnevik hat demnach in den letzten zwölf Monaten die Benchmark-Unabhängigkeit seiner Länder- und Sektorengewichtung leicht gesteigert. Der Tracking Error demonstriert, dass der von Oslo aus operierende Marktexperte ein nur geringes aktives Risiko eingeht. Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Referenzindex bei lediglich 4,52 Prozent. Welche Schwankungsneigung hat der Skandinavienfonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.

Der DNB Scandinavia hat über drei Jahre eine moderate Volatilität von 12,17 Prozent zu verzeichnen, die geringer als die Schwankungsneigung des Vergleichsindex ausfällt. Der MSCI Nordic Countries EUR NETR weist mit 12,81 Prozent die höhere "Vola" im Dreijahreszeitraum auf. Über ein Jahr weitet sich dieser Vorteil noch aus; hier schwankt der aktiv gemanagte skandinavische Aktienfonds deutlich schwächer als die passive Benchmark. Das mittlere Schwankungsniveau des DNB-Fonds beträgt nun 16,19 Prozent, während der MSCI-Referenzindex eine Schwankungsbreite von 18,61 Prozent an den Tag legt. Die in beiden Zeithorizonten niedrigere Volatilität des DNB-Produktes ist als klarer Pluspunkt für den Fonds zu werten und beweist, dass FondsManager Hjørnevik die Risiken gut unter Kontrolle hat. Besonders stabilitätsorientierte Investoren dürfte dies ansprechen. Das attraktive Risikoprofil des DNB-Fonds manifestiert sich auch in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,89 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen Wert von 0,83 auf. Damit macht der DNB-Fonds die Bewegungen des Marktes nur unterdurchschnittlich mit und präsentiert sich um bis zu 17 Prozent weniger schwankungsintensiv. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre beweist, dass sich der Fonds in der großen Mehrheit der Fälle weniger volatil als die Benchmark zeigte: In 26 der 36 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,83 an. Lediglich in zehn Intervallen fielen die Schwankungen stärker aus, wobei ein Beta von 1,12 in der Spitze verzeichnet wurde. Insgesamt weist der DNB-Fonds damit eine deutlich günstigere Risikostruktur als der skandinavische Aktienmarkt auf - Marktstratege Hjørnevik geht in der Beta-Analyse als klarer Sieger gegenüber dem MSCI-Referenzindex hervor. Welche Renditeergebnisse kann das DNB-Produkt vorweisen?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 4. Januar 2016 hat der DNB Scandinavia Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +46,04 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einer Rendite von +13,45 Prozent p.a. entspricht. Mit seinem attraktiven Performanceergebnis übertrifft der Fonds die von der SJB gewählte Benchmark um mehr als fünf Prozentpunkte: Der MSCI Nordic Countries EUR NETR verzeichnet über drei Jahre eine Wertentwicklung von +41,01 Prozent auf Eurobasis bzw. ein jährliches Ergebnis von +12,14 Prozent. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont liegen der skandinavische Aktienfonds und der Referenzindex in etwa gleichauf: Über ein Jahr generiert FondsManager Hjørnevik mit seinem nordischen Portfolio eine Performance von +12,96 Prozent in Euro, während der MSCI-Index mit einer Rendite von +13,31 Prozent aufwartet. Die längerfristig erzielte Mehrrendite macht den DNB Scandinavia zum eindeutigen Gewinner im Performancewettstreit mit der Benchmark. Bestätigen die Alpha-Werte das positive Szenario? Die Qualität des DNB-Skandinavienfonds manifestiert sich in der Analyse der Renditekennziffer Alpha, die über drei Jahre mit 0,21 klar im grünen Bereich liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl ähnlich überzeugend und erreicht einen Wert von 0,14. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der DNB Scandinavia fast durchgängig einen positiven Alpha-Wert aufweist und damit eine Mehrrendite zur Benchmark generieren kann. In 30 von 36 analysierten Einzelzeiträumen lagen die Alpha-Werte im grünen Bereich und erreichten einen Wert von 0,44 im Hoch; lediglich in sechs Perioden rutschte das Alpha ins Minus und verzeichnete einen Wert von zutiefst -0,46. Das Gesamturteil für den DNB Scandinavia fällt damit sehr positiv aus: In der Mehrzahl der Fälle liefert der aktiv gemanagte Aktienfonds eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt - und dies unter meist geringeren Schwankungen. Auch die über drei Jahre erzielte Information Ratio von 0,21 illustriert das überzeugende Rendite-Risiko-Profil des DNB-Produktes.

SJB Fazit. DNB Scandinavia.

Wer in unruhigen Börsenzeiten Stabilität und günstige Bewertungen sucht, sollte seinen Blick auf die nordischen Länder richten. Vergleichsweise wenig von europäischer Schuldenkrise und globalem Konjunkturabschwung betroffen, bieten sie Investoren mit langfristigem Anlagehorizont eine attraktive Investmentgelegenheit. Der DNB Scandinavia mit seinem gut diversifizierten und breit gestreuten Portfolio ist bestens aufgestellt, um von den guten Wachstumsperspektiven in den nordischen Ländern zu profitieren. Ein willkommener Stabilitätsanker für das europäische FondsPortfolio!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz: Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.