SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. BB Adamant Global Healthcare.

05.02.16 11:57 Uhr

SJB FondsEcho. BB Adamant Global Healthcare. | finanzen.net

Gesundheitssektor. Aufstrebend.

Vorausschauende Investoren mit langfristigem Anlagehorizont kommen im Aktienbereich am Gesundheitssektor nicht vorbei. Die steigende Lebenserwartung der Weltbevölkerung geht mit einer Zunahme an chronischen Krankheiten einher, die durch entsprechende Medikamente und Medizinprodukte bekämpft werden müssen.

Vor allem ältere Menschen benötigen eine gute medizinische Versorgung, und so spielt der demographische Langfristtrend einer zunehmenden Überalterung der Weltbevölkerung den Unternehmen aus dem Gesundheitssektor in die Karten. War im Jahre 2010 lediglich in einzelnen europäischen Ländern sowie in Japan mehr als ein Viertel der Bevölkerung über 60 Jahre, so dürfte sich diese Entwicklung bis zum Jahr 2050 fast über den gesamten Globus ausgebreitet haben. Die Konsequenz: Chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Arthritis oder Krebs nehmen ganz erheblich zu, da sie überwiegend in der Altersgruppe der über 65-Jährigen anzutreffen sind. Hinzu kommen veränderte Lebensgewohnheiten, die in der Folge das Risiko für Zivilisationskrankheiten deutlich erhöhen. Schon jetzt sind 38 Prozent der US-Bevölkerung übergewichtig, die massive Veränderung der Essgewohnheiten beispielsweise in China lässt auch hier eine enorme Zunahme von Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Diabetes erwarten. Parallel dazu stärkt der Aufbau einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung in den Schwellenländern und die dortige Entwicklung einer Mittelklasse die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und Medizinprodukten.

Ein überaus positiver Hintergrund für den BB Adamant Global Healthcare Fund I EUR (WKN A0Q8LU, ISIN LU0385207252), der im September 2008 aufgelegt wurde und mit seinem Fokus auf Gesundheits- und Medizinaktien eine hohe Outperformance zum MSCI World generieren konnte. Der Fonds wird von einem Spezialistenteam unter der Leitung von Dr. Cyrill Zimmermann gemanagt, dessen Mitglieder wissenschaftliche, medizinische und finanzwirtschaftliche Expertise miteinander kombinieren. Der BB Adamant Global Healthcare hat es sich zum Ziel gesetzt, in die erfolgreichsten Gesundheitsunternehmen weltweit zu investieren und dabei eine hohe Branchenabdeckung zu erreichen: Neben Biotechnologieunternehmen und Generikaproduzenten finden sich Anbieter von Medizintechnik, klassische Pharmaunternehmen sowie Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen im Portfolio. Das von Bellevue Asset Management betreute FondsProdukt verfügt aktuell über ein Volumen von 33,7 Millionen Euro und verwendet den MSCI World Healthcare Index (EUR) als Benchmark. Seit Auflegung hat der Gesundheitsfonds eine attraktive Wertentwicklung von +113,70 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen, im Gesamtjahr 2015 wurde eine Rendite von +21,08 Prozent erzielt. Wie sieht die so erfolgreiche Investmentstrategie des FondsManagements im Detail aus?

FondsStrategie. Bottom-up-Analyse. Praktiziert.

Der BB Adamant Global Healthcare hat sich die Erwirtschaftung eines langfristig attraktiven Kapitalwachstums zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in die attraktivsten Gesundheitsmärkte weltweit. Besonderheit der FondsStrategie ist dabei eine spezifische Gewichtung der vier wesentlichen globalen Gesundheitsregionen Westeuropa, Nordamerika, Emerging Markets und Japan/Australien. Zur Umsetzung der Zielvorgabe, innerhalb des FondsPortfolios stets in die besten 40 globalen Healthcare-Titel investiert zu sein, nimmt das FondsManagement derzeit eine Untergewichtung von Pharmawerten sowie der USA im Vergleich zu den relevanten Indizes vor. Prinzipiell erfolgt die Selektion der Unternehmen für das Portfolio auf Basis eigener Bottom-up-Analysen, wobei die Auswahl auf der Grundlage von acht unterschiedlichen Bewertungsfaktoren vorgenommen wird. Im Rahmen einer fundamentalen Unternehmensanalyse betrachtet das FondsManagerteam insbesondere den medizinischen Nutzen, das Sparpotenzial für das Gesundheitswesen sowie das erwartete Marktpotenzial der entsprechenden Produkte. Anlagechancen im Gesundheitssektor sieht das Expertenteam auch bei der Früherkennung von Krankheiten, patientenfreundlicheren Therapien sowie bei Behandlungsmethoden, die zur Verkürzung von teuren Krankenhausaufenthalten führen. Im Ergebnis führt dieser Ansatz zu einer starken Fokussierung des Fonds auf Mid Caps, die sich in der Vergangenheit als überaus erfolgreich erwiesen hat: In den knapp acht Jahren seit FondsAuflegung hat der BB Adamant Global Healthcare eine Outperformance von rund 140,0 Prozent gegenüber dem MSCI World erzielen können. Wie ist das FondsPortfolio des Bellevue-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Nordamerika. Favorisiert.

In der Länderallokation des BB Adamant Global Healthcare liegt Nordamerika mit einem Anteil von 33,89 Prozent am FondsVermögen auf Platz eins. Dahinter rangiert Westeuropa mit 25,25 Prozent des FondsVolumens, den dritten Platz in der geographischen Allokation belegen die Emerging Markets, wo 22,68 Prozent der Bestände investiert sind. Gesundheitsaktien aus Japan und Australien nehmen 17,84 Prozent des FondsPortfolios ein, hinzu kommt eine geringe Cashposition von aktuell 0,35 Prozent. Welche Sektoren sind die aktuellen Favoriten des FondsManagements?

In der Branchenstruktur des Bellevue-Fonds befinden sich Aktien von Unternehmen aus dem Biotechsektor mit 31,72 Prozent des FondsVermögens ganz vorn. Den zweiten Platz unter den wichtigsten Branchen des Healthcare-Produktes belegen Medtech-Firmen mit 24,05 Prozent. Titel von Unternehmen, die Generika herstellen, decken 20,60 Prozent des FondsVermögens ab, Dienstleister aus dem Gesundheitswesen nehmen 17,78 Prozent im Portfolio ein. Unterdurchschnittlich stark ist der BB Adamant Global Healthcare derzeit im Pharmasektor mit 5,51 Prozent vertreten, wo das FondsManagement angesichts fehlender Produktneuheiten und auslaufender Patente nur geringes Wachstumspotenzial erblickt. Unter den ausgewählten Einzeltiteln liegt die Aktie des US-Unternehmens Illumina Inc., dem weltweit führenden Hersteller von DNA-Sequenzierungsgeräten, auf dem ersten Platz. Als überdurchschnittlich attraktiv erachtet das Expertenteam auch das Biopharma-Unternehmen Ligand Pharmaceuticals sowie den Medizintechnik-Produzenten Becton Dickinson.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den BB Adamant Global Healthcare dem MSCI World Healthcare 10/40 EUR STRD als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelationsanalyse mit dem weltweit gestreuten Kursbarometer für den Gesundheitssektor weist eine deutliche Parallelität der Kursverläufe auf. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,87 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,83 kaum geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass das FondsManagerteam mit seiner auf Bottom-up-Analysen basierenden Titelauswahl kurzfristig etwas stärker vom SJB-Referenzindex abgewichen ist. Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,76, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,69 an. Damit haben sich mittelfristig 24 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 31 Prozent. Der Tracking Error des Bellevue-Fonds liegt über drei Jahre bei niedrigen 7,73 Prozent und beweist damit, dass die Healthcare-Experten von Bellevue keine hohen aktiven Risiken eingehen. Mit welchen Schwankungen hat der Investor bei diesem FondsProdukt zu rechnen?

FondsRisiko. Beta. Erhöht.

Der BB Adamant Global Healthcare weist über drei Jahre eine Volatilität von 17,58 Prozent auf, die oberhalb der Schwankungsneigung von 14,96 Prozent liegt, die der MSCI World Healthcare 10/40 EUR STRD als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Betrachtungshorizont bleibt die ungünstigere Volatilitätsstruktur des aktiv gemanagten FondsProduktes erhalten: Über ein Jahr beträgt die "Vola" des Gesundheitsfonds 23,44 Prozent gegenüber 21,14 Prozent bei der passiven Benchmark. Dass das mit rund 40 Einzelwerten entsprechend konzentriertere FondsPortfolio des Bellevue-Produktes etwas stärker schwankt als der breite Markt weltweiter Healthcare-Unternehmen, ist in diesem Zusammenhang nur natürlich; absolut betrachtet sind die Schwankungen des Portfolios aus Wachstumsunternehmen moderat. Welche Erkenntnisse zur FondsBewertung kann die Beta-Analyse liefern?

Über drei Jahre hat der Bellevue-Fonds ein leicht über Marktniveau liegendes Beta von 1,06 aufzuweisen, für ein Jahr liegt die Risikokennziffer mit einem Wert von 1,01 praktisch auf Marktniveau. In der Konsequenz ergibt sich damit ein geringfügig erhöhtes Risikoprofil für das stark spezialisierte Investmentprodukt, das sich im Sektor der globalen Healthcare-Unternehmen bewegt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre bestätigt diese Diagnose: Das Beta des Bellevue-Produktes befindet sich in 29 der untersuchten 33 Einzelzeiträume über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von maximal 1,63 an. Doch das ausgewählte FondsPortfolio kann auch geringer schwanken als der breite Markt globaler Gesundheitsunternehmen: Dies beweisen die vier Einjahresperioden, in denen das FondsBeta unter dem marktneutralen Wert von 1,00 liegt und bis 0,70 im Tief zurückgeht. Insgesamt weist der BB-Fonds mehrheitlich die höheren Wertschwankungen als die SJB-Benchmark und damit die offensivere Risikostruktur auf. Welche FondsRenditen vermag das Healthcare-Produkt zu liefern?

FondsRendite. Performance. Attraktiv.

Über drei Jahre kann der BB Adamant Global Healthcare mit einer attraktiven Wertentwicklung von +63,57 Prozent auf Eurobasis aufwarten (Stichtag 01.02.2016). Noch besser stellt sich die Performance des SJB-Vergleichsindex dar - das Kursbarometer für den globalen Gesundheitssektor hat im selben Zeitraum ein Plus von +72,72 Prozent in Euro erzielt. Ähnlich überzeugend wie die Performancewerte im Gesamtzeitraum fallen die Jahresrenditen aus: Die Zahlen entsprechen einer Rendite von +17,82 Prozent p.a. in Euro bei dem Bellevue-Fonds und einer Jahresrendite von +19,98 Prozent bei der MSCI-Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont schafft es der aktiv gemanagte Investmentfonds dann, eine Mehrrendite gegenüber der passiven Benchmark zu erzielen: Einer Wertentwicklung des Gesundheitsfonds von -1,78 Prozent für ein Jahr in Euro steht eine Rendite von -3,56 Prozent beim SJB-Referenzindex gegenüber. Welche Folgen hat dies für die Alpha-Analyse?

Der BB Adamant Global Healthcare hat über drei Jahre einen negativen Alpha-Wert von -0,21 zu verzeichnen. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl deutlich besser und liegt mit 0,19 im grünen Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich für den letzten Dreijahreszeitraum wird deutlich, dass der Bellevue-Fonds mehrheitlich Alpha-Werte im negativen Terrain aufweist: In 26 der 33 analysierten Einjahresperioden lag das Alpha unter Marktniveau und markierte ein Tief von -1,30, in sieben Zeiträumen präsentierte sich das Alpha hingegen positiv und kletterte auf Werte bis 0,42 im Hoch. Angesichts der attraktiven Dreijahresrendite und den gut kontrollierten Kursschwankungen bleibt eine überzeugende Rendite-Risiko-Struktur des Bellevue-Produktes zu konstatieren, wie sie sich auch in der positiven Information Ration des Fonds von 0,19 über zwölf Monate manifestiert.

SJB Fazit. BB Adamant Global Healthcare.

Im Gesundheitssektor kann der langfristig orientierte Investor beste Anlagechancen nutzen und sich hoch attraktive Renditepotenziale sichern. Demographische Trends begünstigen die Zunahme chronischer Krankheiten, aber auch veränderte Lebensgewohnheiten steigern ungebrochen die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten. Mit dem BB Adamant Global Healthcare, der ein weltweit gestreutes Portfolio der erfolgreichsten Gesundheitsunternehmen bietet, profitiert der Investor von allen Wachstumsmärkten dieser Branche: Von Biotech über Generika bis hin zu Medizintechnik und klassischen Pharmawerten. Eine gesunde Sache!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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