SJB FondsEcho

KBC Renta Zlotyrenta.

24.01.14 10:18 Uhr

KBC Renta Zlotyrenta. | finanzen.net

Währungschance. Vorhanden.

Besonders Zinspapiere der Emerging Markets hatten im vergangenen Jahr unter der Ankündigung der US-Notenbank zu leiden, einen allmählichen Ausstieg aus dem Quantitative-Easing-Programm vorzunehmen und den Betrag für die monatlichen Anleihenkäufe zu reduzieren. Die Erwartung langfristig wieder steigender Zinsen führte zu einem kräftigen Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen, was wiederum die Kurse der Bonds von Schwellenländern belastete. Während die Notierungen nachgaben, legten die Risikoaufschläge zu.

Größtenteils verschont von dieser Entwicklung blieben polnische Anleihen, die für einen Investor aus dem Euroraum weiter attraktive Renditen aufweisen: Während zehnjährige Staatsanleihen aus Polen derzeit eine Verzinsung von rund 4,2 Prozent bieten, warten deutsche Bundesanleihen mit weniger als halb so hohen Zinsen von 1,8 Prozent auf. Hinzu kommen Chancen durch die künftige Währungsentwicklung: Aufgrund der wirtschaftlich gesunden und politisch stabilen Lage in Polen sehen Devisenexperten weiteres Aufwärtspotenzial für den polnischen Zloty (PLN) gegenüber dem Euro.

Positiv stimmt neben der aktuell mit 0,6 Prozent äußerst niedrigen Inflationsrate in Polen auch das für 2014 erwartete Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Zugleich besitzt der polnische Leitzins, der derzeit auf einem Stand von 2,50 Prozent verharrt, einen erheblichen Vorsprung zum EU-Leitzinsniveau von 0,25 Prozent. Die polnische Notenbank bekräftigte zuletzt, den Leitzins bis mindestens Mitte 2014 unverändert belassen zu wollen. Ziel sei es, angesichts der niedrigen Teuerungsrate den konjunkturellen Aufschwung auf eine nachhaltigere Basis zu stellen.

Investoren, die von der aktuell günstigen Bewertung des Zloty sowie von dem Renditevorsprung polnischer Anleihen profitieren wollen, finden in dem KBC Renta Zlotyrenta (WKN A0HM91, ISIN LU0145229307) eine attraktive Depotbeimischung. Der KBC Renta Zlotyrenta wurde am 3. Januar 2005 aufgelegt und hat den polnischen Zloty als FondsWährung. Der von Artur Ratynski gemanagte Anleihenfonds verfügt über ein Volumen von umgerechnet 118,0 Millionen Euro. Über fünf Jahre gelang es dem KBC-Fonds, eine Rendite von +4,68 Prozent p.a. in Euro zu erzielen, in der Originalwährung Zloty fiel das Plus mit +4,88 Prozent p.a. noch höher aus. Mit welcher Strategie will FondsManager Ratynski auch zukünftig ähnlich attraktive Erträge erwirtschaften?

FondsStrategie. Staatsanleihen. Bevorzugt.

Der KBC Renta Zlotyrenta legt in Anleihen an, die auf polnische Zloty (PLN) lauten und von der öffentlichen Hand oder Gebietskörperschaften begeben werden. Der Schwerpunkt liegt auf polnischen Staatsanleihen, aktuell werden knapp zehn Prozent Unternehmensanleihen beigemischt. FondsManager Artur Ratynski erwirbt überwiegend mit "Investment Grade" geratete Anleihen, wobei polnische Staatspapiere unterschiedlichster Laufzeiten das Rückgrat seines Depots bilden. Ratynski nutzt als Benchmark den Merrill Lynch Poland Government Index und passt die durchschnittliche Laufzeit der im Fonds enthaltenen Anleihen an die erwartete Zinsentwicklung in Polen an. Aktuell werden von ihm Papiere mit einer mittleren Laufzeit bevorzugt, das Portfolio kann innerhalb bestimmter Grenzen von der Benchmark abweichen. Die modifizierte Duration der im Fonds enthaltenen Titel liegt bei 4,47 Jahren, die durchschnittliche Rendite beträgt per Ende Dezember 2013 3,91 Prozent. Wie ist das Portfolio des KBC Renta Zlotyrenta im Detail strukturiert?

FondsPortfolio. Bonität. Hochgradig.

89,71 Prozent des FondsVolumens sind in polnische Staatspapiere investiert, 7,60 Prozent des Zlotyrenta befinden sich in Unternehmensanleihen. Der Cashbestand des KBC-Fonds liegt zum Jahresende 2013 bei 2,69 Prozent. Bei den Bonitätsklassen des Fonds sind Schuldpapiere mit Investment-Grade-Rating klar in der Überzahl: 89,71 Prozent des Portfolios sind in "A" geratete Titel investiert, 0,63 Prozent der von FondsManager Ratynski erworbenen Rentenpapiere besitzen ein Rating von "AA". Polnische Anleihen ohne Rating machen 9,65 Prozent der FondsBestände aus. KBC-Anleihenexperte Ratynski schätzt das Zinsrisiko des Fonds als "mittel" ein, das Wechselkursrisiko aber als "hoch". Im Kontrast zur allgemeinen Schwäche der Währungen vieler Schwellenländer konnte der Zloty in den letzten Monaten jedoch überwiegend zulegen und besitzt bei weiterer Stabilisierung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten in Polen weiteres Aufwärtspotenzial.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den KBC Renta Zlotyrenta dem Barclays Emerging Markets Local Bond Index als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem globalen Schwellenländerindex für Anleihen in Lokalwährung liegt für die letzten zwei Jahre bei 0,62, für den letzten Einjahreszeitraum fällt sie mit 0,76 noch deutlicher aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt, was auch der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt: Über zwei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,39, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,58 an. Somit haben sich mittelfristig 61 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 42 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass KBC-FondsManager Ratynski mit seinem Anleihenportfolio zuletzt stärker von dem ausgewählten Referenzindex abgewichen ist. Der polnische Rentenfonds besitzt über zwei Jahre einen Tracking Error von 9,40 Prozent; auf Jahressicht geht die Spurabweichung auf 9,02 Prozent zurück. Welchen Wertschwankungen ist das FondsPortfolio unterworfen?

FondsRisiko. Volatilität. Moderat.

Der KBC Renta Zlotyrenta weist für zwei Jahre eine Volatilität von 10,06 Prozent auf, die noch unterhalb der 11,75 Prozent liegt, die der Barclays Emerging Markets Local Bond Index als Benchmark zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr sind die Schwankungen des polnischen Anleihenfonds gegenüber dem breiter gestreuten Schwellenländerindex geringer ausgeprägt. Hier beträgt die Volatilität des KBC-Fonds 10,15 Prozent, während der FTSE-Vergleichsindex mit 15,09 Prozent eine merklich höhere Schwankungsintensität aufweist. Damit kann das von FondsManager Ratynski zusammengestellte Rentenportfolio mit Blick auf seine Schwankungsneigung überzeugen, das FondsRisiko ist für ein Produkt aus dem Emerging-Markets-Bereich moderat. Wie schlagen sich die relativ geringen Kursschwankungen des FondsProduktes bei der Beta-Analyse nieder?

Der polnische Anleihenfonds von KBC überzeugt mit einem klar unter Marktniveau befindlichen Beta von 0,55 für zwei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsneigung von Fonds und Referenzindex vergleicht, weist über ein Jahr einen Wert von 0,56 auf. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte beweist, dass dieser deutliche Wettbewerbsvorteil des KBC-Fonds durchgängig nachweisbar ist und sich dieser stets weniger volatil als die Benchmark präsentierte: Die Risikokennziffer lag in allen 20 betrachteten Einzelzeiträumen unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von 0,47 im Tief an. Selbst im Zeitintervall mit dem höchsten Beta-Wert erreichte die Analysezahl 0,68 und lag damit um 32 Prozent unter den durchschnittlichen Wertschwankungen des Vergleichsindex. Das Risikoprofil des KBC Zlotyrenta fällt überzeugend aus; stellen sich die Renditeergebnisse ähnlich attraktiv dar?

FondsRendite. Alpha. Überzeugend.

Per 20. Januar 2014 hat der KBC Renta Zlotyrenta über zwei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +16,92 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +8,12 Prozent p.a. entspricht. Eine ausgezeichnete Performance für einen Anleihenfonds mit Fokus Schwellenländer, zumal nach den heftigen Kursbewegungen des vergangenen Jahres! Die Renditezahlen des Vergleichsindex, die im roten Bereich liegen, werden klar übertroffen: Für zwei Jahre kommt der Barclays Emerging Markets Local Bond Index auf eine Wertentwicklung von -4,99 Prozent bzw. eine jährliche Rendite von -2,52 Prozent in Euro. Damit verfügt der KBC-Fonds über einen Performancevorsprung von über zwanzig Prozentpunkten. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung bleibt das Renditeplus des Fonds erhalten: Über ein Jahr hat der am polnischen Rentenmarkt aktive Investmentfonds +1,05 Prozent in Euro an Wert zugelegt, während die Benchmark eine negative Entwicklung von -9,07 Prozent aufzuweisen hat.

Die erhebliche Mehrrendite des KBC-Fonds schlägt sich auch in dem positiven Alpha gemessen an der SJB-Benchmark nieder, das über zwei Jahre bei 0,78 liegt. Für ein Jahr präsentiert sich die Kennzahl mit 0,52 etwas niedriger, befindet sich aber gleichfalls im grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich demonstriert, dass der Zlotyrenta mit großer Regelmäßigkeit die bessere Wertentwicklung als die SJB-Benchmark erzielte. In 18 der letzten 20 betrachteten Einzelzeiträume verzeichnete der Fonds ein positives Alpha mit Werten bis 1,46 in der Spitze, lediglich in zwei Einzelperioden fiel die Kennzahl mit einem Minus von zutiefst -0,16 leicht negativ aus. Damit liefert der polnische Rentenfonds zuverlässig ein hohes Renditeplus zum globalen Anleihenmarkt der Schwellenländer. Die Information Ratio von 1,23 über zwei Jahre beweist abschließend, dass Risiko und Ertrag im Fonds in einem sehr guten Verhältnis zueinander stehen - ein Qualitätsbeweis für die Arbeit von FondsManager Ratynski!

SJB Fazit. KBC Renta Zlotyrenta.

Eine Investition in den Rentenmarkt der größten Volkswirtschaft Osteuropas ist nicht nur für euroskeptische Anlegern eine Überlegung wert. Nach fundamentalen Kriterien gilt der Zloty als günstig bewertet und besitzt langfristiges Aufwärtspotenzial. Investoren, die eine Währungsalternative zum Euro suchen und parallel dazu ihre Renditechancen steigern wollen, bietet der KBC Renta Zlotyrenta beste Voraussetzungen. Höheren Erträgen als bei Euro-Anleihen steht ein nicht in gleichem Maße gesteigertes Risiko gegenüber. Eine aussichtsreiche Depotbeimischung!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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