Invesco Pan European Structured Equity Fund.
Analyse. Quantitativ. Trotz Griechenland-Krise und Euro-Schwäche bewegt sich die europäische Wirtschaft auf einem stabilen Niveau - Einkaufsmanagerindizes und Frühindikatoren lassen eine weitere konjunkturelle Belebung erwarten.
Werte in diesem Artikel
Investoren mit einem breit aufgestellten FondsPortfolio kommen damit weiter an europäischen Aktienfonds nicht vorbei, zumal viele der innovativsten und ertragsstärksten Unternehmen ihren Sitz in Europa haben.
Europäische Firmen sind oft Marktführer in Industrie- und Entwicklungsländern und können ihre Umsatz- und Gewinnsituation stetig verbessern. Doch welche Aktien sind unter Rendite-Risiko-Aspekten die aussichtsreichsten Titel für ein gut diversifiziertes europäisches Portfolio? Hierzu hat Invesco-Marktstratege Thorsten Paarmann eine klare Meinung: "Aktien mit höherer Volatilität bieten keine höheren Erträge. Daher konzentrieren wir unsere Investitionen auf Aktien mit attraktiven Fundamentaldaten und begrenztem Risiko." Der FondsManager, der gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Fraikin den Invesco Pan European Structured Equity Fund A auss. (WKN A1CV21, ISIN LU0482499141) verwaltet, strebt danach, FondsAnlegern die vollen Renditechancen europäischer Aktien bei gleichzeitig geringerem Marktrisiko zu bieten. Möglich wird dies durch den Einsatz quantitativer Modelle, die das Invesco-Team als Teil der Anlagestrategie nutzt. Eine monatliche Portfoliooptimierung sorgt dafür, dass der Fonds stets die gewünschten Rendite- und Risikomerkmale aufweist.
Der Invesco Pan European Structured Equity Fund wurde am 06. November 2000 aufgelegt und schließt als paneuropäischer Aktienfonds auch Wertpapiere aus Großbritannien mit ein. Der Fonds besitzt ein Volumen von 6,25 Milliarden Euro und nutzt als Benchmark den MSCI Europe ND. FondsManager Paarmann berichtet weiter, dass er gemeinsam mit seinem Investmentteam die Schlüsselfaktoren erfolgreicher Aktien analysiert und so aus einem Anlageuniversum von rund 1.000 Titeln systematisch ein Portfolio aus Unternehmen erstellt, die möglichst viele dieser Erfolgsfaktoren auf sich vereinen. Genauer betrachtet werden von dem in Frankfurt basierten Invesco Quantitative Strategies Team die Gewinnrevisionen, die Relative Stärke, das Managementverhalten und die Bewertung der Unternehmen. Diese Strategie bei der Titelauswahl ist bestens aufgegangen: Über die letzten fünf Jahre konnte der Invesco-Fonds eine Wertentwicklung von +109,12 Prozent in Euro verzeichnen, während die Benchmark MSCI Europe mit einem Plus von 77,22 Prozent daherkam - ein beeindruckender Performancevorsprung von knapp 32 Prozentpunkten! Dem Analysehaus Morningstar ist diese Renditeleistung die Höchstnote von fünf Sternen im FondsRating wert - wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Bewertung. Fokussiert.
Der Invesco Pan European Structured Equity Fund strebt die Erzielung eines langfristigen Kapitalzuwachses an und investiert schwerpunktmäßig in ein diversifiziertes Aktienportfolio von Unternehmen, die ihren Sitz in einem europäischen Land haben oder ihre Geschäftstätigkeit überwiegend in europäischen Ländern ausüben. Der Fokus des Fonds liegt auf Aktien mit einem attraktiven Risiko-Rendite-Profil, die mit Hilfe eines systematischen Bottom-up-Investmentprozesses identifiziert werden. Dieser basiert auf den vier Konzepten Gewinnerwartungen, Marktsentiment, Managementqualität und Bewertung. Wie das FondsManagerteam Paarmann/Fraikin betont, kann der Ansatz zu einer aktiven, stark abweichenden Positionierung gegenüber dem MSCI Europe Index führen. Die Branchen- sowie die Länderallokation innerhalb des Fonds sind ein Ergebnis der Aktienselektion und folgen keinen Vorgaben. Das paneuropäische Investmentprodukt kombiniert einen Low Volatility Ansatz mit gezielter Einzeltitelselektion, die einen Mehrertrag zur Benchmark generiert. Das Portfolio setzt sich dabei gezielt aus den europäischen Wertpapieren zusammen, die dem quantitativen Aktienauswahlmodell zufolge das beste Risiko-Rendite-Profil aufweisen. Wie das FondsManagerteam betont, hat das Invesco-Produkt deshalb ein hohes Engagement in den am stärksten bewerteten Aktien. Dass diese im Referenzindex nicht in der Überzahl sind, verdeutlicht die folgende Zahl: Die Invesco-Strategen halten aktuell nur 23 Prozent der im MSCI Europe enthaltenen Aktien für "sehr attraktiv", 11 Prozent der Benchmarkwerte werden als "sehr unattraktiv" eingestuft. Das FondsPortfolio besteht hingegen zu 58 Prozent aus Aktien mit einem hochgradig attraktiven Bewertungsniveau. Wie ist dieses im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Großbritannien. Führend.
In der Länderallokation des Invesco Pan European Structured Equity Fund liegt Großbritannien mit 33,7 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Deutlich dahinter ist Schweden platziert, wo 12,3 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung befindet sich Deutschland mit 9,7 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Dänemark besitzen einen Portfolioanteil von 7,0 Prozent, Unternehmen aus der Schweiz sind mit 6,8 Prozent gewichtet. FondsBestände in Spanien (6,2 Prozent), den Niederlanden (4,6 Prozent) und Norwegen (4,0 Prozent) runden das Länderportfolio des Invesco-Produktes ab. Sonstige Staaten bringen es auf 10,0 Prozent innerhalb der geographischen Struktur, ein Kassenbestand von 5,6 Prozent komplettiert per Ende Juni das FondsVermögen. Wie das FondsManagerteam berichtet, wurden in dem paneuropäischen Invesco-Aktienfonds zuletzt die höchsten Allokationen in zyklischen und nichtzyklischen Konsumwerten vorgenommen. Konsequenterweise nehmen zyklische Verbrauchsgüter 18,3 Prozent des FondsVermögens ein, während Basiskonsumgüter 16,0 Prozent der FondsBestände repräsentieren. Auf Platz drei der Branchenallokation befinden sich Telekommunikationsaktien mit 10,9 Prozent, die gemessen am Vergleichsindex eine hohe Übergewichtung erfahren. Ähnlich stark vertreten im Portfolio des Europafonds sind Gesundheitstitel mit einer Gewichtung von 10,5 Prozent sowie Versorger mit 10,0 Prozent des FondsVermögens. Industrietitel repräsentieren 8,4 Prozent des FondsVolumens, während Aktien von Finanzinstituten eine Gewichtung von 8,0 Prozent erfahren. Kleinere Bestände im Sektor der Werkstoffe (4,4 Prozent) sowie Aktien aus sonstigen Bereichen (8,0 Prozent) runden die Portfoliostruktur ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse stellen wir den Invesco Pan European Structured Equity Fund dem MSCI Europe NETR als Benchmark gegenüber. Die Korrelation ist deutlich ausgeprägt: Mit 0,89 liegt sie über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für zwölf Monate fällt die Korrelationskennziffer mit 0,88 nur minimal niedriger aus. Der ausgeprägte Gleichlauf der Kursbewegungen von Fonds und SJB-Vergleichsindex wird auch durch die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt für drei Jahre bei 0,79, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,78 an. Damit haben sich mittelfristig 21 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 22 Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagerteam Paarmann/Fraikin zuletzt etwas stärker vom Vergleichsindex abgewichen ist und die Möglichkeit zu einer individuellen Länder- und Sektorengewichtung genutzt hat. Der Tracking Error von 6,45 Prozent über drei Jahre demonstriert, dass der nach quantitativen Kriterien anlegende Europafonds ein nur moderates aktives Risiko aufweist. Über ein Jahr geht die Spurabweichung auf 4,45 Prozent zurück. Welche Schwankungen verzeichnet das europäische Aktienportfolio?
FondsRisiko. Volatilität. Geringer.
Der Invesco Pan European Structured Equity Fund hat über drei Jahre eine Volatilität von 11,49 Prozent zu verzeichnen, die knapp unterhalb der 11,69 Prozent liegt, die der MSCI Europe als Vergleichsindex aufzuweisen hat. Über ein Jahr ist die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds im Vergleich zum passiven Referenzindex ebenfalls geringer ausgeprägt: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 14,56 Prozent, während die Benchmark eine mittlere Schwankungsbreite von 16,26 Prozent an den Tag legt. Die durchweg niedrigere Volatilität des Invesco-FondsProduktes beweist, dass das Investmentteam nicht zu viel verspricht, wenn es dem Anleger eine Auswahl europäischer Aktien mit vergleichsweise geringem Marktrisiko in Aussicht stellt. Das risikokontrollierte Management des Portfolios sorgt für prinzipiell niedrigere Kursschwankungen als bei der den breiten europäischen Aktienmarkt repräsentierenden MSCI-Benchmark.
Die attraktive Risikostruktur des paneuropäischen FondsProduktes wird auch an dem Beta des Fonds von 0,90 über drei Jahre offenbar. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 0,86 an und liegt damit noch deutlicher unter dem marktneutralen Wert von 1,00. Hier wartet der Invesco-Fonds mit um 14 Prozent geringeren Wertschwankungen als der ausgewählte Referenzindex auf - ein klarer Vorteil aus Investorensicht! Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über den letzten Dreijahreszeitraum bestätigt das Szenario einer weit unterdurchschnittlichen Schwankungsanfälligkeit des Investmentproduktes: Die Risikokennziffer befindet sich in 19 der letzten 30 betrachteten Einzelzeiträume unterhalb des Marktrisikofixwertes von 1,00 und erreicht dabei einen Wert von zutiefst 0,62. Dem stehen lediglich 11 Perioden mit einem Beta über Marktniveau gegenüber, in denen das FondsPortfolio einen Beta-Wert von 1,10 in der Spitze aufweist. Das Risikoprofil des nach quantitativen Anlagekriterien zusammengestellten FondsPortfolios überzeugt - können die Renditezahlen des Invesco-Produktes als weiterer Qualitätsbeweis dienen?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 11. August 2015 hat der Invesco Pan European Structured Equity Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +64,29 Prozent in Euro aufzuweisen. Eine starke Performance, die einer Rendite von +19,23 Prozent p.a. entspricht. Positiv hervorzuheben für das Invesco-Produkt ist der Renditevorsprung von über fünf Prozentpunkten gegenüber dem SJB-Vergleichsindex: Der MSCI Europe NETR legte im selben Zeitraum nur um 58,93 Prozentpunkte auf Eurobasis zu, was einem Ergebnis von +18,43 Prozent p.a. entspricht. Der Wechsel auf die Jahresbetrachtung liefert ein ähnlich erfreuliches Bild aus Sicht des aktiv gemanagten Fonds: Mit einer Wertentwicklung von +26,99 Prozent in Euro fallen die Kursgewinne des Europa-Fonds erneut höher als diejenigen des breiten europäischen Aktienmarktes aus (MSCI Europe: +24,53 Prozent). Die kurz- wie längerfristig generierte Mehrrendite macht den Invesco-Fonds zum klaren Sieger im Performancevergleich - was trägt die Alpha-Analyse zur FondsBewertung bei? Das Alpha des paneuropäischen Aktienfonds befindet sich über drei Jahre mit 0,22 im grünen Bereich, auf Jahressicht hat die Kennzahl mit 0,42 eine nochmals deutliche Steigerung aufzuweisen. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass das FondsManagerteam Paarmann/Fraikin mit großer Regelmäßigkeit ein attraktives Renditeplus zur Benchmark erwirtschaften konnte. In 26 der letzten 30 Einzelperioden gab es ein positives Alpha bis 0,76 in der Spitze zu verzeichnen, nur in vier Analysezeiträumen fand sich mit einem Alpha von zutiefst -0,10 eine Rendite knapp unter Marktniveau. Die Quintessenz der Alpha-Analyse: Der Invesco-Fonds kann fast durchweg mit einer Outperformance zum breiten europäischen Aktienmarkt aufwarten und erreicht diese mit einem attraktiven Chance-Risiko-Profil: Die im Dreijahreszeitraum erzielte Information Ration von 0,24 bestätigt, dass vom Fonds eingegangene Risiken und erzielte Erträge in einem guten Verhältnis zueinander stehen.
SJB Fazit. Invesco Pan European Structured Equity Fund.
Wer als FondsInvestor die Renditechancen europäischer Aktien auf einem vergleichsweise geringen Schwankungsniveau wahrnehmen möchte, trifft mit dem Invesco Pan European Structured Equity Fund die richtige Wahl. Mithilfe quantitativer Methoden wird eine zuverlässige Identifizierung günstig bewerteter Aktien gewährleistet und in der Folge ein weniger risikoreiches, doch überdurchschnittlich attraktives FondsPortfolio kreiert. Nicht umsonst hat Morningstar Michael Fraikin und Thorsten Paarmann als FondsManager des Jahres 2015 für europäische Aktien ausgezeichnet.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu Interessenkonflikten nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch in den von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien ist das Wertpapier nicht enthalten, sodass kein Interessenkonflikt besteht.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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