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Invesco Balanced-Risk Allocation Fund.

03.07.14 10:15 Uhr

Invesco Balanced-Risk Allocation Fund. | finanzen.net

Gleichgewicht. Wiedergefunden.

Im Gesamtjahr 2013 erzielte der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund mit +1,12 Prozent seine bislang schwächste Jahresrendite. Zuvor waren Anleger mit einer jährlichen Wertentwicklung zwischen +5,30 und +13,30 Prozent verwöhnt worden. Doch die Investoren, die dem risikogewichteten Multi-Asset-Fonds die Treue hielten, wurden bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 belohnt: Seit Jahresbeginn verzeichnet der Risk-Parity-Fonds eine Performance von +6,23 Prozent auf Eurobasis. Die Zahlen zeigen: Die Renditen, mit denen der in den Kernbereichen Rohstoffe, Renten und Aktien aktive Mischfonds aufwarten kann, sind langfristig attraktiv, zwischenzeitliche Rückschläge können gut kompensiert werden. In 2013 hatte der Invesco Balanced- Risk mit Problemen zu kämpfen, da zwei der drei Märkte, in denen er agiert, negative Vorzeichen aufzuweisen hatten: Staatsanleihen und Rohstoffe verzeichneten überwiegend Verluste. Die globalen Aktienkurse hingegen stiegen, wobei viele der großen Indizes Kursgewinne von rund 20 Prozent verzeichnen konnten. Aufgrund des Risk-Parity-Ansatzes und der damit verbundenen Diversifikation konnte der Fonds jedoch nur eingeschränkt von der Rallye der Aktienmärkte profitieren. Die Konsequenz: Mehr als die knapp positive Wertentwicklung von gut einem Prozent war nicht drin.

Trotzdem hat der Invesco-Fonds seine Anleger gut durch die turbulenten Börsenzeiten hindurchgeführt. Denn auch die große Schwankungsarmut des Multi-Asset-Fonds muss beachtet werden: Mit einer Volatilität von 7,09 Prozent seit Auflegung überzeugt der Fonds durch die Konstanz seiner Wertentwicklung und die geringen Schwankungen. Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund A EUR (WKN A1CV2R, ISIN LU0482498176) wurde am 1. September 2009 aufgelegt und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 3,28 Milliarden Euro. Als Vergleichsindex verwendet der Risk-Parity-Fonds eine Kombination aus 60% MSCI World und 40% JP Morgan Europe Government Bond. Seit Auflegung ist es FondsManager Scott E. Wolle gemeinsam mit seinem von Atlanta aus agierenden Invesco Global Asset Allocation Team gelungen, sich in der Spitzengruppe der Absolute-Return-Fonds zu etablieren. Bislang konnte eine Jahresrendite von +9,15 Prozent in Euro bzw. eine kumulierte Wertentwicklung von +51,50 Prozent verzeichnet werden. In den Zeiten einer extremen Liquiditätsschwemme und der damit zusammenhängenden gesteigerten Crashgefahr ist Wolles Strategie einer gleichgewichteten Risikoverteilung über das Gesamtportfolio aktueller denn je. Wie sieht sein diese im Detail aus?

FondsStrategie. Risiko. Ausbalanciert.

Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund hat sich die Erwirtschaftung einer attraktiven Gesamtrendite mit niedrigen bis mäßigen Korrelationen zu den traditionellen Finanzmarktindizes zum Ziel gesetzt. FondsManager Scott E. Wolle setzt die Schwerpunkte seiner Engagements in den drei Vermögensklassen Aktien, Anleihen und Rohstoffe, wobei er die Einzelpositionen nicht nach einem festen Prozentsatz, sondern nach ihrem jeweils aktuellen Risikobeitrag gewichtet. Damit erreicht der Fonds ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Rendite. Zentrales Ziel: Die unterschiedlichen Asssetklassen sollen einen möglichst gleichen Risikobeitrag zum Gesamtportfolio liefern. In Zeiten stärkerer Schwankungen eines einzelnen Vermögenswertes wird also dessen Gewichtung reduziert. Die Vorteile dieser ausgewogenen Verteilung des Portfoliorisikos: Das Risk-Parity-Modell stellt sicher, dass der Fonds in unterschiedlichsten konjunkturellen Szenarien gut abschneidet, da die Auswirkungen von Kursschwankungen oder Wertverlusten einzelner Anlageklassen auf die Gesamtrendite begrenzt sind. Im Rahmen einer taktischen Positionierung können zudem Über- und Untergewichtungen einzelner Sektoren vorgenommen werden.

Seine Engagements an den globalen Finanzmärkten setzt der Fonds vorwiegend durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten wie Futures und Swaps um. Diese werden verwendet, um zusätzliche Long-Positionen an den Anleihe-, Aktien- und Rohstoffmärkten aufzubauen. Das Gesamtrisiko des Fonds soll dem eines Mischfonds aus Aktien und Anleihen entsprechen, jedoch kann durch den Einsatz von Derivaten das Gesamtengagement bei bis zu 300 Prozent des Nettoinventarwertes liegen. Per Ende Mai beträgt die Gesamtgewichtung der drei Anlageklassen 166,16 Prozent.

FondsPortfolio. Anleihensektor. Erfolgreich.

Dem Invesco Balanced-Risk Allocation Fund kamen zuletzt die Kursgewinne im Bereich der Staatsanleihen zugute, die von den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie einer Abwärtsrevision des US-Bruttoinlandsproduktes ausgelöst wurden. Während die Anleger in "sichere Häfen" umschichteten, legten die Aktienmärkte weiter zu, berichtet FondsManager Scott E. Wolle. Die Rohstoffmärkte präsentierten sich hingegen durchwachsen: Nach ihrer jüngsten wetterbedingten Rallye gaben die Agrarrohstoffe nach, und auch die Edelmetallpreise sanken. Rohöl und Kupfer konnten steigende Notierungen verzeichnen.

Die Konsequenzen dieser Entwicklungen für das Portfolio des Invesco Balanced-Risk: Mit Zugewinnen in allen sechs gehandelten Märkten schnitten die Positionen bei Staatsanleihen am besten ab. Positiv auch das Szenario im Aktienbereich: Alle im Portfolio abgebildeten Märkte konnten erneut zulegen, zeigt sich FondsManager Wolle erfreut. Insbesondere die asiatischen Märkte erholten sich gegenüber dem Vormonat, auch die europäischen Aktienmärkte behielten ihre jüngste Aufwärtsdynamik bei. Das Rohstoffengagement des Invesco-Fonds lieferte gemischte Ergebnisse. Während Energierohstoffe und Industriemetalle einen positiven Beitrag zur Wertentwicklung der Strategie leisteten, wirkte sich die Edelmetallallokation dämpfend aus.

Per Ende Mai hat der Invesco Balanced Risk die folgende Risiko-Gewichtung seiner drei Anlageklassen aufzuweisen: Aktien besitzen einen Anteil von 37,38 Prozent am Gesamtrisiko, während Anleihen einen Risikobeitrag von 37,11 Prozent liefern. Beide Bereiche sind im Rahmen der taktischen Positionierung leicht übergewichtet. Einen weniger hohen Risikobeitrag als die neutral zu nennenden 33,33 Prozent besitzen hingegen die Engagements im Rohstoffsektor, die eine Risikogewichtung von 25,51 Prozent innerhalb des FondsPortfolios aufweisen. Durch welche absolute Gewichtung innerhalb der Vermögensallokation werden die anvisierten Risikobeiträge erreicht? Hier liegt der Anteil der Anleihen im Portfolio mit 98,65 Prozent des FondsVermögens auf dem ersten Platz. Aktien sind mit 36,97 Prozent des FondsVolumens gewichtet, während 30,54 Prozent des Portfolios im Rohstoffsektor investiert sind, um die angestrebte Risikoquote zu erreichen. Wie die Gesamtgewichtung der drei Anlageklassen von 166,16 Prozent beweist, ist das FondsVermögen durch den Einsatz von Derivaten aktuell um das 1,66-fache gehebelt.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Gering.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Invesco Balanced-Risk Allocation Fund einem kombinierten Referenzindex aus 60 Prozent Dow Jones World Index und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond gegenübergestellt. Die prozentuale Gewichtung der Aktien- und Rentenindizes bleibt damit gegenüber der vom Fonds selbst gewählten Benchmark erhalten. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine nur gering ausgeprägte Übereinstimmung beider Kursverläufe und demonstriert damit die große Eigenständigkeit der Investmentstrategie des Invesco-Fonds. Mit 0,33 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem niedrigen Niveau, für ein Jahr kann sie auf 0,74 zulegen. Der wenig ausgeprägte Gleichlauf von Fonds und SJB-Vergleichsindex findet seinen Niederschlag auch in der Kennzahl R², die für drei Jahre 0,11 beträgt und über ein Jahr auf 0,55 zulegt. Damit haben sich mittelfristig 89 Prozent der Kursbewegungen des Invesco-Fonds benchmarkunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 45 Prozent. Besonders der längerfristig sehr hohe Grad der Unabhängigkeit vom Referenzindex beweist, wie individuell und marktneutral FondsManager Wolle sein Portfolio managt. Das Ziel einer möglichst geringen Korrelation zu den etablierten Finanzmärkten wird vom Invesco-Fonds fraglos erreicht. Welche Schwankungen hat das so frei konstruierte Portfolio aufzuweisen?

FondsRisiko. Schwankungen. Moderat.

Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 6,83 Prozent auf, die sich im Einjahreszeitraum nochmals auf 5,00 Prozent ermäßigt. Eine sehr moderate Schwankungsbreite für diesen risikoadjustierten, am Aktien-, Renten- und Rohstoffmarkt aktiven Mischfonds. Zugleich liegt die Volatilität oberhalb des Schwankungsniveaus, das der kombinierte Referenzindex aus 60 Prozent Dow Jones World Index und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond zu verzeichnen hat. Das SJB-Konstrukt verfügt über eine "Vola" von 6,12 Prozent für den Dreijahreszeitraum bzw. eine Schwankungsbreite von 3,81 Prozent über zwölf Monate. Die Beta-Analyse liefert weitere Erkenntnisse über die Risikostruktur des Invesco-Fonds: Im Dreijahreszeitraum ergibt sich ein attraktives Beta von 0,37, für ein Jahr liegt die Risikokennzahl mit 1,07 leicht über Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre demonstriert, dass sich der Fonds mehrheitlich risikoärmer als die SJB-Benchmark präsentierte: In 31 der untersuchten 36 Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei positive Werte bis zutiefst 0,02 an. Lediglich in fünf Perioden stieg das Beta über die Schwelle von 1,00 und verzeichnete einen Wert von 1,16 im Hoch. Hinzu kommen neun Einzelperioden, in denen ein negatives Beta zu verzeichnen war - ein Zeichen dafür, dass sich Fonds und Index gegenläufig bewegten. Die Risikostruktur des Invesco-Produktes überzeugt; FondsManager Wolle hat die Schwankungen seines Portfolios gut unter Kontrolle, wobei er sich teils konträr zum breiten Markt positioniert. Welche Renditeergebnisse kann diese besondere Anlagestrategie erzielen?

FondsRendite. Alpha. Attraktiv.

Per 30. Juni 2014 hat der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +24,72 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +7,63 Prozent p.a. entspricht. Attraktive Performancewerte für den Risk-Parity-Fonds, was auch die Gegenüberstellung zum kombinierten Vergleichsindex verdeutlicht: Die aus 60 Prozent Dow Jones World Index und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond bestehende SJB-Benchmark kann lediglich mit einer Gesamtrendite von +20,27 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +6,34 Prozent jährlich aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr bleibt der Performancevorsprung des Invesco-Produktes erhalten: Mit einer Wertentwicklung von +10,92 Prozent wird der Vergleichsindex etwas weniger deutlich geschlagen (kombinierte Benchmark: +8,97 Prozent). Die zwischen zwei und über vier Prozent betragende Mehrrendite des aktiv gemanagten Fonds macht diesen zum klaren Sieger im Performancevergleich.

Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Multi-Asset-Fonds wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,44 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,10 etwas schwächer, liegt aber gleichfalls im positiven Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass es dem Invesco-FondsProdukt mit großer Regelmäßigkeit gelang, die SJB-Benchmark hinter sich zu lassen. In 24 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Balanced-Risk eine Outperformance zum kombinierten Vergleichsindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,30 in der Spitze. Nur in zwölf Einzelperioden lag das Alpha im negativen Bereich und rutschte bis -0,35 im Tief ab. Mit Blick auf seine Renditeleistung liegt der Invesco-Fonds damit gegenüber der Benchmark klar vorn. Die Balance von Rendite und Risiko, die sich bereits im FondsNamen ausdrückt, wird abschließend durch die positive Information Ratio von 0,16 unterstrichen.

SJB Fazit. Invesco Balanced-Risk Allocation Fund.

Die Risk-Parity-Strategie des Fonds bleibt aussichtsreich, unabhängig davon, wie sich die Einzelmärkte entwickeln. Dies ist in Zeichen einer am Aktien- wie am Anleihenmarkt nahenden größeren Korrektur ein starkes Argument für das Produkt. Mit dem risikogewichteten Dreigestirn aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen sollte der Multi-Asset-Fonds weiter langfristig eine positive Rendite erzielen und seinen Anlegern dabei helfen, auch turbulente Börsenzeiten zu überstehen. Der sehr ausgewogene Mischfonds bleibt ein Kerninvestment für das Portfolio des an Rendite und Stabilität gleichermaßen interessierten Investors!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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