Fidelity Global Demographics Fund
Weltbevölkerung. Wachsend.
Demographische Trends wie die zunehmende Alterung der Bevölkerung, größer werdende Mittelschichten und das weltweite Bevölkerungswachstum haben gegenüber den Börsentrends einen entscheidenden Vorteil: Sie verlaufen relativ stetig und sind weit besser vorhersehbar. Damit liegt es nahe, den demographischen Wandel zum zentralen Thema eines Investmentfonds zu machen. Denn jetzt laufende Demographie-Trends dürften auch die kommenden Jahre und Jahrzehnte andauern und dem Wachstum in einer Vielzahl von Branchen und Regionen positive Impulse geben. FondsManagerin Hilary Natoff, die gemeinsam mit Aneta Wynimka den Fidelity Global Demographics Fund A Acc USD (WKN A1JUFR, ISIN LU0528228074) verwaltet, sieht den Trend einer immer weiter wachsenden Weltbevölkerung ungebrochen. Besonders in den Emerging Markets sei ein schnelles Anwachsen der Einwohnerzahl zu beobachten. Umgekehrt entstehen in den Industriegesellschaften aufgrund des zunehmenden Alterungsprozesses der Bevölkerung neue Bedürfnisse, besonders im Gesundheits- und Freizeitsektor. Da demographische Trends langsam und gut prognostizierbar verlaufen, sind die Voraussetzungen gut, deren Auswirkungen auf die Konsumgewohnheiten der Menschen und damit letztlich auf die weltweiten Aktienmärkte zu analysieren und gewinnbringend zu nutzen. Das rasante Bevölkerungswachstum, gerade in den Schwellenländern, schafft rund um den Globus neue Käuferschichten. Gemeinsam mit dem zunehmenden Wohlstand beschleunigen die Demographietrends Konsumneigung und Konsumnachfrage insbesondere in Asien und Afrika. In diesen Regionen zeichnet sich in den nächsten Jahrzehnten im Rahmen der stark wachsenden Mittelschicht eine regelrechte "Konsumrevolution" ab. Die Folge: Unternehmen, die die neuen Bedürfnisse gezielt abdecken, werden künftig enorme Wachstums- und Ertragschancen haben. Genau auf diese Aktien hat sich der im März 2012 aufgelegte Fidelity Global Demographics Fund mit seiner Stockpicking-Strategie spezialisiert. Der Fonds ist eines der wenigen Anlageprodukte, mit dem Investoren gezielt auf die großen Trends in der globalen Bevölkerungsentwicklung und ihre Auswirkungen auf den Aktienmarkt setzen können. Der weltweit anlegende Demographiefonds hat den US-Dollar als Basiswährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von umgerechnet 86,4 Millionen Euro. Als Benchmark findet der MSCI AC World (N) Verwendung, das Portfolio ist über 60 Einzeltitel weltweit gestreut. Seit seiner Auflegung ist es dem Fidelity-Produkt nachhaltig gelungen, seinen Vergleichsindex zu übertreffen. Die kumulierte Performance von +54,90 Prozent auf USD-Basis liegt klar oberhalb derjenigen der Benchmark von +40,10 Prozent. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des FondsManagements im Detail aus?
FondsStrategie. Ertragswachstum. Gesucht.
Der Fidelity Global Demographics Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen auf der ganzen Welt, die aus demographischen Änderungen Vorteil ziehen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Unternehmen aus den Branchen Gesundheitswesen und Konsumgüterindustrie, die von den Auswirkungen der steigenden Lebenserwartung einer alternden Bevölkerung und dem zunehmenden Wohlstand in den aufstrebenden Märkten profitieren. Bis zu 30 Prozent des FondsVermögens können die beiden Managerinnen in den Schwellenländern anlegen. Hilary Natoff und Aneta Wynimko suchen gemeinsam nach Unternehmen, deren Wachstum und Gewinnentwicklung mittel- bis langfristig von demographischen Trends besonders positiv beeinflusst wird. Die Auswirkungen dieser Trends auf die Unternehmensgewinne würden oft unterschätzt, betonen die beiden, die bemüht sind, die größten Nutznießer demographischer Entwicklungen frühzeitig aufzuspüren. Ihre Recherche richtet sich insbesondere auf Unternehmen, die mit innovativen Produkten und Dienstleistungen neu entstehende Bedürfnisse optimal abdecken. Hohe Priorität besitzt bei ihrem Ansatz zudem die Beurteilung der Fähigkeit dieser Firmen, ihre Erträge dauerhaft und überdurchschnittlich zu steigern. Beim Portfolioaufbau gehen Natoff und Wynimko benchmarkunabhängig vor und setzen den für Fidelity typischen Bottom-up-Ansatz um: Investiert wird auf Basis der individuellen Vorzüge der Unternehmen ohne Berücksichtigung ihrer Indexgewichtung und ohne vorgegebene Länder- oder Sektorenallokation. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. USA. Führend.
Bei der Länderallokation des Fonds liegen die USA weit vorn: 43,10 Prozent des gesamten FondsVermögens sind hier investiert. Auf dem zweiten Platz der Länderaufteilung liegt die Schweiz mit 6,50 Prozent Anteil am FondsVolumen, es folgen Indien mit 6,30 Prozent sowie Deutschland mit 5,60 Prozent der FondsBestände. Aktien aus Frankreich besitzen einen Portfolioanteil von 5,30 Prozent, Dividendentitel aus Dänemark sind mit 4,70 Prozent gewichtet. FondsBestände in Australien (4,50 Prozent) und Großbritannien (3,70 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des global diversifizierten Anlageproduktes. Abgerundet wird die geographische Struktur durch zwei Asien-Engagements: Während in Hongkong 3,50 Prozent des FondsVermögens investiert sind, kommen aus Japan Wertpapierbestände in Höhe von 2,50 Prozent.
In der Branchenallokation des Fidelity-Fonds befinden sich Gesundheitswerte mit 42,30 Prozent Anteil in der führenden Position. Gemäß der Fokussierung des Fonds auf den zunehmenden Binnenkonsum, nehmen der Sektor der Grundbedarfsgüter (18,70 Prozent) sowie zyklische Konsumtitel (15,90 Prozent) ebenfalls große Teile des Portfolios ein. Auf dem vierten Platz sind Finanztitel zu finden, die 9,20 Prozent des FondsVolumens ausmachen. Einzelne Bestände im Grundstoffsektor (4,70 Prozent), in der Technologiebranche (4,20 Prozent) sowie im Telekommunikationsbereich (2,0 Prozent) komplettieren die Portfoliozusammensetzung. Schlusslicht der Sektorenallokation sind Industrietitel, die auf eine Gewichtung von lediglich 0,8 Prozent kommen. Unter den Top 10 sind Titel aus dem Gesundheitssektor führend: Neben den Abbott Laboratories sowie dem Schweizer Pharmakonzern Novartis liegt auch die Aktie des deutschen Dialyseanbieters Fresenius Medical Care bei den Einzelwerten ganz vorn.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Global Demographics Fund dem MSCI World EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten internationalen Aktienindex zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,88 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,84 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,77, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,71 an. Damit haben sich mittelfristig 23 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 29 Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagerinnenduo Natoff/Wynimko zuletzt eine stärker individuelle Länder- und Sektorengewichtung verfolgte. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds liegt für drei Jahre bei geringen 3,98 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 4,08 Prozent zu. Auf welche Schwankungen muss sich der FondsAnleger einstellen?
FondsRisiko. Beta. Erhöht.
Der Fidelity Global Demographics Fund hat für den letzten Dreijahreszeitraum mit 9,22 Prozent eine leicht erhöhte Schwankungsbreite im Vergleich zum Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 7,70 Prozent bringt. Über ein Jahr weitet sich die Differenz zwischen aktiv gemanagtem Aktienfonds und passiver Benchmark noch einmal aus: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 10,03 Prozent und liegt damit rund zwei Prozentpunkte oberhalb der Schwankungsbreite des MSCI World EUR NETR als Vergleichsindex, der eine Volatilität von 8,05 Prozent an den Tag legt. Absolut betrachtet sind die Schwankungen des Fidelity-Produktes mit seinem an Demographie-Trends orientierten Anlagestil als moderat zu bezeichnen, im Vergleich zum breiten internationalen Aktienmarkt fallen sie dennoch etwas stärker aus. Was sind die Konsequenzen hieraus für die Beta-Analyse?
Den leicht erhöhten Volatilitätszahlen zufolge befindet sich das Beta des Fidelity-Fonds über Marktniveau und erreicht über drei Jahre einen Wert von 1,08. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 1,15 und zeigt damit, dass der weltweit investierende Aktienfonds auch kurzfristig stärkeren Wertschwankungen als der breite Markt ausgesetzt war. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte hellt das Szenario aus FondsPerspektive auf und belegt, dass das Fidelity-Produkt regelmäßig unter Marktniveau liegende Beta-Werte generieren konnte: Die Risikokennziffer lag in neun der letzten 26 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,83 an. Dem stehen 17 Zeitintervalle mit einer höheren Schwankungssensitivität gegenüber, die mit einem Beta von 1,17 in der Spitze aufwarten. Letztlich kommt die Beta-Analyse zu dem Ergebnis, dass sich die Demographie-Aktien im FondsPortfolio gemessen an internationalen Standardtiteln etwas volatiler präsentieren und somit das ungünstigere Risikoprofil aufweisen. Kann dies durch die erzielten Renditen kompensiert werden?
FondsRendite. Performance. Attraktiv.
Per 1. Juni 2015 hat der Fidelity Global Demographics Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +91,12 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +24,10 Prozent p.a. entspricht. Eine überzeugende Performance, die zudem die Wertentwicklung des MSCI World EUR NETR als Vergleichsindex übertrifft: Die SJB-Benchmark wartet über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von +87,84 Prozent auf Eurobasis auf, die einem Ergebnis von +23,38 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung kann der Fidelity-Fonds seinen Renditevorsprung zum gewählten Referenzindex weiter ausbauen: Mit einer Jahresrendite von +40,23 Prozent fällt die Performance des globalen Investmentproduktes über sechs Prozentpunkte besser als die des MSCI-Vergleichsindex von +33,67 Prozent aus. In beiden untersuchten Zeiträumen konnten die FondsManagerinnen Natoff und Wynimko mit ihrer Stockpicking-Strategie damit eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt erzielen. Wie schlägt sich dies in den Alpha-Werten des Demographie-Fonds nieder?
Das Alpha des aktiv gemanagten FondsProduktes liegt über drei Jahre bei -0,08 und befindet sich damit knapp im negativen Bereich. Erfreulicher präsentiert sich die Rendite-Kennzahl auf Jahressicht mit 0,06, wo sie erneut in positives Terrain vordringt. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der auf Demographietrends setzende internationale Aktienfonds nicht immer erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 11 der untersuchten 26 Perioden gab es ein positives Alpha bis 0,71 in der Spitze zu verzeichnen, 15 Perioden warten mit negativen Alpha-Werten bis zutiefst -0,40 auf. Auffällig dabei: Die Intervalle mit einem positiven Alpha liegen fast ausschließlich in der jüngeren Vergangenheit, wo sich die Anlagestrategie des Fidelity-Fonds als besonders erfolgreich erwies. Die Aussichten für die weitere Kursentwicklung sind damit positiv, was auch durch die sich stark verbessernde Information Ratio bekräftigt wird: Von 0,15 im Dreijahreszeitraum legt die Kennzahl, die FondsRisiko und -Rendite ins Verhältnis zueinander setzt, auf 1,19 in der letzten Einjahresperiode zu.
SJB Fazit. Fidelity Global Demographics Fund.
Der schnelle Bevölkerungszuwachs, der hauptsächlich in den Schwellenländern stattfindet, begünstigt das Anwachsen einer so kaufkräftigen wie konsumfreudigen Mittelschicht. Doch auch weitere demographische Trends wirken sich auf die globalen Aktienmärkte aus: In den Industrieländern sorgt die zunehmende Überalterung der Gesellschaft für eine steigende Nachfrage nach Medikamenten und Gesundheitsdienstleistungen. Die Beispiele zeigen: Die globale Demographieentwicklung ist zu einem der wichtigsten Treiber der Weltwirtschaft geworden. Der Fidelity Global Demographics Fund ermöglicht es Anlegern, sich an den langfristig aussichtsreichsten Unternehmen aus diesem Bereich zu beteiligen.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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