SJB FondsEcho

Falcon Gold Equity Fund.

22.11.13 10:23 Uhr

Falcon Gold Equity Fund. | finanzen.net

Bewertung. Günstig.

Die Aktien von Rohstoffproduzenten und Minenunternehmen sind derzeit so günstig bewertet wie selten zuvor. Zugleich werden die Aussichten für den Goldpreis von Analysten wieder positiver eingestuft. Einer aktuellen Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge, ist der Anteil der Gold-Bullen unter den Ökonomen auf das höchste Niveau seit Anfang Oktober geklettert. Von fundamentaler Seite erfährt der Goldpreis eine Stützung durch die jüngsten Aussagen der designierten Fed-Präsidentin Janet Yellen. Diese hatte signalisiert, dass die US-Notenbank mit ihrer lockeren Geldpolitik noch eine ganze Weile fortfahren wird. Doch nicht nur die auf Niedrigstniveau verbleibenden Zinsen machen Gold als Anlageobjekt attraktiv, auch die Charttechnik des Goldpreises sieht konstruktiv aus. Die Notierungen sind im Umfeld der Kursmarke von 1.250 US-Dollar auf Unterstützung getroffen und konnten sich wieder etwas erholen. Trotzdem ist der Goldpreis seit Jahresbeginn um rund 25 Prozent gefallen.

Eine attraktive Ausgangssituation für antizyklische Investoren, die nach langfristig aussichtsreichen Einstiegskursen in Goldminenfonds suchen. Hier verdient der Falcon Gold Equity Fund A USD (WKN 972376, ISIN CH0002783535) besondere Beachtung, der am 19. Juni 1992 aufgelegt wurde und seitdem alle Höhen und Tiefen des Marktes durchlaufen hat. FondsManager John Hathaway ist ein ausgewiesener Kenner von Goldminenaktien und wurde für seine Arbeit gleich mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er zuletzt drei goldene Sauren-Medaillen für überragendes FondsManagement in der Kategorie Goldminenwerte und wurde von Citywire für seine 3-jährige risikoadjustierte Performance zwischen Ende Februar 2010 und 2013 mit dem Rating A belohnt. Hathaway legt in seinem Fonds den Schwerpunkt auf Goldminenaktien weltweit, investiert aber auch in Unternehmen, die als Produzenten von anderen Edelmetallen sowie Edelsteinen aktiv sind. Als Vergleichsindex dient der Philadelphia Gold & Silver Index in US-Dollar, wobei der Fonds aktives Portfoliomanagement betreibt und nicht an die Gewichtung der Benchmark gebunden ist. Der Falcon Gold Equity Fund verfügt aktuell über ein FondsVolumen von umgerechnet 110,6 Millionen Euro. Seit Jahresbeginn hat der Fonds eine Wertentwicklung von -45,50 Prozent in Euro zu verzeichnen und damit die Abwärtsbewegung der Goldminenaktien zum größten Teil nachvollzogen. Über fünf Jahre gelingt dem Falcon-Fonds hingegen eine attraktive Gesamtrendite von +68,61 Prozent in US-Dollar, die das Ergebnis der Benchmark von +17,28 Prozent klar in den Schatten stellt. Wie stellt sich die Anlagestrategie im Detail dar?

FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.

Der Falcon Gold Equity Fund hat sich ein angemessenes Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien von Unternehmen weltweit, die vorwiegend in der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Gold tätig sind. Bis zu einem Viertel des FondsVermögens kann FondsManager Hathaway in Gesellschaften anlegen, die als Produzent, Vermarkter oder Weiterverarbeiter anderer Edelmetalle, Buntmetalle oder Edelsteine agieren. Hathaway wählt die Titel in seinem mit 42 Einzelwerten recht konzentrierten Portfolio auf Basis einer gründlichen Fundamentalanalyse aus. Nach Gesprächen mit dem Management der Firmen sowie einer Einschätzung der vorhandenen Vermögenswerte wird eine exakte Bewertung der Unternehmen erarbeitet, die Grundlage der aktiven Einzeltitelauswahl ist. An die Branchen- und Ländergewichtung des Vergleichsindex ist der Gold- und Rohstoffexperte dabei nicht gebunden. Im Rahmen des Stockpicking-Prozesses werden Goldminenaktien von Hathaway am stärksten berücksichtigt, Silberproduzenten und im Diamantbergbau tätige Unternehmen dienen als Beimischung. Wie ist das FondsPortfolio des Falcon-Produktes im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. Kanada. Führend.

Bei der Länderallokation des Falcon Gold Equity Fund liegt Kanada mit großem Abstand vorn. 73,12 Prozent des FondsVolumens sind hier investiert, wo viele der größten Gold- und Silberförderer ihren Hauptsitz haben. 9,01 Prozent des FondsPortfolios sind in den USA angelegt, womit der geographische Fokus des Falcon-Fonds klar auf Nordamerika liegt. 4,89 Prozent der Titel, in die der Goldaktien-Fonds investiert, sind in Großbritannien beheimatet. Recht gering fällt die Gewichtung australischer Aktien mit 1,23 Prozent aus. Weitere Bestände, die über den Status einer Beimischung nicht hinauskommen, hält der Fonds in Mexiko (0,95 Prozent) sowie Südafrika (0,85 Prozent). Eine 0,5-prozentige Beteiligung an Firmen mit Sitz in Peru rundet das FondsPortfolio ab. Welche Einzelaktien favorisiert FondsManager Hathaway in den Top 10 seines Fonds? Größte Einzelposition im Falcon Gold Equity Fund ist die kanadische Osisko Mining Corporation mit 6,65 Prozent Portfolioanteil. Auf Platz zwei liegt das kanadische Bergbauunternehmen Goldcorp mit 5,74 Prozent, der dritte Platz geht an die kanadische Silver Wheaton Corp (5,28 Prozent), ihres Zeichens einziger Silberproduzent unter den Top 10 des Fonds. Viertstärkste Kraft im Portfolio ist der Goldproduzent New Gold Inc. mit 5,25 Prozent des Bestandes, ebenfalls in Kanada beheimatet. Das vorwiegend im afrikanischen Mali aktive britische Unternehmen Randgold Resources sowie die zuletzt mit kräftigen Kursgewinnen aufwartende Tahoe Resources runden die zehn größten Einzelpositionen des Falcon-Fonds ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Falcon Gold Equity Fund dem FTSE Gold Mines Index als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem global breit gestreuten Vergleichsindex aus Goldproduzenten fällt deutlich aus. Über drei Jahre liegt sie bei 0,88, auf ein Jahr gesehen geht sie leicht auf 0,83 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt, was zu aussagekräftigen Alpha- und Beta-Werten führt. Der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt den hohen Gleichlauf des Falcon-Goldaktienfonds mit dem FTSE-Referenzindex: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,78, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,69 an. Damit haben sich mittelfristig 22 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 31 Prozent. Ein Beleg dafür, dass FondsManager Hathaway mit seinem aktiven Portfoliomanagement zuletzt stärker von der Benchmark abgewichen ist. Die Analyse des Tracking Error stützt dieses Ergebnis: Über drei Jahre liegt die Spurabweichung bei 14,90, auf Jahressicht bei 17,20 Prozent. Wie fallen die Volatilitätswerte des Fonds aus?

FondsRisiko. Volatilität. Gesteigert.

Der Falcon Gold Equity Fund weist über drei Jahre eine Volatilität von 34,46 Prozent auf, die leicht oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 31,34 Prozent liegt, die der FTSE Gold Mines Index zu verzeichnen hat. Für ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar: Mit 37,53 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Falcon-Produktes etwas höher als die des FTSE Gold Mines Index aus, der mit einer Volatilität von 35,71 Prozent aufwartet. Damit schwankt der aktiv gemanagte Goldminenaktienfonds generell etwas stärker als die gewählte Benchmark. Wie fällt die weitere Diagnose zur Risikostruktur des Fonds bei Betrachtung der Beta-Werte aus?

Das Beta des Falcon-Fonds befindet sich mittelfristig exakt auf Marktniveau: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 1,00 und kündet somit davon, dass der Fonds die Kursschwankungen des Marktes eins zu eins nachvollzieht. Über ein Jahr liegt das Beta leicht unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,95 an. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass der Fonds mehrheitlich mit moderat erhöhten Wertschwankungen gemessen am SJB-Vergleichsindex aufwartet. In 26 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert von über 1,00 erreicht, die Schwankungsbreite der Beta-Werte liegt dabei zwischen 1,02 und 1,60. Lediglich in zehn Zeitspannen verzeichnet der Falcon Gold unterdurchschnittliche Ertragsschwankungen und ein Fonds-Beta von 0,92 im Tief. Damit stellt sich das Risikoprofil des Goldaktienfonds leicht ungünstiger als dasjenige des FTSE-Referenzindex dar. Wird dies durch bessere Renditeergebnisse kompensiert?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Erfreulicherweise ja, denn per 18. November 2013 hat der Falcon Gold Equity Fund A USD über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -57,93 Prozent in Euro aufzuweisen. Der FTSE Gold Mines Index muss im selben Zeitraum einen noch höheren Kursabschlag von -60,17 Prozent hinnehmen. Beide Performancezahlen verdeutlichen das ganz erhebliche antizyklische Aufholpotenzial von Goldminenaktien, das auf dem aktuellen Kursniveau vorherrscht. Betrachtet man die Jahresrenditen, liegt gleichsam der Goldminenaktien-Fonds vorn: Einem Minus von -25,05 Prozent p.a. auf Seiten des Falcon-Produktes steht eine Rendite von -26,41 Prozent p.a. beim Vergleichsindex gegenüber. Auch kurzfristig gelingt es FondsManager John Hathaway mit seinem aktiv gemanagten Portfolio, einen Renditevorsprung zum FTSE-Goldminenindex zu erwirtschaften: Im letzten Einjahreszeitraum hat der Falcon Gold eine Wertentwicklung von -48,25 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen, während der FTSE Gold Mines Index noch stärker um -49,97 Prozent nachgab. Die kurz- wie mittelfristig vorhandene Mehrrendite macht den Falcon-Fonds zum Gesamtsieger im Performancevergleich, auch wenn sich die absoluten Renditezahlen wenig attraktiv präsentieren. Einen überzeugenden Qualitätsbeweis für den Falcon-Fonds liefern die erreichten Alpha-Werte. Über drei Jahre liegt das Alpha mit 0,22 klar im grünen Bereich, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 0,08 gleichfalls positiv aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte demonstriert, dass der Goldaktienfonds seinen Renditevorsprung in der großen Mehrheit der Zeitspannen erreichen konnte. In 25 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wurde ein positives Alpha bis 1,15 in der Spitze generiert, lediglich in 11 Einzelperioden war eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung zu konstatieren. Hier bewegen sich die Alpha Werte zwischen -0,10 und -0,50 im Tief. Die wesentlich häufigeren und zudem stärker ausgeprägten Perioden der Outperformance legen Zeugnis von einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil des Falcon-Fonds ab. Die Information Ratio bestätigt, dass eingegangene Risiken und generierte Erträge in einem guten Verhältnis stehen: Die Kennziffer präsentiert sich mit Werten von 0,12 über drei Jahre und 0,20 für zwölf Monate durchweg positiv.

SJB Fazit. Falcon Gold Equity Fund.

Wer jetzt in den Falcon Gold Equity Fund investiert, betreibt antizyklisches Anlagemanagement in Reinform: Die Aktien von Goldminenbetreibern und Rohstoffproduzenten sind derzeit so günstig wie seit vielen Jahren nicht mehr, zugleich erhöht die anhaltende Niedrigzinspolitik der US-Notenbank die Attraktivität von Gold. Ein weiterer Pluspunkt: Die niedrige Korrelation von Rohstoffaktien zu den unmittelbar vor ihren Rekordhochs stehenden großen Aktienmärkten sorgt für eine willkommene Diversifizierung im FondsDepot!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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