FT UnternehmerWerte
Inhabergeführte Unternehmen besitzen oftmals eine Reihe von Tugenden, die sie von anderen Firmen aus dem Anlageuniversum europäischer Aktien positiv abhebt.
Dies sind insbesondere ein niedriger Verschuldungsgrad, eine solide Eigenkapitalquote, Innovationskraft und der Mut zu konsequenten Entscheidungen.
Aus diesem Grunde lag es für die FondsGesellschaft Frankfurt Trust (FT) nahe, einen europäischen Aktienfonds aufzulegen, der ganz auf das Prinzip "unternehmerischer Tugenden" fokussiert ist. Der FT UnternehmerWerte (WKN A0KFFW, ISIN DE000A0KFFW9) investiert europaweit ausschließlich in Unternehmen, in denen die Eigentümer selbst engagiert sind bzw. entscheidenden Einfluss in Vorstand oder Aufsichtsrat haben. FondsManager Friedrich Diel legt den Schwerpunkt auf kleine und mittlere Unternehmenswerte, die im Rahmen einer Stockpicking-Strategie professionell ausgewählt werden. Durch die europaweite Streuung und einen soliden Branchenmix ist das FondsPortfolio inhabergeführter Unternehmen entsprechend breit diversifiziert. Marktexperte Diel agiert angesichts des aktuell hohen Bewertungsniveaus der europäischen Börsen vorsichtig und hat eine Kasseposition von 17 Prozent des FondsVermögens aufgebaut, die zum einen als Sicherheitspuffer, zum anderen für gezielte Nachkäufe auf einem ermäßigten Kursniveau dienen soll. Prinzipiell ist der FondsManager überzeugt, dass gerade in einem wirtschaftlich schwieriger werdenden Umfeld die Stärken unternehmergeführter Gesellschaften verstärkt zum Tragen kommen sollten. Der FT UnternehmerWerte wurde am 15. Dezember 2006 aufgelegt, hat den Euro als FondsWährung und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 52,92 Millionen Euro. Als Vergleichsindex wird der STOXX Europe 600 verwendet, den der Fonds seit Markteintritt klar hinter sich lassen konnte. Einer Rendite von +3,2 Prozent p.a. auf Eurobasis steht eine jährliche Wertentwicklung der Benchmark von lediglich +2,0 Prozent gegenüber. Auch im letzten Fünfjahreszeitraum ging die Strategie voll auf, vorzugsweise auf die Qualität inhabergeführter Unternehmen zu setzen: Mit einer Performance von +83,9 Prozent in Euro wurde vom Fonds eine Mehrrendite von elf Prozentpunkten gegenüber dem breit gestreuten europäischen Referenzindex erreicht, der sich mit einem Plus von +72,9 Prozent begnügen musste. Was sind die Eckpunkte der Aktienauswahl von FondsManager Diel?
FondsStrategie. Tugenden. Unternehmerische.
Der FT UnternehmerWerte legt europaweit in Aktien von Gesellschaften an, in denen die Eigentümer selbst das Unternehmen leiten bzw. die Unternehmensführung maßgeblich beeinflussen. Hierzu sollen sie mindestens 25 Prozent des Stammkapitals halten - eine Anforderung, die durch ein quantitatives Screeningverfahren sichergestellt wird und zugleich für die ausreichende Liquidität der Aktien sorgt. FondsManager Diel legt bei der Titelselektion den Schwerpunkt auf Small und Mid Caps, wobei die gezielte Einzeltitelauswahl besonderes Augenmerk findet. Für Diel zählen eine defensive Finanzierungspolitik, eine gute Eigenkapitalquote, solide Geschäftsmodelle und die Konzentration auf Kernkompetenzen zu den typischen "Unternehmerwerten". Bei der Selektion der Einzelaktien sind für Diel, zugleich Leiter des Bereichs "Aktienfondsmanagement traditionell" bei Frankfurt Trust, die Risikovermeidung sowie ein hoher Qualitätsanspruch zentral. Neu ins Portfolio aufgenommen hat der FondsManager den Aufzugs- und Kran-Spezialisten Kone, der mit soliden Wachstumszahlen überzeugt, sowie den defensiven, aber margenstarken Markenbrillen-Hersteller Luxottica aus Italien. Eine weitere aussichtsreiche Neuerwerbung stellen die Aktien des norwegischen Weltmarktführers für Lachszucht Marine Harvest dar, die eine Dividendenrendite von über sechs Prozent aufweisen. Aus dem FondsPortfolio entfernt wurden hingegen der Bekleidungshersteller Tom Tailor sowie das britische Vergleichsportal MoneySupermarket, da in beiden Fällen der Anteil der Unternehmerfamilie am Stammkapital unter die Sperrminoriät von 25 Prozent gerutscht ist.
FondsPortfolio. Deutschland. Führend.
In der Länderallokation des FT UnternehmerWerte liegt Deutschland mit 26,5 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Deutlich dahinter ist Großbritannien platziert, wo 13,5 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung liegt die Schweiz mit 11,4 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Frankreich besitzen einen Portfolioanteil von 11,1 Prozent, inhabergeführte Unternehmen aus Norwegen sind mit 8,8 Prozent gewichtet. FondsBestände in Italien (8,6 Prozent) und Österreich (3,6 Prozent) runden das Länderportfolio des FT-Produktes ab. Als weitere Beimischungen sind Unternehmerwerte aus Spanien (3,4 Prozent) sowie Dänemark (3,3 Prozent) vertreten. Wertpapiere diverser europäischer Staaten machen die restlichen 9,9 Prozent des FondsVermögens aus. Insgesamt ein breit gestreutes europäisches Länderportfolio, dessen geographische Zusammensetzung für Stabilität sorgt.
Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Friedrich Diel vor? In der Branchenallokation des FT-Fonds liegen Konsumgüter mit 25,0 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Der Dienstleistungssektor bringt es auf 21,5 Prozent, Industrietitel sind mit 20,9 Prozent im Portfolio vertreten. Durchschnittlich stark ist die Gewichtung des Unternehmerwerte-Fonds im Finanzsektor (10,5 Prozent) sowie bei Gesundheitstiteln (10,1 Prozent). Das Branchenengagement im Technologiesektor liegt bei 4,7 Prozent, Energietitel stellen 4,4 Prozent des FondsVermögens dar. Kleinere Bestände im Bereich der Rohstoffaktien (3,0 Prozent) komplettieren die Sektorenverteilung des Fonds, der Versorger- und Telekommunikationstitel, die in der Benchmark STOXX Europe 600 enthalten sind, derzeit nicht im Portfolio hält.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den FT UnternehmerWerte dem FTSE Europe als Vergleichsindex gegenübergestellt, einem breit gestreuten europäischen Aktienindex. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung der Kursverläufe von Fonds und Benchmark. Mit 0,84 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,67 etwas geringer aus. Insgesamt verläuft die Kursentwicklung von FT-Fonds und SJB-Referenzindex weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,71, über ein Jahr geht sie auf 0,45 zurück. Damit haben sich mittelfristig 29 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 55 Prozent. In den letzten zwölf Monaten hat FondsManager Diel die Benchmarkunabhängigkeit seiner Portfoliozusammenstellung tendenziell erhöht, wie die Zahlen zeigen. Der Tracking Error des FT-Aktienfonds fällt mit 8,41 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat aus, womit das vom FondsManagement eingegangene aktive Risiko gut kontrolliert wird. Wie ist es um die Schwankungsneigung des Fonds bestellt?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der FT UnternehmerWerte weist für drei Jahre eine Volatilität von 13,90 Prozent auf, die klar unterhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der FTSE Europe Index mit 16,95 Prozent im gleichen Zeitraum zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr schwankt der auf inhabergeführte Unternehmen spezialisierte Aktienfonds merklich geringer als die von der SJB gewählte Benchmark. Hier beträgt die "Vola" des FT-Fonds 5,23 Prozent, wohingegen der FTSE-Referenzindex eine Schwankungsbreite von 7,49 Prozent aufweist. Die durchweg niedrigere Volatilität des aktiv gemanagten Aktienfonds gegenüber dem breiten europäischen Aktienmarkt stellt sich als klarer Vorteil für das FT-Produkt dar. Umso erfreulicher aus Anlegersicht, dass FondsManager Diel diese geringeren Wertschwankungen trotz seiner Fokussierung auf Small- und Mid-Cap-Titel erreicht. Die moderate Schwankungsintensität des FT-Produktes manifestiert sich auch in dem attraktiven Beta von 0,71 über den letzten Dreijahreszeitraum. Über ein Jahr geht die Risikokennzahl noch weiter auf 0,51 zurück. Damit liegen die durchschnittlichen Kursschwankungen des Fonds zwischen 29 und 45 Prozent unterhalb derjenigen des Vergleichsindex - ein großes Plus mit Blick auf die Risikostruktur. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte festigt das positive Szenario nochmals, das für den Unternehmerwerte-Fonds von Frankfurt Trust besteht: In 35 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume präsentierte sich das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 0,42 im Tief an. Lediglich in einer einzigen Einjahresperiode (September 2011) verzeichnete das FondsPortfolio höhere Wertschwankungen und generierte ein Beta von 1,03. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Das Risikoprofil des FT-Fonds ist attraktiv; das von Marktexperte Diel zusammengestellte Portfolio weist weit unterdurchschnittliche Schwankungsraten auf und überzeugt durch die Stabilität seiner Kursentwicklung. Welche Renditeergebnisse können so erzielt werden?
FondsRendite. Performance. Überzeugend.
Per 25. August 2014 hat der FT UnternehmerWerte über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +56,28 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +16,03 Prozent p.a. entspricht. Nicht nur die absoluten Performancezahlen fallen überzeugend aus - zugleich gelingt es dem Fonds, den ausgewählten SJB-Referenzindex deutlich zu schlagen: Der FTSE Europe Index wartet mit einer Gesamtrendite von +47,70 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +13,87 Prozent jährlich auf. Während längerfristig der hohe Renditevorsprung von über acht Prozentpunkten hervorzuheben ist, muss der Fonds beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr seiner Benchmark den Vortritt lassen: Mit einer Wertentwicklung von +15,25 Prozent schneidet der breite europäische Aktienmarkt hier besser als das FT-Produkt ab (FT UnternehmerWerte: +5,56 Prozent). Da die längerfristig erzielte Mehrrendite die größere Relevanz besitzt, ist der Fonds für inhabergeführte Unternehmen der Gesamtsieger im Performancewettstreit. Was trägt die Alpha-Analyse zur Bewertung der Managementleistung bei?
Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Fonds im Vergleich zum europäischen Referenzindex zeigt sich an dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 0,47 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Renditekennzahl mit -0,16 hingegen ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass es dem FT-Fonds in der großen Mehrheit der Fälle gelang, die SJB-Benchmark zu schlagen. In 34 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der FT UnternehmerWerte eine Outperformance zum Referenzindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,69 in der Spitze. Nur in zwei Einzelperioden wurde ein negatives Alpha generiert, das zudem mit einem Wert von -0,16 im Tief sehr moderat ausfällt. Im Endeffekt kann der FT-Fonds mit einem überzeugenden Rendite-Risiko-Profil aufwarten: Die positive Information Ratio (IR) von 0,23 über drei Jahre zeigt, dass der regelmäßige Performancevorsprung trotz vergleichsweise geringer Risikoneigung erzielt wurde.
SJB Fazit. FT UnternehmerWerte.
Das gezielte Engagement in inhabergeführte Unternehmen bietet ausgezeichnete Chancen, wie besonders das langfristige Renditeplus des FT UnternehmerWerte zum europäischen Aktienmarkt demonstriert. Für stabilitätsorientierte Investoren ist zudem die weit unterdurchschnittliche Schwankungsneigung des FondsPortfolios interessant. Wer wie FondsManager Diel gering verschuldete, solide durchfinanzierte und trotzdem innovationsfreudige Unternehmen bevorzugt, kann dem nächsten Kursrücksetzer an den Börsen gelassen entgegensehen.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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