Craton Capital Precious Metal Fund B.
Goldmarkt. Verzerrt.
Obwohl der Goldpreis zur Schwäche neigt und sich aktuell im Bereich seiner Vorjahrestiefs bewegt, sind mehrere GOFO-Raten (Gold Forward Offered Rate) ins Negative abgerutscht. Eine fast schon absurd zu nennende Konstellation am Goldmarkt, die auf starke Verwerfungen und Widersprüche hindeutet. Vor allem aber sind die negativen GOFO-Raten ein klares Zeichen dafür, dass eine enorme Knappheit bei den physischen Goldbeständen besteht und deshalb mit anziehenden Notierungen bei Gold zu rechnen ist. Der Goldmarkt ist aus den Fugen geraten, denn trotz rückläufiger Notierungen an der Edelmetallbörse müssen Goldleiher immer höhere Kosten akzeptieren, um sich kurzfristig mit Gold einzudecken. Je weiter die GOFO-Raten ins Negative absinken, desto teurer wird es, sich physisches Gold zu besorgen - ein treffliches Signal für eine bald startende neue Goldpreis-Rally. Denn offensichtlich haben Geschäftsbanken, Investmentgesellschaften und große Händler Probleme, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen oder spekulative Shortpositionen bei Gold einzudecken. Ansonsten würden sie keine "Strafzahlungen" für die Goldleihe akzeptieren, wie sie durch negative GOFO-Raten entstehen. FondsManager Markus Bachmann, der den Craton Capital Precious Metal Fund B (WKN A0F412, ISIN LI0021279844) betreut, sieht gleichfalls erste Auslieferungsengpässe bei physischem Gold. In diesem Zusammenhang verweist er auf einige interessante Details: Der Monat Oktober sah Abflüsse von rund 35 Tonnen aus Gold-ETFs, während die Tresore der Comex Auslieferungen von rund 22 Tonnen verzeichneten. Zugleich ist der Bestand im JPM-Tresor mit rund 18,5 verbliebenen Tonnen an Gold fast auf den Tiefststand von August 2013 gesunken. Während die Bestände an Gold also schrumpfen, hat sich die physische Nachfrage nach dem Edelmetall auf hohem Niveau stabilisiert. So liegt die Nachfrage in China 2014 noch über den Analystenerwartungen und dürfte für die Volksrepublik rund 2.000 Tonnen betragen. Bachmann resümiert: Während der "Papiermarkt" mit zum Teil massiven Verkäufen den Goldpreis nach unten getrieben hat, ist die physische Nachfrage nach dem Edelmetall unverändert hoch. Das derzeitige Goldpreisniveau sei deshalb "verzerrt", womit auch der jüngste breitgefächerte Ausverkauf bei Gold- und Silberminenaktien ungerechtfertigt sei. Marktexperte Bachmann verweist auf den anhaltenden Trend sinkender Kosten bei den Silber- und Goldproduzenten, der für FondsInvestoren im Edelmetallbereich ausgezeichnete Ertragschancen eröffne. Antizyklische Anleger können diese mit dem Craton Capital Precious Metal Fund nutzen, der am 14. November 2003 aufgelegt wurde und neben seinem Schwerpunkt auf Goldminenaktien auch die Produzenten von Silber oder Platin berücksichtigt. Der Fonds hat den US-Dollar als Basiswährung und verwendet als Vergleichsindex den FTSE Gold Mines Index. Die seit Auflage erzielte Wertentwicklung von -17,7 Prozent in der FondsWährung USD fällt deutlich besser als diejenige der Benchmark aus, die mit -37,4 Prozent hinten liegt. Die jüngsten Kursturbulenzen haben den mit einem Volumen von 33,7 Millionen Euro ausgestatteten Fonds auf ein langfristig sehr attraktives Kursniveau zurückfallen lassen. Welche Anlagestrategie verfolgt FondsManager Bachmann, um die antizyklischen Chancen im Bereich der Edelmetallaktien optimal zu nutzen?
FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.
Edelmetallexperte Markus Bachmann von Craton Capital hat sich bei der Auswahl seiner Aktien dem "Value Investing" verschrieben. Bei seiner Portfoliozusammenstellung verfolgt er eine Stockpicking-Strategie und bevorzugt unterbewertete Aktien. Sein besonderer Fokus liegt auf kleinen und mittleren Werten aus dem Sektor der Edelmetallproduzenten, die von anderen Marktteilnehmern oft übersehen werden. Neben Unternehmen, deren Geschäftsfeld die Produktion und Exploration von Gold, Silber und Platin bildet, werden auch ausgewählte Titel aus dem Diamantensektor beigemischt. Der Investmentprozess stellt für Bachmann eine Kombination von Bottom-up und Top-down-Analysen dar. Sowohl der Sektor als auch das jeweilige Unternehmen werden dabei einer detaillierten Bewertung unterzogen. Favorisiert werden Aktien von Firmen, die einen Abschlag zu ihrem "fairen Wert" aufweisen, überdurchschnittlich hohe Erträge erwirtschaften und innerhalb ihres Sektors eine strategisch wichtige Perspektive besitzen. Weitere zentrale Kriterien sind für FondsManager Bachmann der jeweilige Cash Flow und eine für Wertschöpfung sorgende Unternehmensaktivität. Grundsätzlich werden die Investments mit einem langfristigen Horizont getätigt und das Potenzial der Unternehmen daraufhin untersucht, ob es sich auch in unterschiedlichen Marktphasen entfalten kann. Angesichts des unter Druck geratenen Goldpreises liegt der aktuelle Schwerpunkt darauf, Qualitätsunternehmen mit möglichst niedrigen laufenden Kosten zu identifizieren. Bachmann favorisiert für sein Portfolio Goldförderunternehmen mit Produktionskosten von unter 900 US-Dollar pro Feinunze, was klar unter dem Sektordurchschnitt sowie dem aktuellen Goldpreisniveau liegt. Wie ist das Portfolio des Craton-Fonds im Detail strukturiert?
FondsPortfolio. Nordamerika. Favorisiert.
Bei der geographischen Allokation des Craton Capital Precious Metal Fund liegt Nordamerika mit 31,68 Prozent vorn, wo viele der größten Gold- und Silberproduzenten ihren Sitz haben. 23,45 Prozent des FondsVolumens sind in Südamerika investiert, 18,41 Prozent des Portfolios hat der Craton-Fonds in Asien und Ozeanien angelegt. In afrikanischen Aktien (ohne Südafrika) sind 8,11 Prozent des Edelmetallaktien-Fonds investiert, 0,40 Prozent des FondsVermögens entstammen der Republik Südafrika. Bestände in europäischen Wertpapieren von 3,05 Prozent runden das geographische Portfolio des Craton-Fonds ab. Der Cashbestand beträgt per Ende Oktober 10,80 Prozent. In der Branchengewichtung dominieren Goldminenaktien mit einem Anteil von 59,63 Prozent das FondsPortfolio. Silberproduzenten sind im Fonds mit 24,28 Prozent gewichtet, weitere Edelmetallaktien bringen es auf 4,89 Prozent. Unternehmen aus dem Bereich der Diamantenexploration besitzen mit 0,40 Prozent lediglich den Status einer Beimischung. Unter den Top 10 des Fonds finden sich günstig bewertete Goldförderunternehmen wie die in Westafrika aktive Endeavour Mining Corp, die auf Nordamerika fokussierte Franco-Nevada Corp oder die kanadische Torex Gold Resources Inc.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Craton Capital Precious Metal Fund B dem FTSE Gold Mines Index als Benchmark gegenübergestellt. Über drei Jahre liegt die Korrelation mit dem globalen Kursbarometer für Goldminenaktien bei 0,85, auf ein Jahr gesehen fällt sie mit 0,88 noch etwas deutlicher aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt, was aussagekräftige Alpha- und Beta-Werte erwarten lässt. Der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt den hohen Gleichlauf der Kursbewegungen: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,72, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,78 an. Damit haben sich mittelfristig 28 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 22 Prozent. FondsManager Bachmann ist demnach im Rahmen seiner Suche nach unterbewerteten Minentiteln auf mittlere Sicht stärker von der Benchmark abgewichen. Die Analyse des Tracking Error geht in dieselbe Richtung. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung vom Referenzindex bei 17,14, auf Jahressicht bei 10,43 Prozent. Mit welchen Volatilitätskennzahlen hat der Fonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Schwankungen. Geringer.
Der auf den Gold- und Silbersektor fokussierte Minenaktien-Fonds von Craton Capital weist über drei Jahre eine Volatilität von 30,27 Prozent auf, die noch unterhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 32,97 Prozent liegt, die der FTSE Gold Mines Index in diesem Zeitraum zu verzeichnen hat. Für ein Jahr stellt sich das Szenario umgekehrt dar: Mit 39,45 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Craton-Fonds knapp zwei Prozentpunkte höher als die des FTSE Gold Mines Index aus, der mit einer Volatilität von 37,59 Prozent aufwartet. Insgesamt ist die langfristig geringere Schwankungsintensität stärker zu gewichten, weshalb der Craton Capital Precious Metal Fund über das attraktivere Risikoprofil im Vergleich zur Benchmark verfügt. Zu welchen Ergebnissen kommt die Analyse der Beta-Werte? Das Beta des Craton-Fonds liegt im Dreijahreszeitraum noch unter Marktniveau: Für drei Jahre nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,80 an und kündet somit davon, dass der Fonds nur unterdurchschnittlich an den Bewegungen des Marktes partizipiert. Über ein Jahr ist das Beta praktisch neutral und liegt mit 1,01 hauchdünn über dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre zeigt, dass der Fonds fast durchgängig mit weniger ausgeprägten Wertschwankungen als der Vergleichsindex aufwarten kann. In 34 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert unter 1,00 verzeichnet, die Schwankungsbreite der Beta-Werte liegt dabei zwischen 0,50 und 0,98. Lediglich in zwei Zeitspannen sind überdurchschnittliche Ertragsschwankungen zu beobachten, hier erreicht das Fonds-Beta 1,05 im Hoch. Die in der großen Mehrheit unter Marktniveau liegenden Beta-Werte des Craton-Fonds zeigen, dass die Risikostruktur des Investmentproduktes überzeugt. Das auf 30 bis 40 Einzeltitel konzentrierte Portfolio schwankt vergleichsweise moderat - welche Renditen generiert FondsManager Bachmann auf dieser Basis?
FondsRendite. Alpha. Kurzfristig.
Per 11. November 2014 hat der Craton Capital Precious Metal Fund B über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -71,18 Prozent in Euro aufzuweisen. Dies entspricht einer Rendite von -33,92 Prozent p.a. Der neuerliche Kursrutsch von Rohstoff- und Edelmetallaktien Ende 2014 hinterlässt zwangsläufig seine Spuren im Portfolio, wobei die Kurseinbußen in der Höhe ähnlich ausfallen wie beim Vergleichsindex FTSE Gold Mines Index: Dieser hat im selben Zeitraum eine Gesamtperformance von -70,19 Prozent bzw. eine Jahresrendite von -33,17 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen. Über ein Jahr macht sich die individuelle Titelselektion von Marktexperte Bachmann bezahlt: Hier steht einem Minus von -13,45 Prozent auf Seiten des Craton-Produktes eine deutlich schwächere Rendite von -24,44 Prozent beim Vergleichsindex gegenüber. Kurzfristig ist damit ein ganz erheblicher Performancevorsprung des aktiv gemanagten Fonds gegenüber dem passiven Referenzindex zu konstatieren, mittelfristig liegen Fonds und SJB-Benchmark in etwa gleichauf. Was können die Alpha-Werte zur Bewertung des Fonds beitragen? Über drei Jahre liegt das Alpha des Minenaktien-Fonds mit -0,74 im negativen Bereich, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 1,17 deutlich positiv aus. Dass es FondsManager Bachmann mit seiner Stockpicking-Strategie nur vereinzelt gelingt, entsprechende Perioden mit einer Mehrrendite an den Tag zu legen, zeigt der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte. In vier der untersuchten 36 Einzelzeiträume generiert der Fonds einen Alpha-Wert im grünen Bereich, der sich zwischen 0,05 und 1,17 bewegt. Diesen Zeiten einer Outperformance stehen 32 Einzelperioden mit einer nur unterdurchschnittlichen Wertentwicklung gegenüber, in denen der Craton-Fonds ein Alpha von zutiefst -3,65 hinnehmen musste. Dementsprechend fällt die Information Ratio über drei Jahre mit -0,07 gleichfalls negativ aus. Der im kurzfristigen Zeithorizont erzielte Renditevorsprung macht jedoch berechtigte Hoffnung, dass die fundierte Einzeltitelauswahl und die Fokussierung auf unterbewertete Titel innerhalb des Edelmetallaktienfonds bald wieder vermehrt Früchte tragen werden.
SJB Fazit. Craton Capital Precious Metal Fund B.
Gold dürfte in Wahrheit deutlich knapper sein, als es der über Monate kräftig gesunkene Goldpreis suggeriert. Leerverkäufe haben die Notierung immer weiter gedrückt, bis die Marktteilnehmer nun ernste Probleme bekommen: Papiergold ist genug vorhanden, doch physisches Gold ist für den aktuellen Preis am Markt kaum aufzutreiben. Nicht nur dieser Widerspruch ist es, der die SJB mit deutlich steigenden Notierungen bei Gold- und Edelmetallaktien rechnen lässt. Der Craton Capital Precious Metal Fund B ist in diesem Sektor bestens aufgestellt, um mit seiner Expertise langfristig attraktive Erträge für den Investor zu erwirtschaften - das richtige Medium, um das immense antizyklische Aufholpotenzial von Goldminentiteln zu realisieren!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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