BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund.
Zinswende. Erwartet.
Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für Schwellenländerwährungen. Die Erwartung, US-Notenbankchef Ben Bernanke werde die extrem lockere Geldpolitik der Fed allmählich straffen und eine baldige Zinswende in den USA herbeiführen, setzte am Devisenmarkt besonders die Währungen der Emerging Markets unter Abgabedruck.
In den asiatischen Volkswirtschaften, in Brasilien oder in der Türkei sorgte der Ausblick auf ein Ende der Niedrigzinsphase in den USA für hohe Kapitalabflüsse vorwiegend institutioneller Investoren. Dabei wurden nicht alle Schwellenländer in gleichem Maße von der Entwicklung betroffen. Besonders unter die Räder gerieten Währungen aus Staaten mit einem großen Leistungsbilanzdefizit, die stark von ausländischer Finanzierung abhängig sind. Dazu zählen beispielsweise die Türkei und Indien. Am Bosporus kletterten die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen in Lokalwährung auf fast zehn Prozent und damit auf das höchste Niveau seit 2011, zugleich gab die türkische Lira auf ein Allzeittief zum US-Dollar nach. Nicht besser erging es der indischen Rupie, die auf den niedrigsten Stand ihrer Geschichte abrutschte. Währungen wie der brasilianische Real oder die indonesische Rupiah markierten ein Vierjahrestief zum US-Dollar.
Trotz der jüngsten Kurskorrektur bleiben Schwellenländeranleihen in Lokalwährung aber langfristig ein attraktives Investment. Die Chancen auf Währungsgewinne sind durch die jüngsten Abschläge eher noch gestiegen, hinzu kommt das weiter überdurchschnittliche Zinsniveau. Der BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund EUR A (WKN A0MNYX, ISIN IE00B11YFH93) hat sich ganz auf Schuldpapiere aus Schwellenmärkten in den lokalen Währungen fokussiert und ist seit dem 26. April 2006 am Markt. Der Schwerpunkt liegt auf Staatsanleihen und Anleihen regierungsnaher Institutionen, zusätzlich werden einzelne Unternehmensanleihen erworben. Die große Mehrheit der Rentenpapiere im Fonds besitzt Investment-Grade-Status, doch auch Papiere schwächerer Bonität finden sich im Portfolio. Die wichtigsten Märkte, an denen sich der Schwellenländerfonds engagiert, sind derzeit Brasilien, Malaysia und die Türkei. Als FondsManager agiert die Standish Mellon Asset Management Company LLC, ein auf den Fixed Income Sektor spezialisierter Vermögensverwalter mit einem besonderen Schwerpunkt auf fundamentalem Kredit-Research. Vergleichsindex ist der JP Morgan GBI-EM Global Diversified Composite Index, das aktuelle FondsVolumen liegt bei 3,7 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr verzeichnet der BNY-Mellon-Fonds bislang eine Wertentwicklung von -11,50 Prozent, über die letzten fünf Jahre wurde eine Gesamtrendite von +30,46 Prozent erwirtschaftet. Wie sieht die Strategie des Schwellenländerfonds im Detail aus?
FondsStrategie. Lokalwährungen. Selektiert.
Der BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund hat es sich zum Ziel gesetzt, durch die Anlage in ein Portfolio aus Schuldverschreibungen und sonstigen Schuldtiteln aus den Schwellenländern eine überdurchschnittliche Gesamtrendite zu erzielen. Die Anleihen müssen in der jeweiligen Lokalwährung ausgegeben sein und können fest oder variabel verzinst werden. Als Anlageobjekte kommen neben Staatsanleihen auch von supranationalen Körperschaften, Unternehmen und Banken ausgegebene Rentenpapiere in Frage. Zudem kann der Fonds Hypothekenanleihen erwerben und in Derivate investieren. Zwei Drittel des FondsVermögens müssen stets in festverzinsliche Anleihen aus den Schwellenländern angelegt sein. Das Anlageteam der Standish Mellon Asset Management Company LLC unterliegt bei seinen Investmententscheidungen keinen Beschränkungen hinsichtlich Kreditqualität und Laufzeiten. Die Benchmark JP Morgan GBI-EM Global Diversified Index dient lediglich als Orientierung; die FondsManagementgesellschaft kann die Anlagen des Fonds nach eigenem Ermessen auswählen. Wie ist das Portfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Osteuropa. Favorisiert.
In der geografischen Allokation des BNY-Mellon-Fonds liegt Osteuropa mit einem Anteil von 32,0 Prozent auf dem ersten Platz. Mit einigem Abstand folgt Lateinamerika, wo 28,0 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Auf Platz drei der regionalen Aufteilung findet sich Asien mit 22,0 Prozent. Im Nahen Osten und Nordafrika sind 12,0 Prozent des FondsVolumens angelegt, Anleihen aus Nord- und Mittelamerika besitzen einen Anteil von 4,0 Prozent. Per Ende Juli besitzt der Fonds eine Liquiditätsquote von 5,0 Prozent. Wie sind die Top-10-Positionen zusammengesetzt? Die beiden größten Einzelpositionen des Fonds sind zwei brasilianische Staatsanleihen in der Landeswährung Real, die mit einem Laufzeitende von 2018 bzw. 2022 ausgestattet sind. Der dritte Platz geht an eine türkische Staatsanleihe in Lira mit einem 11%igen Koupon, die im August 2014 abläuft. Überdurchschnittlich beliebt sind beim FondsManagerteam auch die Staatspapiere Malaysias in Ringgit, die Platz vier und fünf der Top-10-Holdings belegen. Je eine Staatsanleihe in der jeweiligen Landeswährung aus Kolumbien, Polen, Thailand und Mexiko rundet die Top-10-Positionen ab. Hinzu kommt eine zweite Staatsanleihe aus der Türkei (8,0 Prozent Verzinsung, Laufzeit bis 2014).
FondsVergleichsindex. Korrelation. Rückläufig.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse stellen wir den BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund dem Barclays Capital Bond Composite – Global als Benchmark gegenüber, einem weltweit gestreuten Index für Staats- und Unternehmensanleihen. Über ein Jahr liegt die Korrelation bei 0,52, für drei Jahre geht sie auf 0,29 zurück. Die kurzfristig stärkere Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Vergleichsindex findet ihren Niederschlag in der Kennzahl R², die für ein Jahr 0,27 beträgt und sich über drei Jahre auf 0,08 ermäßigt. Damit haben sich kurzfristig 73 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 92 Prozent. Die Zahlen demonstrieren zum einen die Individualität der Titel- und Länderauswahl durch das FondsManagement, zum anderen die relative Unabhängigkeit der Schwellenländerpapiere vom globalen Anleihenmarkt. Der Tracking Error von 11,22 Prozent im Dreijahreszeitraum weist in dieselbe Richtung. Welche Schwankungsneigung besitzt der Emerging-Markets-Fonds?
FondsRisiko. Volatilität. Moderat.
Der BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 8,94 Prozent auf, die noch unterhalb des Schwankungsniveaus von 10,35 Prozent liegt, das der Barclays Capital Bond Composite – Global Index im selben Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr schwankt der Schwellenländerfonds hingegen stärker als der globale Anleihenindex, da sich hier die jüngsten Kurskapriolen am Währungsmarkt bemerkbar machen: Hier beträgt die „Vola“ des BNY-Mellon-Fonds 9,04 Prozent, wohingegen die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Schwankungsbreite von 6,69 Prozent aufweist. Insgesamt fällt die Schwankungsneigung für einen Rentenfonds mit Schwerpunkt auf Emerging-Markets-Währungen moderat aus und steigt auch in der volatileren Marktphase der letzten Wochen nicht zu stark an.
Das attraktive Risikoprofil des FondsProduktes manifestiert sich in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,26 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum steigt die Risikokennzahl auf 0,77 an, liegt damit aber weiter unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass die Kennziffer fast durchgängig so überzeugend ausfiel und der Fonds damit die bessere Risikostruktur aufweist: Das Beta war in 26 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 0,01 im Tief an. Lediglich in einer einzigen Periode waren die Kursschwankungen mit 1,04 vergleichsweise stärker. Hinzu kommen neun Zeitintervalle mit einem negativen Beta von zutiefst -0,34, in denen sich Fonds und Referenzindex gegenläufig bewegten. Welche Renditeergebnisse konnte das FondsManagement auf dieser Basis erzielen?
FondsRendite. Alpha. Angeschlagen.
Der jüngste Kurseinbruch bei Schwellenländerwährungen hat die Performance des BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund fast unvermeidlich ins Minus rutschen lassen: Per 30. August 2013 hat der BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -3,75 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von -1,26 Prozent p.a. entspricht. Der Barclays Capital Bond Composite – Global Index kann hingegen noch ein leichtes Plus retten: Der weltweit streuende Index mit seinem stärkeren Fokus auf Währungen und Rentenpapiere der Industrieländer wartet mit einer Gesamtrendite von +3,43 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +1,13 Prozent jährlich auf. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr gerät der Emerging-Markets-Fonds erneut ins Hintertreffen: Mit einer Wertentwicklung von -10,37 Prozent fällt das BNY-Mellon-Produkt hinter den SJB-Vergleichsindex zurück, der mit einem etwas moderateren Minus auskommt (Barclays Capital Bond Composite: -8,24 Prozent). Kurz- wie mittelfristig konnte der Fonds mit seinem Fokus auf Schwellenländeranleihen den globalen Rentenmarkt damit nicht schlagen – aufgrund des so entstandenen Aufholpotenzials eine Investmentchance für antizyklische Investoren, die sich das langfristige Aufwertungspotenzial der entsprechenden Währungen sichern wollen. Die zuletzt eingetrübte Wertentwicklung des BNY-Mellon-Fonds manifestiert sich in einem negativen Alpha, das über drei Jahre bei -0,09 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit -0,36 nochmals schwächer. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre gestaltet das Szenario aus Sicht des Fonds freundlicher: Denn nun wird deutlich, dass es dem Schwellenländerprodukt regelmäßig gelang, den Barclays-Referenzindex zu schlagen, bevor der Kursrücksetzer der vergangenen Monate die positiven Renditeergebnisse dahinschmelzen ließ. In 30 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund eine Outperformance zur SJB-Benchmark und markierte positive Alpha-Werte bis 1,45 in der Spitze. Die sechs Perioden mit einer schlechteren Wertentwicklung waren zudem mit einem Alpha von -0,36 im Tief weniger stark ausgeprägt. Lässt man sich von den durch die kurzfristige Marktentwicklung bedingten schwächeren Kennzahlen nicht zu sehr beeinflussen, wird erkennbar, dass der Schwellenländerfonds ein insgesamt überzeugendes Rendite-Risiko-Profil besitzt: Unter moderaten Schwankungen werden ausgedehnte Perioden mit einem Performancevorsprung verzeichnet.
SJB Fazit. BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund.
Nachdem sich die Wogen am Währungsmarkt der Schwellenländer wieder etwas geglättet haben, finden besonders antizyklisch agierende Investoren, die nach Alternativen zum kriselnden Euro suchen, langfristig attraktive Einstiegskurse in Anleihenfonds aus dem Emerging-Markets-Bereich vor. Der BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund hat hinlänglich bewiesen, dass er kurzfristige Kursdellen schnell wieder kompensieren und auf lange Sicht attraktive Renditen liefern kann. Eine gute Beimischung für das global orientierte Rentenfondsportfolio.
Erläuterungen
Alpha Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R² Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR) Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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