Euro am Sonntag

Sorgenvoller Blick nach Spanien

06.01.16 12:30 Uhr

Sorgenvoller Blick nach Spanien | finanzen.net

Nach dem Patt bei der Parlamentswahl spricht viel dafür, dass sich die neue Regierung vom strikten Sparkurs verabschiedet. Damit würde sich ein weiteres Eurokrisenland gegen Brüssel stellen.

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von Alexander Sturm, Euro am Sonntag

Knapp zwei Wochen nach dem Patt bei den Wahlen in Spanien ringen die Parteien des Landes um eine Koalition. Weder die konservative Partei von Ministerpräsident Mariano Rajoy, die stärkste Kraft wurde, noch die Sozialisten haben eine Mehrheit. Die linke Protestpartei Podemos und die moderate Ciudadanos zogen erstmals ins Parlament ein und nahmen ihnen Stimmen ab. Doch auch für eine Koalition aus einer Volkspartei und einem Neuling reicht es nicht. Die Börse, die auf eine Mehrheit von Konservativen und Ciudadanos gehofft hatte, reagierte mit Verlusten.



Spaniens Volksparteien, die das Land seit Jahrzehnten abwechselnd mit absoluter Mehrheit regierten, sind nun zu Koalitionsgesprächen gezwungen. Sie stehen ideologisch weit auseinander. Die Sozialisten lehnen zudem eine große Koalition unter Rajoy ab, da sie einen Wandel in Spanien wollen. Dort müssen sich Dutzende konservative Politiker wegen Korruption vor Gericht verantworten. Aus Empörung darüber und Sorge über die hohe Arbeitslosigkeit von gut 22 Prozent straften viele die etablierten Parteien ab. Zwar erholt sich die Wirtschaft dank Reformen, doch die Erwerbslosigkeit sinkt nur langsam.

Sorge um den Reformkurs

Eine neue Regierung dürfte mit Zugeständnissen für das Volk reagieren. Kommt es zu einer Drei-Parteien-Koalition aus Sozialisten, Ciudadanos und Podemos, dürfte sie den Sparkurs stoppen. Podemos hat mit Protest gegen den Druck aus Brüssel viele Stimmen gewonnen.

Angesichts der großen Pro­bleme Spaniens spricht aber viel für eine Zusammenarbeit der beiden Volksparteien, die dann eine breite Mehrheit hätten. "Der Druck wird erheblich sein, das Experiment einer großen Koalition zu wagen, auch der Einheit des Landes wegen", schreiben Analysten der DZ Bank. Ein Rücktritt von Ministerpräsident Rajoy könne den Weg freimachen. Doch auch eine große Koalition werde den Sparkurs abmildern, da die Sozialisten dies forderten. "Eine Koalition wird nur mit wirtschaftspolitischen Kompromissen zu erreichen sein", glaubt auch Klaus Bauknecht, Chefvolkswirt der Bank IKB. Scheitern die Verhandlungen, drohen Neuwahlen und eine Hängepartie für die Börse.


Mit dem Wahlausgang in Spanien setzt sich der Linksruck in Südeuropa fort. Kam vor fast einem Jahr in Griechenland Syriza an die Macht, stürzten im Herbst Sozialisten die Regierung in Portugal. Nun trifft es Spanien. Indes ist dort die wirtschaftliche Lage besser. Zwar sind Staatsverschuldung und Defizit hoch, doch das Land wächst stark. 2016 dürften es 2,7 Prozent sein, sagt Bauknecht. Deshalb und dank der lockeren Geldpolitik der EZB scheinen die Schulden mehr und mehr tragfähig.

Für Investoren dürften sich die Perspektiven erst bessern, wenn klar wird, dass Podemos nicht in die Regierung einzieht und der Reformkurs nur abgemildert wird. Dann könnten Fonds in spanische Aktien profitieren (siehe Investor-Info) und die Kurse in Madrid steigen.


Investor-Info

Fidelity Iberia
Besser als Spaniens Börse

Spaniens Börse schnitt 2015 schlecht ab. Auch wegen Unsicherheit vor der Wahl verlor sie rund sechs Prozent. Der Fidelity-Fonds indes legte circa 15 Prozent zu. Er gewichtet schwache Bank- und Energieaktien niedriger zugunsten von Konsum- und Industriepapieren. Zudem mischt er portugiesische Aktien bei. Auch die Langzeitbilanz stimmt: Über fünf Jahre steht ein Plus von 60 Prozent, während Spaniens Börse kaum vom Fleck kam.

Aktien Südeuropa UI
Breites Investment für Mutige

Wer breiter gestreut auf Südeuropa setzen will, greift zum Fonds von Universal Investment. Manager Andreas Hauser gewichtet darin Spanien ähnlich hoch wie Italien (je 25 Prozent), auf Frankreich entfällt ein Fünftel des Vermögens, einzelne Aktien aus Portugal und Griechenland mischt er bei. Größte Positionen sind der Infrastrukturkonzern Ferrovial, der Telekommunikationsanbieter El Towers und der Pharmariese Sanofi. Hausers antizyklischer Investmentstil hat mutigen Anlegern 2015 gut 16 Prozent Rendite beschert.

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Bildquellen: Alexander Mak / Shutterstock.com, paulrommer / Shutterstock.com

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21.10.2024Sanofi NeutralJP Morgan Chase & Co.
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