Fonds-Note: Von Aufsteigern und Absteigern
Die €uro-FondsNoten für März sind da. Vor allem flexibel gemanagte Fonds zählen zu den Aufsteigern des Monats
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von Jörn Kränicke und Marc Hofmann, €uro am Sonntag
Die FondsNoten von €uro am Sonntag helfen Anlegern, im Dschungel der Investmentprodukte den Überblick zu behalten. Schlagen die beobachteten Fonds über einen Zeitraum von vier Jahren ihren Vergleichsindex, dann gibt es die Topnoten 1 oder 2. Insgesamt sind derzeit 3674 Fonds mit einer Note versehen, die sich aus Wertentwicklung (70 Prozent) und Volatilität (30 Prozent) zusammensetzt. Monatlich wird die Leistung überprüft und die Bewertung angepasst.
Auch im März stellte sich wieder die Frage, welche Produkte eine bessere oder schlechtere FondsNote erhalten. Unter dem Strich gab es 127 Hochstufungen, 123 Abwertungen und 95 erstmalige Bewertungen.
Zu den Aufsteigern zählt in diesem Monat der Agressor der französischen Fondsboutique Financière de L’Echiquier. Der Europa-Ex-Großbritannien-Fonds wird jetzt mit Note 1 bewertet. Der Fonds ist zwar größeren Schwankungen unterworfen, glänzt aber seit Jahren mit einer exzellenten Rendite. In den vergangenen zehn Jahren konnte kein vergleichbarer Fonds mehr verdienen.
Vor Kurzem hat nun Damien Lanternier die Leitung des Agressor von Firmenpatron Didier Le Menestrel übernommen. Lanternier gelobt, dem bisherigen Anlagestil treu zu bleiben und weiterhin in unterbewertete Aktien – egal ob Bluechips oder Nebenwerte – zu investieren. Financière de L’Echiquier spricht daher gerne von einem Freibrief für seinen Fondsmanager. Bislang besteht das Portfolio des Agressor zu rund drei Vierteln aus französischen Titeln. Lanternier will künftig aber auch verstärkt in andere Länder der Eurozone investieren.
Zu den Aufsteigern zählen des Weiteren drei deutsche Aktienfonds. Ähnlich wie Lanternier können auch deren Fondsmanager flexibel anlegen: Für den Pioneer German Equity von Karl Huber, den FPM Stockpicker German All Cap von Manfred Piontke und Martin Wirth sowie den SEB Aktienfonds von Jürgen Meyer geht es von Note 3 auf 2.
Von Note 3 auf Note 4 rutschten hingegen zwei HWB-Fonds von Hans-Wilhelm Brand ab. Kein Wunder, denn Anleger haben mit den beiden aktienlastigen Mischfonds seit zwei Jahren nichts verdient, obwohl der Markt weltweit stark gestiegen ist. Im Gegenteil: Der HWB Portfolio Plus V verlor im besagten Zeitraum 2,2 Prozent, der Victoria Strategies Portfolio V sogar 8,9 Prozent. Sollte der Negativtrend anhalten, droht dem Fonds der Abstieg auf Note 5. Passiert ist dies bereits der Euro- gehedgten Tranche des Pictet-Biotech-Fonds. Manager Michael Sjöström hat offenbar den Anschluss an die aggressiver anlegende Konkurrenz verloren. Seit Jahresbeginn hat der Fonds ein Minus von 4,12 Prozent erwirtschaftet.
Bei den Erstbewertungen errang der ETF-Dachfonds P von Markus Kaiser und Thorsten Winkler gleich auf Anhieb die Note 1. Der Grund ist klar: Im Baisse-Jahr 2008 reduzierte das Anlagemodell massiv den Aktienanteil, wodurch der Fonds kaum Geld verloren hat. Mit Beginn der Markterholung im März 2009 wurde das Portfolio dann offensiv auf Aktien umgeschichtet und legt seither kontinuierlich zu.
Luca Pesarini, Manager des Ethna-GLOBAL Defensiv, investiert nicht modellgestützt, sondern fundamental orientiert. Auch dieser Neuling hat Erfolg. Nachdem Pesarinis Flaggschiff, der Ethna Aktiv, sich bereits mit der FondsNote 1 schmücken kann, erhält nun auch der jüngere und vorsichtiger aufgestellte Ethna-GLOBAL Defensiv die Bestnote.