Perspektiven für den Aktienmarkt
Sorgen sich Aktienanleger kurzfristig zu sehr um die Bewertung?
Im 7. Jahr des globalen Aktienmarktaufschwungs nach der globalen Finanzkrise ist es kein Wunder, dass immer mehr Investoren feststellen: Aktien sind teuer geworden. Egal ob als Maßstab die jährlichen Gewinne, der Buchwert oder der Cash-Flow genommen werden: vor einigen Jahren waren sie billiger. Nur relativ zu Anleihen, deren Rendite in Europa großteils negativ geworden ist, mag man eine Attraktivität von Dividendentiteln feststellen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt allerdings, dass es keinen gesicherten Zusammenhang zwischen heutigem Bewertungsniveau und der Kursentwicklung in den kommenden 12 Monaten gibt (siehe Chart). Auf Jahressicht spielen Marktpsychologie, Veränderungen in der Geldpolitik, geopolitische Entwicklungen, veränderte Wachstums- oder Gewinnerwartungen oder Portfolioumschichtungen eine wichtigere Rolle.
Nur wer seinen Anlagehorizont auf 7 bis 10 Jahre erweitert, findet in der Vergangenheit Belege für die Vermutung: Wer zu niedrigen Bewertungen kauft, kann in Zukunft höhere Erträge erwarten - und umgekehrt. Für die langfristigen Renditeerwartungen ist das heutige Bewertungsniveau also sehr wohl wichtig. Und wer zum jetzigen Zeitpunkt erst in globale Aktien einsteigt, muss sich nach unseren Berechnungen auf Zehnjahressicht wahrscheinlich mit durchschnittlichen Renditen im niedrigen oder mittleren einstelligen Bereich zufrieden geben.
Jedoch dürfte die langfristige Kursentwicklung regional und sektoral unterschiedlich verlaufen. Und deshalb sollten Aktieninvestoren jetzt weniger auf die heutige Bewertung achten, sondern sich eine Meinung darüber bilden, ob sich die zum Teil rekordverdächtige Profitabilität der Unternehmen immer noch ausweiten lässt.
Für viele US-Unternehmen wird die Luft inzwischen dünn. Die konjunkturelle Normalisierung, niedrige Zinsbelastungen, eine niedrige Lohnquote und Steueroptimierungsstrategien haben die Gewinnmargen des S&P 500 Index auf historische Höchststände getrieben. Dies ergibt die Analyse der Finanzberichte für das erste Quartal 20151. Insbesondere der Technologie- und Finanzsektor haben hierzu beigetragen und konnten den negativen Einfluss des Ölpreises auf die Energiebranche mehr als wettmachen.
Im Gegensatz zu Nordamerika sehen wir für viele Unternehmen im europäischen und japanischen Markt noch Aufholpotential bei den Margen. Automobilunternehmen könnten von der Konjunkturerholung in Europa profitieren; unsere zunehmende Abhängigkeit von Smartphones dürfte Telekommunikationsunternehmen dazu veranlassen, höhere Datentarife durchzusetzen; und auch die europäische Finanzbranche sollte sich weiter von den Rückschlägen aus der Krise erholen. In Japan zeichnet sich eine Veränderung der Unternehmenskultur hin zu mehr Aktionärsfreundlichkeit ab. Langfristige Investoren sollten deshalb unserer Meinung nach ihr Augenmerk verstärkt auf Europa und Japan richten.
Auf Einjahressicht konnten nur 6% der Kursentwicklung des S&P 500 durch die Bewertung des Index erklärt werden. Bei zehnjähriger Haltedauer erhöhte sich dieses Bestimmtheitsmaß auf 82%.
1 Quelle: Deutsche Bank AG Markets Research, "US Equity Insights", David Bianco, 10.05.2015
Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen, die sich als falsch herausstellen können.
Deutsche Asset & Wealth Management
Mit 923 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. Dezember 2013) ist Deutsche Asset & Wealth Management¹ einer der führenden Vermögensverwalter weltweit. Deutsche Asset & Wealth Management bietet Privatanlegern und Institutionen weltweit eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen. Deutsche Asset & Wealth Management steht zudem für maßgeschneiderte Wealth Management-Lösungen und eine ganzheitliche Betreuung wohlhabender Privatanleger und Family Offices.
¹ Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset-Management- und Wealth-Management-Geschäftsbereich der Deutsche Bank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der Deutsche Asset & Wealth Management anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.
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Mit 160 Milliarden Euro betreutem Kundenvermögen ist DWS Investments im Publikumsfondsgeschäft Marktführer in Deutschland*. 1956 gegründet, ist DWS Investments heute integraler Bestandteil der Deutschen Asset & Wealth Management, die weltweit fast eine Billion Euro** treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet und eine der vier strategischen Säulen der Deutschen Bank ist.
Als aktiver Vermögensverwalter ermöglicht die DWS Kunden den Zugang zu einer umfassenden Palette an Anlageprodukten. Mehr als 500 Research- und Investment-Experten weltweit identifizieren Markttrends und setzen diese zum Nutzen unserer Anleger um. Führende Positionen in Rankings unabhängiger Ratingagenturen und Auszeichnungen belegen unseren Erfolg, die überdurchschnittliche Performance der DWS-Produkte und den herausragenden Service.
*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013
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*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013