Family-Business-Fonds: Der Champion und seine Herausforderer
Firmen-Kapitäne, die im Sturm als erste das Schiff verlassen...
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... und die Mannschaft auf Abfindung verklagen, sind bei familiengeführten Unternehmen eher selten - derart spezialisierte Fonds seit der Finanzkrise entsprechend begehrt
Der Champion: Kapitalfonds L.K. Family Business
Er war einer der ersten, gehörte in den vergangenen Jahren stets zu den besten, und seit kurzem ist er auch der größte Fonds für familiengeführte Unternehmen. Aufgelegt hat ihn die Düsseldorfer Vermögensverwaltung Grossbötzl, Schmitz & Partner - auf die Anregung eines Kunden hin, der seine Firma verkauft hatte und mit dem Erlös unter seinesgleichen bleiben wollte.
Ein Wertzuwachs von 92 Prozent seit dem Start im November 2003 gegenüber minus 2 Prozent im Euro Stoxx 50 kann sich wahrlich sehen lassen und erklärt den kräftigen Volumenanstieg von 58 auf 217 Millionen Euro in nur 23 Monaten.
Fondsmanager Rainer Lemm halt gleichgewichtet 20 größere und 20 eher kleinere europäische Unternehmen, bei denen eine Eigentümerfamilie die Faden zieht und mindestens 30 Prozent des Grundkapitals halt. Die Auswahl erfolgt nach einem Modell, das insgesamt 22 gleichgewichtete Faktoren berücksichtigt. In schwachen Marktphasen kann Lemm zudem über Verkaufsoptionen auf den Euro Stoxx 50 den Investitionsgrad auf bis zu 80 Prozent drucken.
Herausforderer Nummer 1: H & A Lux Unternehmerfonds
Mit einem Volumen von derzeit 13 Millionen Euro gehört dieser Fonds zu den kleinsten Angeboten für das Marktsegment der inhabergeführten Unternehmen. Seit Auflage im Sommer 2007 und auch im jüngsten Drei-Jahres-Vergleich weist er jedoch eine deutlich bessere Performance auf als größere und prominentere Wettbewerber wie der Carmignac Euro-Entrepreneurs oder der Axa Framlington Talents.
Auch bei Hauck & Aufhäuser stammt die Idee zu dem Produkt ursprünglich aus dem Kundenkreis. Fondsmanager Volker Riehm investiert ebenfalls nur in Westeuropa, für eine Beteiligung in Frage kommen ausschließlich Firmen, bei denen ein dem Unternehmen besonders verbundener Kreis von Privataktionaren mindestens 25 Prozent der Stimmrechte halt.
Die Auswahl erfolgt in einem fünfstufigen Investmentprozess, der mit einer monatlich durchführten quantitativen Analyse des rund 500 Titel umfassenden Anlageuniversums beginnt. Ins Portfolio schaffen es 40 bis 50 Titel.
Herausforderer Nummer 2: Bellevue Entrepreneur Europe
Dieser Fonds ging zwar erst im April 2009 an den Start. Die Ergebnisse des drei Jahre älteren Schwesterprodukts Entrepeneur Switzerland zeigen jedoch, dass die Manager der Schweizer Investmentboutique Bellevue ihr Handwerk verstehen.
Das von Birgitte Olsen geführte vierköpfige Europa- Team kann aus rund 600 Firmen auswählen, die von einem Unternehmer oder einer Unternehmerfamilie mit mindestens 20 Prozent der Stimmrechtsanteile kontrolliert werden.
Am Ende des von der Ratingagentur Telos jüngst mit der Top-Note AAA- beurteilten Investmentprozesses steht ein vergleichsweise konzentriertes Portfolio aus 30 bis maximal 40 Titeln, die ihren Sitz überwiegend in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien und Skandinavien haben.
Größte aktuelle Beteiligung ist allerdings der österreichische Papier- und Maschinenfabrikant Andritz. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung von 18 Milliarden Euro liegt deutlich über dem Niveau der beiden Wettbewerber.
Duell zu dritt: Jeden zweiten Freitag in DER FONDS
In fast jeder Fondskategorie gibt es Angebote, die mehr oder weniger deutlich die Konkurrenz dominieren: Sie sind besser und größer als das Gros ihrer Mitbewerber, und sie sind überdies bei Privatanlegern und Profi-Investoren gleichermaßen beliebt. Doch so erdrückend die Überlegenheit im Einzelfall auch erscheinen mag - eine Garantie, dass ein Fonds-Champion in drei oder fünf Jahren immer noch die Nummer 1 ist oder zumindest zu den Besten seiner Klasse gehört, gibt es nicht. Deshalb stellt DER FONDS regelmäßig zwei Konkurrenten vor, die mittelfristig ebenfalls das Zeug zum Champion haben. Dabei kann es sich sowohl um ebenfalls bereits seit längerem am Markt etablierte Produkte handeln als auch um Newcomer, die erst vor kurzem aufgelegt oder für den Vertrieb in Deutschland registriert wurden.
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