DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 44 / 2014
Nach dem Herbst-Ausverkauf ist November bis Januar in der Regel der beste 3-Monats-Zeitraum des Jahres.
- Zwar geben nicht alle Stimmungsindikatoren Kaufsignale, eine Bereinigung hat aber stattgefunden. Leerverkäufe in Tokio mit 36,6% der Umsätze auf Rekordhoch.
- Die große Frage für die Zukunft ist, ob sich die USA (und die Weltkonjunktur) trotz Ende des Gelddruck-Prozesses weiter positiv entwickeln können oder nicht. Immerhin waren sechs bis acht Jahre Nullzins-Politik plus QE und Rekord-Staatsdefizite die stärkste Ankurbelung, die es je gab. Daraus entwickelte sich bisher der schwächste Nach-Krisen-Aufschwung. Vorläufig aber dürfte die Konjunktur weder in den USA, noch in Europa oder Asien, negativ beeinflußt werden. Die massivst gesunkenen Ölpreise sind sogar ein globales Konjunkturprogramm für die Verbraucher. Erst im Verlauf von 2015 wird sich also zeigen, ob es ein "new normal" mit selbsttragender Konjunkturverbesserung geben wird oder nicht. Am stärksten wird die japanische Notenbank weiter ankurbeln und auch im nächsten Jahr besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß die Notenbanken erneut unterstützen müssen.
- Nicht nur fehlende Zinssteigerungen und gute Konjunkturindikatoren sprechen gegen international neue Probleme, sondern auch die Tatsache, daß alle Rezessionen in den vergangenen 40 Jahren mit durch starke Ölpreissteigerungen ausgelöst wurden. Zum Beispiel verdoppelten sich die Ölpreise vor der Baisse 2008 auf damals knapp 150 $ (jetzt WTI 81 $).
- Die Hauptgefahr in den nächsten Jahren dürfte (auch in China) darin liegen, daß die Notenbanken Fehler machen und das schuldenbedingt international wackelige Konjunkturgebäude nicht ausreichend unterstützen. Aufbrechen könnten die Schuldenprobleme in Europa auch, wenn ein Land aus dem Euro austritt. In Italien strebt eine der drei großen Parteien eine solche Abstimmung für Januar an und in Griechenland könnten im Februar Linksradikale gewinnen, die ebenfalls aus dem Euro austreten wollen. Selbst die Separatisten-Abstimmung am 09.11. in Katalonien könnte den Blick wieder auf inzwischen fast 100% Staatsverschuldung in Spanien und die wenig beachtete, hohe Auslandsverschuldung der iberischen Halbinsel lenken.
- 2014 war kein Aktienjahr, aber ein gutes Anleihe- und Währungsjahr (aus Dollar-Perspektive). Anleihen dürften ihre Gewinnphase für dieses Jahr hinter sich haben. Schwieriger ist der Dollar einzuschätzen. Aufwärtstrends, wie jetzt für den Dollar, dauern zwar meistens länger als vermutet, aber der Leerverkauf des Euros ist "the most crowded trade" (die zur Zeit am meisten vorgenommene Termintransaktion) mit der Gefahr markttechnischer Gegenreaktionen.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments