DJE Investment-Kolumne Dr. Jens Ehrhardt

DJE - Marktkommentar kompakt: Ausgabe KW 42 / 2014

16.10.14 10:26 Uhr

DJE - Marktkommentar kompakt: Ausgabe KW 42 / 2014 | finanzen.net

Mit Herabdrücken des Euros ab Sommer drückte Draghi auch die europäischen Aktienmärkte in den Keller, denn die Amerikaner denken in Dollar.

Werte in diesem Artikel
Indizes

20.655,4 PKT 80,7 PKT 0,39%

- Stabilisiert sich der Euro, könnte dies eine Erholung für europäische Aktien (und Rohstoffe) bedeuten.

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- Bei wahrscheinlich nur ca. 4% Gewinnplus der US-AGs im 4. Quartal sowie im historischen Vergleich hoher Bewertung und rückläufiger monetärer Stimulierung durch die Notenbank bleibt Wall Street belastet. Die weiterhin gute monetäre Lage bezüglich der Geldmengensteige¬rung M1 und der anhaltend niedrigen 10- und 30-Jahres-Zinsen (letztere unter 3%!) bei Staats¬anleihen sprechen jedoch gegen eine Aktienbaisse. Der Crash 1987 war ausgelöst durch stark steigende Rentenzinsen (mehr als doppelt so hoch wie heute) und vor allen Dingen drastisch verschlechtertes Geldmengenwachstum, was derzeit nicht der Fall ist. Auch Vergleiche mit 2008 oder 2011 in den USA und Europa erscheinen unberechtigt.

- Die Fondsmanager sind an den internationalen Aktienmärkten nirgendwo mehr krass überinves¬tiert (wie z.B. im 1. Halbjahr in Europa). Leichte Übergewichtungen wurden in Japan aufgebaut, was kurzfristig bremsen könnte. Die Fundamentalfaktoren (Bewertung, Gewinnanstieg) spre¬chen jedoch weiterhin für die japanische Börse. Bei Öl- und Rohstofftiteln bauten die Fonds am stärksten ab. Ölaktien leiden unter Gewinnbelastungen im 3. Quartal, wo traditionell Wartungs¬arbeiten vorgenommen werden, die den Gewinn drücken. Bei Rohstoffaktien stimuliert die niedrige Bewertung (und die hohen Renditen) Übernahmeversuche.

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- Die Aktienrückkäufe in den USA schwächen sich weiter ab. Allerdings mildern erhebliche Übernahmen den Negativ-Effekt ab. Markttechnisch geben einige Stimmungsindikatoren in den USA bereits Kaufsignale. Negative Chartentwicklungen (z.B. A/D-Linie) und Durchbrüche nach unten, wie beim Russell 2000 und S&P 500 unter die 200-Tage-Linie, werden aber vorerst im Trend belasten. Wie irreführend die Aktienindizes und wie stark die Märkte in diesem Jahr gefallen sind, zeigt der Russell 2000 mit rund 10% Kursrückgang. Auch der deutsche FAZ-In¬dex (100 Aktien) lag zuletzt mit über 12% im Minus seit Jahresanfang. In den USA liegen Dow Jones und die meisten Indizes ebenfalls im Minus.

- 2014 war ein Jahr der Anleihen und der Währungen. Aktien verloren in der Regel. In Deutsch¬land notiert nur noch weniger als ein Fünftel aller Aktien über der 200-Tage-Linie, Chart Seite 4, in den USA weniger als ein Viertel.

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- Welt-Börsenkapitalisierung fiel innerhalb eines Monats um 6 Billionen USD (ca. zweimal deutsches Bruttoinlandsprodukt) auf 61 Bio. USD und damit unter den Spitzenstand von 2007. Die rückläufige Welt-Börsenkapitalisierung (trotz Mammut-IPOs, wie Alibaba) zeigt, wie irreführend große Akti¬enindizes sind, wo schwache Titel aus den Indizes herausgenommen werden und wo teilweise Steuern auf Dividenden enthalten sind (wie beim DAX), die nie ein Anleger erhalten hat.


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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.

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Bildquellen: DJE Investments