DJE Investment-Kolumne Dr. Jens Ehrhardt

DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 32 / 2014

07.08.14 11:48 Uhr

DJE - Marktkommentar kompakt    Ausgabe KW 32 / 2014 | finanzen.net

Kurzfristig ist der deutsche Aktienmarkt stark überverkauft (nach 10% Rückgang), so daß eine technische Erholung in den nächsten Wochen realistisch sein dürfte.

- Eine echte Tendenzwende nach oben in Deutschland und Europa bleibt aber wenig wahrscheinlich.

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- Die Konjunkturbesserung in den USA führt wie Ende von QE zu schlechterer monetärer Lage. Eine Hausse in nächster Zeit ist damit nicht zu erwarten. US-Aktien sind im internationalen Vergleich am teuersten.

- Die Konjunkturbesserung in China sollte für ganz Asien positiv wirken (inklusive Japan). Mit niedrigeren Zinsen und staatlichen Infrastrukturausgaben hat man in China mehr Potential, gegenzusteuern, als in westlichen Ländern. Im nächsten Jahr könnte allerdings der überdimensionierte Immobilienmarkt erneut negative Konjunkturauswirkungen auslösen. Zur Zeit sind die Anleger aber in China unterinvestiert und die Bewertung ist international am niedrigsten, was zu einer weiteren Kursbesserung am Aktienmarkt führen sollte.

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- Die Unternehmensgewinne in Europa steigen zum ersten Mal seit drei Jahren (Schätzung liegt jetzt bei 8% in diesem Jahr). Allerdings gibt es auch viele Unternehmen mit Gewinnrückgän¬gen, was zum Teil Kaufchancen eröffnen könnte (Bilfinger erwartete Dividendenrendite 5,5%).

- Dollaranstieg wird sich im Hinblick auf bessere Konjunktur in den USA als in Europa voraussichtlich fortsetzen. Besonders, wenn Draghi in Sachen "Preisstabilität" tätig wird, was im neuen "Notenbank-Sprech" heißt, dass er die Inflationsrate nach oben haben möchte. Die von Draghi eingeleitete Euro-Abwertung war in der Tat ein Spiel mit dem Feuer, siehe massive Ver¬käufe der Angloamerikaner in Europa im Hinblick auf die Währungsschwäche.

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- Statt "Schuldenbremse" wären deutsche Investitionen in Infrastruktur (auch mit PKW-Maut) dringend überfällig. Angesichts wachsender Schwierigkeiten im Export ist Stimulierung für die Binnenkonjunktur dringend notwendig. Zu DM-Zeiten brachte ein ausgeglichener Haushalt Vorteile (starke Währung, niedriges Zinsniveau), heute nützt er den anderen Euro-Ländern.

- Auch im 1. Halbjahr 2014 kauften die Anleger international hauptsächlich Anleihefonds mit etwa 270 Mrd. $, während reine Aktienfonds nur einen Absatz weltweit von 125 Mrd. $ fanden. Von "Great Rotation" (Tausch von Renten- in Aktienfonds) kann also nicht die Rede sein.

- Goldpreis-Verteuerung im 1. Halbjahr führte zu fast 20% Absatzrückgang in China. Allerdings lag der Absatz 2013 fünfmal so hoch wie 10 Jahre vorher. In Japan steigt der Goldabsatz. Generell dürfte längerfristig die Goldnachfrage in Asien wachsen. Schmucknachfrage in China stieg zuletzt um 11%. Wachsende Mittelklasse dürfte Absatztrend unterstützen.

- DAX, Dow, Footsie 100, Nikkei 2014 im Minus, am meisten MDAX -7%. Nur noch 35% der deutschen Aktien notieren über der 200-Tage-Linie!

Den vollständigen Marktkommentar sowie viele weitere Anlegerinformationen finden Sie im Börsenbrief der Finanzwoche GmbH unter www.finanzwoche.de.

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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: DJE Investments