DJE - Marktkommentar kompakt - Ausgabe KW 15 / 2014
Die US-Märkte werden in diesem Jahr durch die FED-Strategie am stärksten beeinflußt.
- Wahrscheinlich beginnt die Phase der Zinserhöhungen früher als erwartet. In Europa wird die Börse am meisten durch Politik beeinflußt. Neue Euro-Turbulenzen nach der Europa-Wahl Ende Mai könnten dazu führen, daß die EZB nach dem Stress-Test (also im Juli) neue Liquiditätshilfen für europäische Banken gibt, um Quantitative Easing zu vermeiden.
- Die europäischen Aktienmärkte werden dadurch belastet, daß südeuropäische Anleihen inzwischen teilweise weniger Zins bringen als US-Staatsanleihen (z.B. 5-jährige spanische Staatstitel mit 1,7%). Die von der EZB auf Kredit finanzierten Anleihekäufe der südeuropäischen Banken (= Zinssenkung bei südeuropäischen Staatsanleihen) waren bisher der Hauptgrund für die Euro-Aktien-Aufwärtsbewegung. Seit 2011 sind die Gewinne der AGs in Europa aber kaum gestiegen (Deutschland minus 3,9%). Am wichtigsten dürfte das Verhalten der US-Investoren sein, die hoch investiert sind. Nachdem Draghi Mitte 2012 ankündigte, alles dafür zu tun, den Euro zu stützen bzw. nach oben zu bringen, hat man den Eindruck, daß die heutigen verbalen Aktionen dahin gehen, den Euro mit allen Mitteln nach unten zu bringen. Für US-Anleger kein Währungsgrund zum Kauf von Euro-Aktien.
- Nach der Reaktion stabilisieren sich Gold und Silber und dürften wie Platin und besonders Palladium vor einer erneuten leichten Erholung stehen.
- Die am Jahresanfang noch ungeliebteste Aktienkategorie, Schwellenländer, erholten sich zunehmend, inklusive Währungen und Anleihen, z.B. Brasilien: Die letzte Zentralbank-Zinserhöhung auf 11% dürfte die letzte gewesen sein, so daß solche Titel weiter attraktiv bleiben sollten. Auch in Asien entwickeln sich die Schwellenländer positiv: Das "China Bashing" dürfte unverändert übertrieben sein. Die Kurse dürften sich weiter erholen.
- Bei den Währungen fällt wegen der geringen Schwankungen zwischen Euro und Dollar nicht auf, daß Dollar (und Euro) deutlich schwächer gegenüber vielen Drittwährungen notieren, wie z.B. Austral-Dollar, Kanada-Dollar, Schwellenländer-Währungen, was eine Erholung der Weltkonjunktur und der Rohstoffpreise (inkl. Agrar) spiegeln dürfte. Die Dollarschwäche gegenüber Yen (Hauptgrund der jüngsten Nikkei-Schwäche) dürfte vorübergehend (saisonbedingt Dollar-Absicherungen der Unternehmen zu Beginn des neuen Geschäftsjahres) sein.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments