Allianz Euroland Equity Growth-Fonds: im August überdurchschnittliche Wertentwicklung im Finanzsektor
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Frankfurt (www.fondscheck.de) - Der Allianz Euroland Equity Growth - A - EUR engagiert sich vorwiegend an den Aktienmärkten des Euroraums, so die Analysten von Allianz Global Investors (AllianzGI).
Dabei konzentriere er sich auf Titel, deren Wachstumspotenzial nach Ansicht des Fondsmanagements im aktuellen Kurs nicht hinreichend berücksichtigt sei (Growth-Ansatz). Anlageziel sei es, auf langfristige Sicht Kapitalwachstum zu erwirtschaften.
Im August hätten die weltweiten Aktienmärkte Kurszuwächse verzeichnet. Dabei sei vielerorts auch die Schwankungsbreite (Volatilität) der Kurse deutlich zurückgegangen. Hierfür schien vor allem das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Geldpolitik der international führenden Notenbanken verantwortlich zu sein, so die Analysten von AllianzGI. Nachdem viele Konjunkturindikatoren auf eine sich abkühlende Wirtschaftsaktivität hingedeutet hätten, hätten die Marktteilnehmer ihr Augenmerk verstärkt auf die Aussagen der Notenbankchefs gerichtet.
Auf regionaler Ebene sei das Geschehen uneinheitlich gewesen: Während der US-amerikanische Aktienindex S&P 500 Total Return ein neues Allzeithoch erreicht habe, sei der chinesische Shanghai-Composite-Index auf das niedrigste Niveau seit März 2009 gesunken. Europäische Aktien seien insgesamt moderat im Wert gestiegen, wobei die Börsen der südlichen Euro-Teilnehmerländer überdurchschnittliche Gewinne erzielt hätten. Europäische Wachstumstitel hätten solide Kurszuwächse erzielt. Sie hätten jedoch etwas schwächer abgeschnitten als Substanzwerte, die im Durchschnitt stärker im Wert gestiegen seien.
Der Fonds sei im August hinter dem breiten Aktienmarkt und seinem Marktsegment zurückgeblieben. Die Hoffnungen auf noch mehr Hilfe der Europäischen Zentralbank für die spanischen Banken und die Staaten generell hätten dazu geführt, dass Substanztitel ("Value") sowie auf Branchenebene der Finanzsektor eine weit überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielt hätten. Da der Investmentansatz des Fonds auf Unternehmen mit strukturellem Wachstum abziele, sei er nur unterdurchschnittlich im Finanzsektor engagiert gewesen, was sich entsprechend als nachteilig erwiesen habe.
So habe der Fonds beispielsweise keine Aktien von ING Groep und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria gehalten. Auch das Engagement im Informationstechnikbereich, in dem die Analysten unter anderem größere Positionen in Dassault Systems, Ingenico und ASML gehalten hätten, habe die relative Wertentwicklung des Fonds im Berichtsmonat gedämpft. Des Weiteren hätten auf Einzeltitelebene auch die Engagements in HUGO BOSS, Technip und Outotec Rückschläge hinnehmen müssen, was das Ergebnis der Einzeltitelauswahl beeinträchtigt habe.
Auf der anderen Seite hätten die Untergewichtungen von Titeln wie Bayer und Unilever positiv zum relativen Anlageergebnis beigetragen, da diese Titel vergleichsweise schwach abgeschnitten hätten. Auch sei der Fonds nicht in Sanofi, Daimler und Pernod Ricard engagiert gewesen, was ebenfalls günstig gewesen sei. Die Engagements in Inditex, FUCHS PETROLUB und Legrand hätten sogar eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielt.
Im Berichtszeitraum hätten die Analysten ihre Position im weltweit führenden Vertriebsdienstleister Amadeus IT ausgebaut. Das Unternehmen habe nach Erachten der Analysten über hohe Markteintrittsbarrieren für Mitbewerber verfügt und dürfte durch seine Altéa Software Wachstum erzielen können. Die Aussicht auf eine exzellente Cashflow-Generierung und möglicherweise steigende Dividenden habe ihres Erachtens die günstigen Perspektiven unterstrichen.
Nachdem die Unternehmensberichterstattung für das zweite Quartal so gut wie abgeschlossen sei, dürfte die Aufmerksamkeit vieler Aktienmarktteilnehmer wieder verstärkt den makroökonomischen Datenmeldungen gelten. Im September stünden zudem wegweisende Entscheidungen auf politischer Ebene an. Hierzu zähle neben dem Troikabericht über Griechenland auch die Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichts über die Rechtmäßigkeit des Rettungsschirms ESM. Als wegweisend könnten sich insbesondere die Aussagen zu Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank erweisen.
Unter Bewertungsaspekten würden Aktien gemessen am Kurs/Gewinn-Verhältnis als nicht überteuert erscheinen, zumal die weltweiten Gewinnrevisionen in der Nähe der Talsohle angelangt zu sein scheinen würden. Das anhaltend niedrige Zinsumfeld mit teilweise bereits negativen Realrenditen sollte dafür sorgen, dass Anleger zunehmend auf chancenreichere Anlageformen wie Aktien setzen würden. Besonders aussichtsreich würden wachstumsstarke Firmen erscheinen, die weitgehend konjunkturunabhängig ihre Produkte absetzen und dabei stabile Margen erwirtschaften würden. Andere Unternehmen wiederum könnten auf Kosten ihrer Konkurrenten wachsen. Sie hätten häufig die besseren Geschäftsmodelle und würden zusätzliche Marktanteile erobern, was für steigende Aktienkurse spreche. (27.09.2012/fc/a/f)