Exchange Traded Funds - Erfolg einer Anlageklasse
Exchange Traded Exchange Traded Funds sind die neuen Stars der Börse und werden immer beliebter bei den Anlegern.
Die börsengehandelten Fonds wurden 1989 in den USA erstmals begeben und in Deutschland feiert der erste ETF nächstes Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Seit dem 11. April 2000 sind zwei Aktien-ETFs auf den Euro Stoxx 50 und den Stoxx Europe 50 an der Börse Xetra handelbar. Zwölf Jahre später gab es bereits 1.000 ETFs und inzwischen gibt es über 2.100 in Deutschland gehandelte ETFs, weltweit sogar über 10.000 verschiedene ETF-Anlagemöglichkeiten.
Ende 2023 waren in den ETFs fast 11,4 Billionen US-Dollar investiert, ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr und eine Verfünffachung innerhalb der letzten 10 Jahre. Was macht die ETFs so attraktiv? Zum einen sind es die passiven ETFs, die in der Regel einen bestimmten Marktindex (beispielsweise den DAX oder den MSCI World) nachbilden bzw. versuchen, dessen Performance nachzubilden. Damit ist der Anleger im Idealfall so gestellt, wie der Index läuft, nicht besser, aber auch meistens nicht viel schlechter. Die Indizes sind zwar nicht statisch, sondern ändern sich bezüglich der Zusammensetzung und/oder der Gewichtung, aber diese Anpassungen vollzieht der passive ETF in der Regel auch.
Anstatt einfach einem Index zu folgen, zielen die aktiven ETFs darauf, den Markt durch strategische Anlageentscheidungen zu übertreffen. Aktive ETFs werden von Fondsmanagern verwaltet, die die Bestände aktiv auswählen und anpassen, um den Markt zu übertreffen. Die Ideen und Anlagestrategien basieren zudem auf Ideen und/oder Algorithmen.
Beliebter sind in der Regel die passiven ETFs, da hier sowohl die Kosten niedriger und die Renditen sind näher an den entsprechenden Indizes. Historisch waren aktive Mandate stärker gefragt, da man mit einem aktiven Manager, häufig unterbewertete Investments fand, die dann nach und nach in die korrekte Bewertung liefen und man oftmals gegen den Markt arbeitete, in dem man sich die Aktien raussuchte, die "sicheres" Potenzial hatten. Doch heute findet man immer weniger dieser aktiven Manager, die z.B. gegen den Markt investierten. Inzwischen ist es immer schwieriger geworden, um gegen den Strom zu schwimmen.
Die großen ETFs investieren vermehrt in die hochkapitalisierten Werte, die den jeweiligen Index entsprechend bewegen können. Da dies dann alle ETFs machen, die den entsprechenden Index abbilden müssen, kommt es zu einer Konzentration der Investments in die Indexschwergewichte. Die Großen werden immer größer und die Kleinen, teils sehr viel günstiger bewerteten Investments werden nicht gekauft. Das Investment wird zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, da die Konzentration sich auf wenige teurere Investments zu einem Klumpenrisiko führt.
So entstanden zum Beidspiel der Mythos um die "magischen 7 Aktien" aus dem MSCI World. Der Index wurde 2023 wesentlich von den folgenden sieben Aktien getrieben. Alphabet, Amazon, Apple, NVIDIA, Microsoft, Meta und Tesla überragten die restlichen rund 1.600 Aktien des Index bei weitem. Die Aktien stiegen auf schier utopische Bewertungsniveaus und das Risiko einer Blase liegt entsprechend in der Luft.
Selbst bei den aktiv gemanagten ETFs finden wir Risiken. So überrascht es uns zum Beispiel wenn in einem von Blackrock gemanagten iShares Stoxx Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF die Top 10 Werte in der Summe 92,5 Prozent des Fonds ausmachen und die ersten beiden Top Titel mit zusammen 43 Prozent des Fondsvolumens aus dem Glücksspielbereich kommen. Ähnliches finden wir auch in anderen Branchen. So umfasst der iShares Stoxx 600 Oil & Gas UCITS ETF zwar 22 Titel, aber die Top 10 vereint 86,4 Prozent auf sich, wobei die Shell PLC allein 30 Prozent Gewicht hat und die folgenden TotalEnergies SE und BP plc weitere fast 30 Prozent auf sich verteilen. Also fast 60 Prozent wurde in drei Werte investiert. Das diese Titel dann deutlich stärker an der Börse gehandelt werden ist eine Konsequenz daraus.
Gleichwohl hat der Anleger die Möglichkeit, in bestimmte Themenschwerpunkte gezielt zu investieren und so die Anlagestrategie nach Sektoren und/oder lokalen Märkten zu differenzieren. Im Rahmen der individuellen Vermögensverwaltung nutzen wir bei Oberbanscheidt & Cie Vermögensverwaltung, Kleve die Möglichkeit, die Portfolien gezielt mit den Themen zu bedienen, die aktuell am Markt gefragt sind, um so eine entsprechend ordentliche Performance für den Anleger zu generieren.
Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/
von Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve
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