Fondsmanager: ETFs sind Massenvernichtungswaffen
ETFs sind bei Anlegern beliebt, könnten aber womöglich den Kursverfall in einer Baisse verschlimmern. Jetzt warnen Fondsmanager vor den Indexfonds - mit dramatischen Worten.
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Rund drei Billionen Dollar ist der Markt für ETFs aktuell schwer. Bis 2019 dürfte das Marktvolumen allerdings sprunghaft auf sechs Billionen Dollar ansteigen, schätzt "Der Aktionär". Klar, dass das nicht allen Marktteilnehmern passt. Vor allem aktiv gemanagte Fonds dürften den Konkurrenzdruck spüren. Denn ETFs sind günstiger und schneiden immer genauso gut ab wie ihr Benchmark-Index, während konventionelle Fonds oft genug eine schlechtere Performance aufweisen. Auch den Managern des amerikanischen FPA Capital Fund sind ETFs ein Dorn im Auge. Sie warnten daher ihre Anleger vor kurzem in einem Brief mit drastischen Worten vor den Indexfonds.
"Jetzt ist die Zeit gekommen, Angst zu haben"
ETFs seien Massenvernichtungswaffen, so die zwei Fondsmanager Arik Ahitov und Dennis Bryan laut "Bloomberg". Sie hätten die Aktienpreise verzerrt und das Potenzial für einen großangelegten Ausverkauf an den Märkten geschaffen.
Tatsächlich warnen auch andere Experten davor, dass ETFs in überbewerteten Märkten für eine noch stärkere Überbewertung sorgen. Denn die aktuell starken Mittelzuflüsse in die Indexfonds verstärken den Trend. Das funktioniert aber auch in die andere Richtung. Wenn bei einem Crash alle Anleger ihr Geld aus ETFs abziehen, wird der Markt weiter mit Wertpapieren geflutet, die kaum einer mehr kaufen will. Der Kursrutsch würde sich dadurch verstärken.
Kaum ein Experte fand bisher jedoch so eindringliche Worte wie die beiden Fondsmanager. "Wenn die Welt entscheidet, dass es keinen Bedarf mehr für Fundamentalanalyse gibt und dass Investoren einfach blind Indexfonds und ETFs kaufen können, ohne auf die Bewertung zu achten, dann sagen wir, dass jetzt die Zeit gekommen ist, Angst zu haben", heißt es in dem Brief weiter. Ahitov und Bryan kritisieren hauptsächlich, dass sich der Markt immer weiter von den ihm eigentlich zugrundeliegenden Fundamentaldaten entfernt. Und je weiter er steigt - und den Abstand vergrößert - desto tiefer wird er früher oder später auch wieder fallen.
Zumindest mit einer Sache haben die Fondsmanager recht: ETFs sind tatsächlich so gestaltet, dass sie die Aktien des Index, den sie abbilden, kaufen - egal zu welchem Preis und egal zu welcher Bewertung. Dennoch sollte ihre Kritik mit Vorsicht betrachtet werden. Denn immerhin handelt es sich bei Aktien-ETFs um direkte Konkurrenten des FPA Capital Funds von Ahitov und Bryan, die ihnen auch noch zusätzlich das Leben schwer machen.
Aktuelle Marktsituation für Fondsmanager schwierig
Der FPA Capital Fund, der aktuell ein Vermögen von rund 789 Millionen Dollar verwaltet, war laut Daten von "Bloomberg" zwischen 1986 und 2010 einer der erfolgreichsten Aktienfonds in den USA und konnte seinen Referenzindex, den Russel 2000, regelmäßig schlagen. Das hat sich in den vergangenen Jahren jedoch geändert - und dafür machen die Fondsmanager nicht zuletzt auch ETFs verantwortlich. Angeblich werde es zunehmend schwieriger, Aktien mit einer attraktiven Bewertung zur Aufnahme in den Fonds zu finden, da durch die ETFs viele Titel maßlos überteuert geworden sind. Daher parke der FPA Capital Fund momentan auch rund 35 Prozent seines verwalteten Vermögens in Form von Bargeld.
Außerdem sorgen sich die Geldmanager darüber, dass diese neue Marktstruktur, in der die ETFs immer mehr Gewicht einnehmen, noch nie in einer wirklichen Abwärtsphase getestet wurde. Die möglichen Risiken und tatsächlichen Auswirkungen sind daher bislang unbekannt.
Vanguard verteidigt ETFs
Es gibt allerdings auch Stimmen, die der Behauptung widersprechen, dass ETFs die Märkte gefährlicher und zerbrechlicher gemacht hätte. So hat beispielsweise Vanguard die Marktentwicklungen der letzten 20 Jahre unter die Lupe genommen und konnte in den letzten Jahren im Vergleich keine Veränderungen zu der Zeit vor dem ETF-Hype feststellen. Doch als zweitgrößter ETF-Anbieter weltweit - nach BlackRock - hat natürlich auch Vanguard ein Eigeninteresse daran, dass sich diese Sichtweise bei den Anlegern durchsetzt - und nicht die der Fondsmanager.
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