Morningstar-Studie zeigt es wieder: Anleger sollten besser auf ETFs setzen
Das unabhängige Researchunternehmen Morningstar veröffentlicht regelmäßig einen Bericht, wie aktive Fonds gegenüber ihren passiven Pendants abschneiden. Die aktuelle Studie spricht wieder Bände.
Im Jahr 2016 schafften es laut Morningstar lediglich 26 Prozent der aktiv gemanagten US-Aktienfonds ihre passive Benchmark zu übertreffen. Im Jahr 2015 waren es noch 41 Prozent. Daneben kann aus der Studie abgeleitet werden, dass langfristig orientierte Anleger eher auf passive Fonds setzen sollten, da hier das investierte Geld unter Renditegesichtspunkten im Schnitt besser aufgehoben zu sein scheint, als in aktiv gemanagten Pendants. Ferner sollten Anleger besser Fonds mit beispielsweise niedrigen Gebühren auswählen oder ihr Geld in Fonds stecken, die in kleinere und mittelgroße Werte investieren, da hier die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Anlage auf lange Sicht eher gegeben sei.
Was sind passive Fonds?
Da ein Investment in sogenannte passive Fonds anscheinend oft erfolgversprechender zu sein scheint, als in aktiv gemanagten Fonds, wäre zu klären, was passive Fonds sind und wie man in diese investieren kann. Unter passiven Fonds werden zumeist Exchange Traded Funds (Indexfonds oder ETFs) verstanden, die an der Börse handelbar sind. Doch nicht jeder ETF ist auch ein passiver Fond. Mittlerweile existieren eine ganze Reihe an aktiv gemanagten ETFs, so dass sich der Anleger genau informieren sollte, welcher ETF tatsächlich einen passiven Charakter aufweist.
Passiv bedeutet hierbei, dass der Fonds eine bestimmte Benchmark, wie z.B. einen Aktienindex nachbaut - im Idealfall 1:1 - und das Fondsmanagement nicht bestrebt ist, durch Über- oder Untergewichtungen von bestimmten Aktien im Fonds eine konkret bezeichnete Benchmark zu schlagen. Bei einem passiven Fonds auf den Deutschen Aktienindex DAX würde der passive Fonds den DAX somit 1:1 nachbilden - entweder durch den Kauf der Aktien oder auf synthetische Art und Weise (z.B. über Swaps). Würde der DAX um beispielsweise fünf Prozent steigen bzw. fallen, so würde auch der Fondspreis um fünf Prozent zulegen bzw. fallen. Der Anleger partizipiert somit über den passiven Fonds 1:1 am DAX. In der Praxis verlangen die passiven Fonds noch etwas Gebühr, die jedoch weit unter den Gebühren von vielen aktiv gemanagten Fonds liegen. In der Regel fallen die Gebühren mit beispielshalber 0,30 Prozent p.a. tatsächlich ziemlich niedrig aus.
Wie können passive Fonds gehandelt werden?
Der Handel von passiven Fonds in Form eines ETFs ist börsentäglich an Wertpapierbörsen möglich. Der bei den altbekannten Investmentfonds typische Aufgabeaufschlag wird beim Kauf in der Regel nicht erhoben. Lediglich die Gebühren des Brokers und Börsengebühren sind zu entrichten - also wie beispielsweise beim Aktienkauf auch. Insbesondere die Brokergebühren variieren, je nachdem auf welchen Broker man setzt. Hier kann es zu erheblichen Unterschieden im Preis kommen. Manche Banken und Broker bieten schon seit geraumer Zeit auch günstige feste Gebühren an, die pro Auftrag bezahlt werden und unabhängig vom Ordervolumen sind.
Für langfristig orientierte Anleger existiert ebenfalls die Möglichkeit eines ETF-Sparplans. Hier kann ganz bequem monatlich in einen geeigneten und zu den individuellen Zielen und Risikovorstellungen passenden ETF investiert werden. Durch den monatlichen Erwerb mit immer demselben Geldbetrag, können mal mehr und mal weniger Fondsanteile erworben werden und somit der Cost-Average-Effekt (Durchschnittkosten-Effekt) ausgenutzt werden. In schwachen Marktphasen werden somit mehr Fondsanteile ins Depot gebucht, in starken Marktphasen weniger Fondsanteile.
Redaktion finanzen.net
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