Darum zeigt sich der Euro stabil - ifo-Geschäftsklima dämpft Sorgen
Der Euro hat am Dienstag kaum auf etwas bessere Wirtschaftsdaten aus Deutschland reagiert.
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Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung Euro 1,0995 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0985 Dollar festgesetzt.
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Das britische Pfund legte kurz nach dem Urteil zum Euro und Dollar zunächst deutlich zu, fiel anschließend aber wieder zurück. Kritiker Johnsons hatten ihm vorgeworfen, die äußerst lange Zwangspause anzusetzen, um die Möglichkeiten des Parlaments zu beschneiden, einen ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu verhindern.
Neue Konjunkturdaten aus Deutschland dämpften unterdessen die bestehenden Rezessionsängste etwas. Das ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster wirtschaftlicher Frühindikator, stieg nach fünf Rückgängen in Folge wieder an. ifo-Präsident Clemens Fuest sprach allerdings nur von einer Pause im Abschwung. Am Montag hatten sehr schwache Umfragedaten des Instituts Markit neue Konjunktursorgen hervorgerufen.
Unterdessen mehrt sich der Widerstand gegen einen wichtigen Teil des jüngsten EZB-Lockerungspakets. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau bezeichnete die neuen Wertpapierkäufe der Notenbank in Höhe von 20 Milliarden Euro je Monat als unnötig. Die beschlossene Zinssenkung und das neue Zinsversprechen allein seien bereits eine starke geldpolitische Kombination. Schon vor der Entscheidung der EZB hatte sich Villeroy de Galhau zurückhaltend geäußert, allerdings nicht so klar ablehnend wie jetzt. Der Kreis der Kritiker an den neuen Anleihekäufen wird damit immer größer.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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