Bitcoin-Konkurrenz: Bringt Russlands Zentralbank bald eine goldgedeckte Kryptowährung heraus?
Christine Lagarde, die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hat die Zentralbanken aufgefordert, eigene Kryptowährungen in Betracht zu ziehen. In Russland kommt man dieser Empfehlung womöglich nach.
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Grundsätzlich stehen Kryptowährungen in Konkurrenz zu Fiatgeld, den nationalen Währungen, die von den weltweiten Notenbanken herausgegeben werden. Doch ihre zahlreichen Vorteile stoßen auch bei den Währungshütern auf vorsichtiges Interesse.
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Geteilte Meinungen
Sicher, einfach und benutzerfreundlich - so beschreibt beispielsweise die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Cyberwährungen. Und sie stieß zumindest teilweise auf offene Ohren: Im Mai 2019 etwa transferierten die Bank of Canada (BoC) und die Monetary Authority of Singapore (MAS) Digitalwährungen mit Hilfe der Blockchain-Technologie. Es war das erste Mal, dass Zentralbanken die Blockchain-Technologie nutzten, um Digitale Währungen auszutauschen.
Doch nicht alle sind so optimistisch, was das Internetgeld angeht. So ist Jerome Powell, der Präsident der US Federal Reserve, kein Fan von Kryptowährungen. So hat er in 2018 im Rahmen des Financial Service Committee heftige Kritik geäußert und vor hohen Risiken für Investoren und Nutzer gewarnt.
Zurückhaltend hat sich auch EZB-Direktor Benoit Coeure gezeigt. So seien Notenbanken aus seiner Sicht noch lange nicht so weit, eigene Kryptowährungen einzuführen, da sich die meisten von ihnen mit ihren Untersuchungen zu Digitalwährungen noch in einem frühen Stadium befinden. Deshalb halte er es für unwahrscheinlich, dass eine digitale Zentralbank-Währung, in welcher Form auch immer, innerhalb der nächsten Dekade eingeführt wird, sagte er Ende 2018.
Russland befasst sich mit Kryptogeld
Auch Elvira Nabiullina, die Chefin der russischen Zentralbank, hat den Einsatz von Kryptogeld als Zahlungsmittel in der Vergangenheit kategorisch abgelehnt. Doch dann schrieb die Duma eine Studie über eine mögliche Nutzung und staatliche Regulierung von Kryptowährungen aus. Dahinter könnte Präsident Vladimir Putin stehen, der sich schon mehrfach zu deren Chancen und Gefahren geäußert hatte.
Wie "BTC Echo" nun unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur "Tass" berichtet, erwägt die russische Notenbank nun jedoch eine goldgedeckte Kryptowährung, die bei internationalen Ausgleichszahlungen zum Einsatz kommen könnte, nicht aber im Inland. Wie diese jedoch genau ausgestaltet sein soll, wird nicht erwähnt.
Nabiullina wird mit den Worten zitiert: "Im Rahmen wechselseitiger Ausgleichszahlungen werden wir natürlich den Vorschlag einer goldgedeckten Kryptowährung bedenken. Aber meiner Meinung nach ist es wichtiger, Ausgleichszahlungen in Landeswährungen zu ermöglichen" Sie schränkte aber auch gleich ein: "Grundsätzlich sehen wir Kryptowährungen für nationale Angelegenheiten kritisch. Die Möglichkeit, dass Kryptowährungen als monetärer Ersatz herhalten, sehen wir nicht. Jedenfalls nicht in diesem [nationalen] Bereich".
Redaktion finanzen.net
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